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Deutsche Paarlauf-Hoffnung Volodin/Hase nach Einbürgerung bereit für Olympia 2026 - "wie neu geboren"
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Publiziert 10/09/2025 um 11:32 GMT+2 Uhr
Minerva-Fabienne Hase und Nikita Volodin dürfen bei den Olympischen Spielen in Mailand und Cortina d'Ampezzo für Deutschland starten. Die Einbürgerung des in Sankt Petersburg geborenen Volodin ist vollzogen. Der Vize-Weltmeister zeigt sich überaus glücklich und fühlt sich "wie neu geboren". Hase/Volodin hat sich für die Olympiasaison viel vorgenommen: neue Programme mit mehr Tempo und Emotionen.
Nikita Volodin (l.) und Minerva Fabienne Hase (r.) gewinnen den Paarlaufwettbewerb der ISU-Eiskunstlauf-Europameisterschaften 2025
Fotocredit: Getty Images
Nikita Volodin blickte auf den Sonnenuntergang über dem Berliner Wannsee und fühlte sich zu Hause. "Deutschland gibt mir eine große Chance", sagte der Eiskunstläufer dem "SID" nach der Bekanntgabe seiner vollzogenen Einbürgerung. Grillgeruch lag am Dienstagabend beim Barbecue des Olympiastützpunkts Berlin in der Luft, und - ganz typisch deutsch - brutzelten Bratwürste über Holzkohle: "Ich bin sehr, sehr glücklich. Ich habe jetzt zwei Geburtstage."
Seit dem 21. August besitzt der in Sankt Petersburg geborene Volodin den deutschen Pass - und kann nun an der Seite von Minerva-Fabienne Hase auch bei den Olympischen Winterspielen in Mailand und Cortina d'Ampezzo nach einer Medaille im Paarlauf greifen.
Europameister sind sie schon, seit März darf sich das beste Paar der Deutschen Eislauf-Union (DEU) Vize-Weltmeister nennen. Anders als bei den internationalen Meisterschaften ist für einen gemeinsamen Olympiastart die deutsche Staatsbürgerschaft aber Voraussetzung.
In unzähligen Stunden paukte der 26-Jährige also die deutsche Sprache, bereitete sich neben dem Training auf die notwendigen Tests vor - und bestand sie mit Bravour.
Volodin: "Wie neu geboren"
"Sehr emotional" sei der Moment gewesen, als er seine Einbürgerungsurkunde erhielt: "Du bist wie neu geboren." Für Volodin endete die kräftezehrende Doppelbelastung. Endlich herrscht Sicherheit, endlich werden die übervollen Tage etwas entzerrt.
Man könne sich nun als Paar ohne Stress auf das Training konzentrieren, so Volodin, "das ist ein sehr großer Schritt für mich und für uns." Das Gleichgewicht aus Lernphasen und dem intensiven Training zu finden, sei nicht immer leicht gewesen.
Mit großen Plänen in die Olympiasaison
Wie gut das Duo im Sommer gearbeitet hat, will es erstmals bei der 57. Nebelhorn Trophy in Oberstdorf (25. bis 27. September) zeigen. Dann starten die Eiskunstläufer in die Olympiasaison.
Noch schwungvoller wollen Hase/Volodin auf dem Eis auftreten, "wir haben sehr viel an der Geschwindigkeit gearbeitet", sagte Hase. Auch aus der Choreografie wolle man noch mehr herauszuholen, "wir wollen mehr Emotionen zeigen und gewisse Elemente ein Level höher bekommen", so Hase.
Zwei neue Programme haben die Berliner einstudiert. Im Kurzprogramm präsentieren beide einen neu komponierten Tango, in der Kür soll modern-klassisch zur Musik von Max Richter gelaufen werden. "Da gehen wir viel auf lange Linien und eine gefühlvolle Performance", sagte Hase. Man wolle die sentimentale Seite in den Zuschauern hervorrufen: "Unser Ziel war es, zwei komplett unterschiedliche Seiten zu zeigen."
Bisher ist es Hase/Volodin häufig gelungen, zum Saisonhöhepunkt die Bestleistung abzurufen. Im Winter 2025/26 sind das die Olympischen Spiele in Mailand und Cortina d'Ampezzo.
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(SID)
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"Zu Tränen gerührt": Die grandiose WM-Kür von Hase/Volodin
Quelle: Eurosport
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