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Fecht-Weltmeisterschaft 2018 in Wuxi, China – was uns erwartet und was Olympia 2020 damit zu tun hat

Beth Knox

Publiziert 19/07/2018 um 18:54 GMT+2 Uhr

Der Donnerstag, 19.07.2018, bringt endgültig Aufregung ins chinesische Wuxi: Die Weltmeisterschaften im Fechten beginnen.

Fecht-Weltmeisterschaft 2018 in Wuxi, China – was uns erwartet und was Olympia 2020 damit zu tun hat!

Fotocredit: Eurosport

Dabei geht es nicht nur um die Weltmeisterschaft an sich, die diesmal mit allen zwölf Disziplinen in China ausgetragen wird – sondern auch um Olympia 2020 in Tokio. Im April 2019 beginnt die Olympiaqualifikation, und es gilt nun, sich dafür eine gute Ausgangsposition in der Weltrangliste zu erarbeiten. Die deutschen Fechter haben Druck: Bei den Spielen in Rio vor zwei Jahren haben sie erstmals seit 1980 keine Olympische Medaille geholt, auch bei der WM in Leipzig im vergangenen Jahr war nur ein einziger deutscher Podestplatz drin. Kein Wunder, dass das deutsche Team bis vor wenigen Tagen noch ein einwöchiges Trainingslager in Japan einlegte.
Deutsche Hoffnungen
Die Medaillenhoffnungen der Deutschen liegen auf den Säbelfechtern Max Hartung – seinerseits Einzel-Europameister – und Benedikt Wagner, Matyas Szabo und Richard Hübers. Die Dormagener hatten bei der EM zuletzt Bronze geholt. Bei den Damen sind es vor allem Leonie Ebert und Anne Sauer aus Tauberbischofsheim, die am Florett Hoffnung machen, auch wenn ihnen im Team Vize-Weltmeisterin Carolin Golubytskyi aufgrund einer Babypause fehlt.
Degen – Männer
Koreas Olympiasieger Park Sangyoung hatte einen starken Saisonstart, konnte aber bei den asiatischen Meisterschaften nicht überzeugen. Der Vorzeigefechter der Saison am Degen war der ukrainische Bogdan Nikishin – er geht bei der WM definitiv als einer der Favoriten an den Start, ebenso wie der Franzose Yannick Borel. Beide konnten bisher noch keine Medaille bei einer Weltmeisterschaft erzielen, sind aber sowohl körperlich als auch mental in Topform. Es bleibt abzuwarten, ob Paolo Pizzo sich von seiner Verletzung erholt hat und welche Leistung der Este Nikolai Novosjolov bringen wird – beide erzielen jeweils ihren dritten WM-Titel.
Das Team der Saison wird vermutlich Korea sein – auch wenn das koreanische Team bei den asiatischen Meisterschaften nur den vierten Platz erzielen konnte. Harte Konkurrenz bekommen sie durch Frankreich, Italien, Russland, sowie die Schweiz und Ungarn.
Degen – Frauen
Klare Favoritin am Degen ist die Italienerin Mara Navarria, auch wenn sie bei der EM enttäuschte. Olena Kryvytska aus der Ukraine gewann vergangenes Jahr Bronze und stellt eine ebenso große Herausforderung da wie die Russin Violetta Kolobova. Die amtierende Weltmeisterin Tatiana Gudkova (Russland) hat diese Saison bisher nur eine Medaille gewonnen und gehört diesmal nicht zum Favoritenkreis, ganz im Gegensatz zur ungarischen Olympiasiegerin. Nicht zu unterschätzen ist außerdem die Chinesin Sun Yiwen.
Die weiblichen Degen-Teams sind schwierig einzuschätzen. China hat sich im Verlauf der Saison immer weiter zu einem Erfolgsteam entwickelt und vergangenen Monat die asiatischen Meisterschaften gewonnen. Aber auch die französischen, italienischen und koreanischen Teams sind auf Erfolgskurs.
Florett – Männer
Am Florett wird es spannend: England Richard Kruse, Russlands Alexey Cheremisinov und Italiens Andrea Cassara vertraten die alte Schule diese Saison durchaus erfolgreich – aber auch die jungen Dränger und Stürmer wie der Amerikaner Race Imboden, der Italiener Alessio Foconi und der Russe Timur Safin haben gute Chancen, in Wuxi auf dem Podest zu landen.
Das amerikanische Team hat diese Saison jedes Event gewonnen – die einzigen Herausforderer für sie könnten bei dieser WM die Italiener, die Russen, das koreanische und eventuell das französische Team sein.
Florett – Frauen
In den vergangenen drei Jahren hat Russlands Inna Deriglazova das Florett ganz klar dominiert. Auch in dieser Saison hat sie fünf von acht Events sowie die EM gewonnen. Damit ist sie Topfavoritin – knapp vor der Italienerin Alice Volpi. Sollte Lee Kiefer aus den USA rechtzeitig wieder ihre Form gefunden haben, stellt auch sie eine Herausforderung dar.
Auch im Team stehen die russischen Damen als klare Favoritinnen da, wenn sie auch beim EM-Finale von den Italienerinnen geschlagen wurden. Ebenso im Rennen um die Medaillenränge sind Frankreich, Amerika, Korea, China und Deutschland.
Säbel – Männer
Am Säbel konkurrieren die Koreaner Oh Sanguk und Gu Bongil um die Favoritenrolle. Beide stellen füreinander vermutlich die größte Herausforderung dar – aber auch Eli Dershwitz (USA) und Luca Curatoli (Italien) sowie die Russen Kamil Ibragimov und Dmitriy Danilenko sind nicht zu unterschätzen. Stark sind diese Saison auch der Deutsche Max Hartung sowie der amtierende Weltmeister Andras Szamatri aus Ungarn.
Die Koreaner haben diese Saison vier von fünf entscheidenden Turnieren gewonnen und stehen damit auch im Team als klare Favoriten dar. Lediglich der enttäuschende dritte Platz bei den asiatischen Meisterschaften könnte für Einbußen im Selbstvertrauen der Koreaner gesorgt haben, und Deutschland, Russland, Italien, Ungarn und Iran Chancen einräumen.
Säbel – Frauen
Die Weltranglistenerste Olga Kharlan könnte Konkurrenz bekommen: Die Russin Sofya Velikaya ist zurück und in Topform. Mit ihr ist auch Teamkollegin und Olympiasiegerin Yana Egorian in die Favoritenrollen gewachsen – herausfordern könnten sie bei dieser EM die Ungarinnen Anna Marton und Liza Pusztai, die Italienerin Rosella Gergorio sowie die Französinnen Manon Brunet und Cecilia Berder.
Seit feststeht, dass Velikaya bei der WM antritt, ist das russische Team klarer Favorit bei den Frauen. Aber auch Amerika und die Ukraine haben starke weibliche Teams am Säbel. Frankreich, Italien, Korea und China werden wohl um die hinteren Ränge kämpfen müssen.
Die Weltmeisterschaft im Fechten findet vom 19. bis zum 27. Juli in Wuxi, China statt.
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