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Olympia 2022: Eiskunstläufer Yuzuru Hanyu will vierfachen Axel als Weltpremiere wagen

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 06/02/2022 um 11:23 GMT+1 Uhr

Im Teamwettbewerb wurde Japans Superstar Yuzuru Hanyu noch geschont. Für die am Dienstag beginnende Einzel-Entscheidung hat der Doppel-Olympiasieger eine Weltpremiere angekündigt - den vierfachen Axel. Auf Twitter kündigte der japanische Volksheld sein Vorhaben bereits an. Mit großem Trainingsfleiß und der Unterstützung seiner zahlreichen Fans will Hanyu in Peking für besondere Momente sorgen.

Yuzuru Hanyu ist in Japan ein Superstar.

Fotocredit: Getty Images

Irgendwann kurz vor Weihnachten war der Moment da, auf den Yuzuru Hanyu seit Jahren hingearbeitet hatte. Der Doppel-Olympiasieger stand als erster Eiskunstläufer den vierfachen Axel - im Training und ohne Publikum. Die weltöffentliche Premiere will der japanische Superstar nun auf dem olympischen Eis in Peking nachholen und sich damit einen Platz in der Sporthistorie sichern.
"Dieser Sprung kostet wirklich viel Energie. Aber ich möchte auf dem Eis perfekt sein, und der vierfache Axel ist ein Teil dieser Perfektion", sagte der 27-Jährige vor seinem ersten Auftritt im Capital Indoor Stadium am Dienstag.
Und in einem Video auf dem Twitterkanal des japanischen Verbandes bestätigte der Asiate seinen festen Willen, sich in der chinesischen Hauptstadt seinen Traum zu erfüllen.

Trainingseifer für die dritte Goldmedaille in Folge

Im ersten Anlauf war Hanyu noch gescheitert. Bei den nationalen Meisterschaften landete er vorwärts auf beiden Beinen und konnte nur mit Mühe einen Sturz vermeiden. Ein Fehlversuch, der dokumentierte, worin die außergewöhnliche Schwierigkeit liegt: Anders als alle anderen Standardsprünge wird der Axel vorwärts abgesprungen und rückwärts gelandet, es braucht zur korrekten Ausführung also viereinhalb Umdrehungen.
Dass er im fernöstlichen Kaiserreich ein Volksheld ist, hat bei Hanyu keinerlei Selbstzufriedenheit oder Bequemlichkeit ausgelöst, ganz im Gegenteil: Häufig sind Übungseinheiten fast ausschließlich seinem ganz persönlichen Königssprung gewidmet.
Mit seinem Trainingseifer als Basis kann Hanyu in Peking - ob nun mit oder ohne vierfachen Axel - seine dritte Goldmedaille in Serie gewinnen, das gelang zuletzt vor 94 Jahren dem Schweden Gillis Grafström. Sogar sein ärgster Rivale Nathan Chen verehrt den Kontrahenten geradezu: "Es ist eine Ehre, zur gleichen Zeit wie Yuzuru auf der Welt zu sein", sagte der Weltmeister aus den USA voller Pathos.

Kein "Gelbes Meer" in Peking

Dass vor vier Jahren zu einer Parade in Tokio 200.000 Menschen erschienen, hat aber nicht nur mit den sportlichen Erfolgen Hanyus zu tun. Seine Landsleute würdigen mit ihrer Verehrung auch Hanyus lebenslangen Kampf gegen sein Asthma. Und seine Heldengeschichte aus dem Jahr 2011, als er in seiner Geburtsstadt Sendai während des schweren Erdbebens auf Schlittschuhen aus seiner dem Zusammensturz nahen Eishalle floh und sich mit knapper Not rettete.
Fehlen wird in Peking das "Gelbe Meer" aus Winnie-Puuh-Bären, die sonst dutzendweise nach Hanyus Auftritten auf das Eis fliegen. Wegen der Corona-Pandemie mussten Tausende seiner Fans zu Hause in Japan bleiben. Und mit ihnen die Kuscheltiere aus dem Disney-Imperium.
(SID)
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