NHL: Leon Draisaitl führt Edmonton Oilers mit 100. Scorerpunkt zum Sieg gegen die Florida Panthers

Neid? Fehlanzeige! Draisaitl (21) gefällt sich in der Rolle des kongenialen Partners für McDavid (19), das bewies er auch beim 4:3-Sieg nach Verlängerung gegen die Florida Panthers. Seinen "Zuckerpass" aus dem eigenen Drittel veredelte der Kapitän zum entscheidenden Tor. Der Lohn: Neben McDavid erzielte auch der gebürtige Kölner nach 156 Spielen seinen 100. Scorerpunkt (38 Tore/62 Assists) - so früh wie kein deutscher NHL-Profi zuvor.

"Es ist eine Auszeichnung. Es ist schön, diesen kleinen Meilenstein zu erreichen", sagte Draisaitl: "Aber wir beide hoffen, dass da noch eine Menge mehr Punkte kommen werden." Sollten Draisaitl und McDavid in einer Sturmreihe weiter so prächtig harmonieren, dann dürfte schon bald eine weitere Bestmarke fallen.

Bundestrainer Marco Sturm hält mit 59 Scorerpunkten (2005/06) noch immer die Saisonbestmarke für einen deutschen NHL-Kufencrack, Draisaitl ist ihm mit nun 40 Zählern dicht auf den Fersen.

"Er ist der geborene Scorer. Es macht Spaß, ihm zuzusehen", sagte Sturm, der die starke Form von Draisaitl und den Oilers aber auch mit einem weinenden Auge sieht: Durch die sehr wahrscheinliche Play-off-Teilnahme sinken die Chancen auf Draisaitls Start bei der Heim-WM im Mai in Köln.

Für Edmonton wäre das jedoch ein gutes Zeichen, dort hoffen sie dank Draisaitl und McDavid mittelfristig auf glorreiche Meisterjahre wie unter Wayne Gretzky und Mark Messier. Trainer Todd McLellan schwärmt über Draisaitl, der in seiner Rookie-Saison noch so große Probleme gehabt hatte

Teamkollege Mark Letestu kann Experten, die die fehlende Schnelligkeit des Centers kritisieren, nicht verstehen: "Er hat sehr hart daran gearbeitet, und alle, die jetzt sagen, er sei nicht schnell genug, die schauen nicht genau hin."

Draisaitl profitiert auch vom Zusammenspiel mit McDavid. Die Nummer eins des Draft 2015 erzielte gegen Florida zwei Treffer und eine Vorlage, es waren seine Scorerpunkte Nummer 100, 101 und 102. Für die 100-Punkte-Marke benötigte der Kanadier lediglich 92 Spiele, nur die Superstars Alexander Owetschkin (77), Sidney Crosby (80) und Jewgeni Malkin (89) waren schneller.

Stars, vor denen sich auch Draisaitl mittlerweile nicht mehr zu verstecken braucht. Gegen Florida durfte sich der 21-Jährige mit dem mehr als doppelt so alten Jaromir Jagr messen. "Er war einer meiner Lieblingsspieler, als ich jung war", sagte Draisaitl:

Von Jagrs 1896 Scorerpunkten ist Draisaitl aber noch meilenweit entfernt. Hinter den ersten 100 kann der große Hoffnungsträger des deutschen Eishockeys aber zumindest einen Haken setzen.