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Olympia 2018 - Eiskunstlauf: Alina Sagitowa erläuft erstes OAR-Gold

VonSID

Update 23/02/2018 um 12:37 GMT+1 Uhr

Moskauer Stadtmeisterschaft um die erste Goldmedaille für die Olympischen Athleten aus Russland: Die erst 15 Jahre alte Alina Sagitowa setzte sich gegen Weltmeisterin Jewgenija Medwedjewa durch. Zwei Tage vor der Abschlusszeremonie war damit die Durststrecke der OAR-Auswahl beendet. Doch gerade deshalb gab es für Sagitowa reichlich Fragen aus dem Journalistenkreis - und nicht immer angenehme.

Olympia 2018: Alina Sagitowa gewann das erste Gold für OAR

Fotocredit: Getty Images

Alina Sagitowas angenehme Stimme wurde plötzlich schneidend, dazu gesellte sich eine kleine Zornesfalte auf der Stirn ihres perfekt geschminkten Gesichts. "Diese Frage möchte ich nicht beantworten", sagte die Eiskunstlauf-Olympiasiegerin abweisend und schnippisch zugleich.
Was sie empfinde, wenn bei ihrer Siegerehrung die olympische statt der russischen Hymne gespielt werde, hatte man von der ersten Goldmedaillengewinnerin der Olympischen Athleten aus Russland (OAR) wissen wollen. Und ob es vor dem Wettkampf eine Belastung gewesen sei, für ihr Team endlich den ersten Olympiasieg einfahren zu müssen. Darauf zumindest blieb die erst 15 Jahre alte Moskauerin die Antwort nicht schuldig:
Gespürt habe ich den Druck schon. Ich wollte nicht daran denken, aber es ist mir nicht immer gelungen.

Witt: "Sie ist die verdiente Olympiasiegerin"

Dafür gelang ihr ein Sieg gegen ihre drei Jahre ältere Freundin und Trainingskollegin Jewgenija Medwedjewa. In der Kür ging die "Moskauer Stadtmeisterschaft" kurioserweise bei exakt gleicher Punktzahl unentschieden aus, den Ausschlag gab das bessere Kurzprogramm Sagitowas am Mittwoch.
Für Katarina Witt jedenfalls hatte das Preisgericht in der mit 12.000 Zuschauern ausverkauften Gangneung Ice Arena die richtige Entscheidung getroffen. Die Doppel-Olympiasiegerin analysierte in der ARD:
Sie ist die verdiente Olympiasiegerin. Die schwierigen Sprünge in die zweite Hälfte zu packen, bringt ihr mehr Punkte. Es ist auch sehr schwer, wenn man langsam müde wird, diese Kombinationen zu springen.

Goldduell könnte Fortsetzung bekommen

Einiges spricht dafür, dass sich das Goldduell von Pyeongchang in den kommenden Jahren wiederholen wird. Denn Medwedjewa machte deutlich, dass sie gute Chancen sieht, sich bei nächster Gelegenheit für diese Niederlage zu revanchieren. "Ich werde auf jeden Fall mit dem weitermachen, was ich liebe", sagte die Weltmeisterin, die wegen eines Ermüdungsbruchs im Fuß im Herbst vergangenen Jahres zwei Monate pausieren musste. "Das hat schon Spuren hinterlassen, aber ich möchte sie nicht in Zusammenhang mit dem Endergebnis bringen", sagte Medwedjewa, die vor der Kanadierin Kaetlyn Osmond Silber gewann.
Der interne Zweikampf der Russinnen erinnerte an den Ausgang der olympischen Damen-Entscheidung vor genau 20 Jahren in Nagano. Damals galt Topfavortin Michelle Kwan aus den USA als gesetzt für den Olympiasieg - und wurde von ihrer Teamkollegin Tara Lipinski, seinerzeit noch 26 Tage jünger als Sagitowa jetzt, überraschend besiegt.

DEU-Sportdirektor nicht unzufrieden

Beim Kampf um die Medaillen saß Nicole Schott schon längst wieder auf der Tribüne und schaute sich von dort die Topläuferinnen an. Die deutsche Meisterin aus Essen konnte ihr Niveau aus dem Kurzprogramm in der Kür nicht halten, aus Rang 14 wurde am Ende ein 18. Platz. "Olympia war schon mein elfter Wettkampf in einer anstrengenden Saison. Aber in vier Jahren habe ich andere Ambitionen", sagte die 21 Jahre alte Olympia-Debütantin.
Obwohl die Sportsoldatin mit ihrer Platzierung hinter den Paarläufern Annika Hocke/Ruben Blommaert sowie den Oberstdorfer Eistänzern Kavita Lorenz/Joti Polizoakis (jeweils Rang 16) zurückblieb, gab sich Udo Dönsdorf, Sportdirektor der Deutschen Eislauf-Union (DEU), versöhnlich.
Der 65-Jährige sagte:
Das Endergebnis ist für mich nicht so entscheidend, zwei kleine Fehler haben da einen großen Ausschlag gegeben. Aber Nicole hat ihre augenblicklich mögliche Leistung fast vollständig abgerufen.
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