Hallo und herzlich willkommen zum Formel-1-Liveticker! Weiter geht's in Sachir mit dem zweiten Freien Training zum Bahrain-Grand-Prix 2021. Stefan Ehlen ist wieder am Start für die nächsten 60 Minuten, die äußerst relevant werden: Die Fahrer sind zur gleichen Tageszeit auf der Strecke wie am Samstag zum Qualifying und am Sonntag zum Rennen ...

Und das war's mit unserer Berichterstattung hier im Liveticker. Schön, dass Sie auch zum zweiten Freien Training dabei waren! Am Samstag legen wir an gleicher Stelle wieder nach, dann mit dem dritten Freien Training ab 13 Uhr (MEZ). Bis dahin!

Die beiden Deutschen landen in der zweiten Hälfte des Feldes: Sebastian Vettel (Aston Martin) verliert teamintern erstmals gegen Stroll (8.) und kommt auf P14, bei 0,9 Sekunden Rückstand. Mick Schumacher (Haas) dagegen bleibt wieder vor dem Teamkollegen Masepin, und zwar um zwei Zehntel. Das bedeutet P18 für Schumacher, gut 2,4 Sekunden hinter der Spitze.

Und damit ist das zweite Freie Training zum Bahrain-Grand-Prix in Sachir beendet, wieder mit einem munter gemischten Feld auf den vorderen Positionen rund um Red Bull, McLaren, Mercedes und Ferrari in den Top 6.

Valtteri Bottas (Mercedes) dagegen wirkt genervt: "Das Auto ist unfahrbar!" Klare Ansage an die Box. Es reicht trotzdem zu P5, drei Zehntel hinter der Spitze.

Die letzten Zeiten trudeln ein, aber die werden Max Verstappen (Red Bull) nicht mehr von der Spitze verdrängen. Er bekommt die Tagesbestzeit und knüpft damit an P1 aus den Wintertests an.

Formel-1-Rückkehrer Fernando Alonso (Alpine) spielt sehr viel am Lenkrad herum, ändert die Einstellungen praktisch von Kurve zu Kurve und kommt auf 1:40er-Zeiten. Das Auto wirkt unruhig beim Herausbeschleunigen, der eine oder andere Verbremser war auch schon dabei - aber bisher noch keine wirklich schnelle Runde. Taktik?

Die letzten fünf Minuten an diesem Freitag laufen. Und auch Kimi Räikkönen (Alfa Romeo) fährt wieder: Sein C41 ist also noch funktionstüchtig.

Verstappen hat sich nach seinem kleinen Ausflug wieder gefangen und erneut 1:37er-Zeiten folgen lassen. Hamilton bewegt sich indes schon im Bereich 1:38, wie viele andere Fahrer aus anderen Teams auch.

Der nächste Funkspruch kommt von Valtteri Bottas (Mercedes), und er meldet nichts Gutes: Der Grip sei "schrecklich", die Balance nicht gut. Er kommt nicht auf die gleichen Zeiten wie Hamilton. Aber auch hier wissen wir nicht, ob sich Einstellungen und Spritmengen unterscheiden. Gleich sind nur die Medium-Reifen im Long-run, so viel steht fest.

Da war Max Verstappen (Red Bull) nicht ganz auf der Ideallinie: In der Haarnadel Kurve 10 hat er etwas mehr Strecke gebraucht beim Herausbeschleunigen und musste in die Auslaufzone ausweichen. Die ist asphaltiert, also kein Problem. Zeit gekostet hat die Aktion trotzdem.

Die Rundenzeiten an der Spitze lassen allmählich nach. Jetzt liegen Verstappen und Hamilton mit Medium-Reifen im 1:37er-Bereich, fast genau auf Augenhöhe, mit leichten Vorteilen für Mercedes.

Mick Schumacher (Haas) macht derweil etwas ganz anderes und probiert den Hard-Reifen (C2) aus. Dafür und mit Blick auf den technischen Rückstand von Haas sind 1:39er-Runden ganz ordentlich im Long-run. Der Direktvergleich mit Williams fällt allerdings ernüchternd aus für das Team: Die "Keller-Konkurrenz" ist nämlich einen Tick schneller im Renntrimm.

Dass es auf Medium-Reifen auch noch schneller geht, das beweist nun Hamilton im Mercedes mit einer 1:36er-Runde. Das ist bisher die überzeugendste Long-run-Performance, die nun auch Verstappen im Red Bull hinlegt. Bestätigt uns in der Annahme, dass es hier auf ein Duell Mercedes vs. Red Bull rauslaufen könnte!

Natürlich wissen wir nicht, wie viel Sprit jeweils im Tank ist, aber Ferrari, Alpine und AlphaTauri bewegen sich auf einem ähnlichen Niveau, mit Zeiten im Bereich von 1:37 Minuten. Bisher ist das Bild aber noch undeutlich. Warten wir noch ein paar weitere Runden ab!

Und jetzt herrscht Hochbetrieb in Sachir, fast jeder ist auf der Strecke. Und alle haben nur eine Mission: Arbeiten am Renntrimm. In den nächsten Minuten zeigt sich also, wer gut aufgestellt ist für das Rennen. Eine neue Bestzeit gibt es vorerst nicht.

Das nervöse Heck beschäftigt nicht nur Mercedes, auch Pierre Gasly (AlphaTauri) hat seinem Team den Auftrag gegeben, die Abstimmung doch noch einmal zu verfeinern. Das ist eine Begleiterscheinung der neuen Unterboden-Regeln, die den Abtrieb auf der Hinterachse reduziert haben. Und das ist auch sichtbar am Auto: Der Unterboden verjüngt sich vor den Hinterrädern, wo er bisher gerade nach hinten zulief. Dieses jetzt fehlende "Dreieck" ist es, was die Fahrer nervt.

Jetzt ist Lance Stroll (Aston Martin) unterwegs. Auch sein AMR21 liegt satt auf dem Asphalt, kommt gut durch die Kurven im Mittelsektor. Doch auf eine Bestzeit ist Stroll nicht aus: Er hat die Medium-Reifen (C3) aufgezogen und arbeitet wahrscheinlich eher am Set-up für das Rennen, vermutlich auch mit mehr Sprit. Darauf deuten seine vergleichsweise hohen Sektorenzeiten hin.

Erneut ist Ruhe eingekehrt auf dem Bahrain International Circuit. Noch einmal werden Reifen gewechselt und Abstimmungen verfeinert, dann geht es allmählich schon in die Schlussphase des Trainings.

Kimi Räikkönen (Alfa Romeo) steht nach seinem Abflug vorhin noch immer an der Box. Da geht also wie befürchtet wichtige Testzeit verloren. Am Vormittag wäre das nicht so tragisch gewesen, weil nur die Nachmittagseinheit wirklich relevant ist für Qualifying und Rennen - und ausgerechnet in diesem zweiten Training passiert's bei Räikkönen ...

Einen starken Eindruck hinterlassen hingegen Mercedes, Red Bull und auch McLaren. Letztere sind dieses Jahr zum ersten Mal wieder mit Mercedes-Motoren unterwegs - und in Bahrain bisher immer vorne mit dabei.