Olympia 2022: Kamila Valieva - russische Medien berichten von Doping, IOC spricht von "Spekulationen"

Den Olympischen Winterspielen in Peking droht der erste große Dopingfall - und wieder scheint die russische Mannschaft im Mittelpunkt zu stehen. Wie Medien in Russland berichten, soll die 15 Jahre alte Eiskunstläuferin Kamila Valieva bereits vor den Spielen positiv auf das Stimulans Trimetazidin getestet worden sein. Am Montag gewann das Ausnahmetalent mit dem Team die Goldmedaille.

Eiskunstlaufstar Kamila Valieva bei Olympia 2022 in Peking

Fotocredit: Getty Images

Die Medaillenvergabe einen Tag später fiel jedoch aus - laut IOC wegen einer "offenen Rechtsfrage".
Zunächst hatte das Branchenportal "insidethegames" über den Fall berichtet, auch die russischen Zeitungen "Kommersant" und "RBC" nannten eigene Quellen. Laut "RBC" soll Waljewa, die auch für den Einzelwettbewerb (ab Dienstag) als Favoritin galt, eine "geringe Menge" des Medikaments, das zur Prophylaxe von Angina verschrieben wird, nachgewiesen worden sein.
Das Problem: Walijewa ist erst 15 Jahre alt und damit laut WADA-Code besonders "schutzbedürftig".
Am Donnerstag trainierte sie in Peking für die Einzelentscheidung am Dienstag und Mittwoch und äußerte sich anschließend nicht. Der Weltverband ISU verwies auf das Internationale Olympische Komitee. Olga Jermolina, Sprecherin des russischen Eiskunstlaufverbandes sagte der Nachrichtenagentur "TASS": "Kamila ist nicht von den Spielen ausgeschlossen. Wir warten auf ein offizielles Statement des IOC."

IOC will sich an Spekulationen nicht beteiligen

IOC-Sprecher Mark Adams sagte am Donnerstag, er werde sich an "Spekulationen" nicht beteiligen. Das sei in einem Rechtsfall nicht angemessen. "Wir müssen abwarten - sorry", sagte Adams. "Geduld und Verständnis" habe das IOC auch bei allen beteiligten Athletinnen und Athleten erbeten, die seit dem Wettkampf am Montag auf ihre Medaillen warten.
Das favorisierte russische Team hatte sich deutlich vor den USA und Japan durchgesetzt. Zu dem Erfolg trugen neben Valieva auch Mark Kondratiuk (beide Einzel), Anastasia Mischina und Alexander Galljamow (Paarlauf) sowie Victoria Sinizina und Nikita Kazalapow (Eistanz) bei. Die deutsche Mannschaft war auf Platz neun gelandet.
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Valieva verzückt mit Vierfachsprüngen - und stürzt in der Kür

Quelle: Eurosport

Beteiligt sind auch - und nicht zuletzt - Athletinnen und Athleten aus mehreren Nationen, die keinen Einfluss auf den Fortgang des Falls nehmen können: Russland hatte die Konkurrenz am Montag deutlich vor den USA und Japan gewonnen, am Dienstag sollte die Siegerehrung stattfinden, doch zwei Tage später wird hinter den Kulissen noch immer gestritten. "Geduld und Verständnis" habe das IOC auch von den Sportlern erbeten, sagte Adams. Der "Rechtsfall" gestaltet sich offenbar extrem kompliziert.

Russland: Putin bestreitet Staatsdoping

Bei den Winterspielen 2018 in Pyeongchang war bei der russischen Bobfahrerin Nadescha Sergejewa dieselbe Substanz entdeckt worden, die laut WADA die Ausdauer und den Blutfluss steigern kann. Auch der chinesische Schwimmstar Sun Yang war 2014 mit dem Mittel erwischt und für drei Monate gesperrt worden.
Die russische Mannschaft nimmt in Peking unter dem Namen des Russischen Olympischen Komitees (ROC) teil, Flagge und Nationalhymne sind wie schon bei den Sommerspielen von Tokio 2021 verboten. Russische Sportler sind allerdings nicht generell verbannt. Sie dürfen unter bestimmten Voraussetzungen als "neutrale Athleten" teilnehmen. Russland war wegen des massiven Dopingskandals bei den heimischen Winterspielen 2014 in Sotschi gesperrt worden.
Präsident Wladimir Putin hatte die Sanktionen vor dem Start der Winterspiele erneut scharf kritisiert und ein staatlich unterstütztes Dopingprogramm geleugnet. "Die Praxis der kollektiven Bestrafung für Vergehen, die von Einzelpersonen begangen wurden, ist inakzeptabel", sagte Putin: "Russland ist und bleibt den traditionellen olympischen Werten verpflichtet."
(SID)
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"Einmal in 100 Jahren!" Savchenko adelt Valieva

Quelle: Eurosport

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