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Max Verstappen lüftet Geheimnis um seine absolute Dominanz - Dämpfer in Baku als Erleuchtung für Niederländer

VonMotorsport-Total.com

Publiziert 29/08/2023 um 21:26 GMT+2 Uhr

Nach den ersten vier Rennen schien die Weltmeisterschaft zu einem offenen Schlagabtausch zwischen Max Verstappen und dessen Teamkollege Sergio Pérez zu werden. Beim Grand Prix von Miami schlug das Pendel aber deutlich zu Gunsten Verstappens aus - seitdem gab es auch keinen anderen Sieger mehr. Verstappen lüftete nun das Geheimnis um seine absolute Vormachtstellung.

Sergio Pérez und Max Verstappen

Fotocredit: Getty Images

Für die Theorie, dass Max Verstappen eine besondere Gabe hat, mit einem Fahrverhalten zurechtzukommen, mit dem andere Fahrer nicht so gut umgehen können, ganz ähnlich wie seinerzeit bei Michael Schumacher und Benetton der Fall, gibt es jedenfalls Indizien. Eigentlich muss man dafür nur an den Beginn der Saisons 2022 und 2023 zurückgehen.
In beiden Jahren konnte Pérez in den ersten Rennen halbwegs mit Verstappen mithalten. Der brauchte offensichtlich ein paar Wochen, um das Auto ganz nach seinen Vorstellungen zu trimmen, und hatte dabei die volle Unterstützung seines Teams.
Nicht, weil er systematisch bevorzugt wird. Sondern weil sich jedes Team selbstverständlich am schnelleren Fahrer orientieren würde.
Verstappen gewann den Saisonauftakt in Bahrain und das dritte Rennen in Australien, doch beim zweiten Rennen in Saudi-Arabien und beim vierten in Aserbaidschan siegte Pérez. Die WM stand Spitz auf Knopf. Dann kam Miami, Pérez stand auf Poleposition und Verstappen auf Platz 9 - und es sah so aus, als könne der mexikanische Außenseiter erstmals die WM-Führung übernehmen.

Nicht nur Pérez: Verstappen watscht die Konkurrenz ab

Was am Rennsonntag folgte, war stattdessen eine Machtdemonstration von Verstappen, der seither keinen Grand Prix mehr verloren hat. Dabei hatte die Wende, so sieht das zumindest Verstappen selbst im Nachhinein, bereits eine Woche zuvor in Aserbaidschan begonnen. Still und heimlich und von der Öffentlichkeit unbemerkt.
"In Baku habe ich viel darüber gelernt, wie ich das Auto abstimmen muss", berichtet er von einem entscheidenden Durchbruch. "Ich habe das Rennen zwar nicht gewonnen, aber ich konnte viele verschiedene Dinge und auch verschiedene Tools ausprobieren. Darum war ich im Rennen phasenweise nicht konstant."
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Max Verstappen dominiert die Formel 1 nach Belieben

Fotocredit: Getty Images

Aber: "Als ich den Dreh mal raus hatte, fand ich dort schon einen super Rhythmus. Dann habe ich die Reifen ein bisschen zu hart rangenommen und zerstört. Aber ich dachte mir: 'Okay, das ist sehr interessant für die nächsten Rennen.' Und in denen habe ich das dann umgesetzt, und seither hilft mir das auf jeder Strecke."
Zur Erinnerung: Verstappen lag schon beim Grand Prix von Aserbaidschan vor Perez in Führung, hatte dann aber Pech mit einem für ihn unglücklich getimten Safety-Car nach dem Crash von Nyck de Vries. Perez wurde durch die Boxenstopps vor Verstappen gespült, und während der einen Durchbruch im Verständnis des RB19 erzielte, reichte es nicht mehr für eine Attacke auf die Führung.

Verstappen feilt am Risikomanagement

Seither hat sich das Kräfteverhältnis völlig gedreht und Verstappen fährt in seiner eigenen Liga. Bei Rennen wie zuletzt in den Niederlanden geht es für ihn eigentlich nur noch um Risikomanagement: "In so einem schwierigen Rennen schon", nickt der bald dreimalige Weltmeister. "Ich fahre jetzt jedenfalls ganz anders als vor ein paar Jahren, als ich noch nicht um die WM gekämpft habe."
Dabei fährt Verstappen schneller als alle anderen. Und trotzdem fühlt er sich eigenen Angaben nach nie in Gefahr, die Kontrolle über die Situation zu verlieren: "Selbst wenn ich so fahre, weiß ich, dass ich ein Auto habe, das richtig viel kann. Das hilft, die Kontrolle zu behalten, schätze ich", relativiert er seine eigene Leistung.
Gleichzeitig sagt Verstappen: "Ich glaube, es hat in der Vergangenheit dominantere Autos gegeben als das, das wir haben. Trotzdem haben die nicht neun Rennen hintereinander gewonnen. Also ja, es ist schwierig. Es ist ganz leicht, in Rennen wie in Zandvoort eine falsche Entscheidung zu treffen oder ins Kiesbett zu rutschen. Es ist nie so leicht, wie es aussieht."
Eine offensichtliche Anspielung auf seinen Erzrivalen Lewis Hamilton, dessen Mercedes-Team die Formel 1 von 2014 bis 2020 fast nach Belieben dominiert hat. Damals war jedoch anders, dass Hamiltons Teamkollegen - zuerst Nico Rosberg, dann Valtteri Bottas - gefühlt viel näher dran waren als Perez das jetzt an Verstappen ist ...
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