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Formel 1: Aston Martin und Fernando Alonso plötzlich Red-Bull-Jäger - "Das nächste große Ding" wächst

Eurosport
VonEurosport

Update 17/03/2023 um 18:02 GMT+1 Uhr

Zwei Jahre lang war Aston Martin ein neureicher Running Gag in der Formel 1: Große Worte, kein Erfolg. Im dritten Jahr scheint nun alles anders. Beim Saisonauftakt in Bahrain raste Alonso im Aston Martin auf Rang drei und schrieb damit die Geschichte des Rennens. Er war schneller als die vermeintlich Großen, als Ferrari und Mercedes. Am Sonntag stehen die Chancen sogar noch besser.

Fernando Alonso (Aston Martin) in Saudi-Arabien

Fotocredit: Getty Images

Sebastian Vettel erntete viel Mitleid. Und auch ein bisschen Spott. Aston Martin, dieses "nächste große Ding" der Formel 1, sah zwei Jahre lang aus wie ein teurer Flop. Spuckte große Töne und kurvte dann am Ende des Feldes herum. Vettel allerdings hat es damals schon gewusst. "Dieses Team", sagte er einmal, "wird irgendwann erfolgreich sein."
Im Frühjahr 2023 ist Vettel nun weg, die Karriere ist beendet, sein alter Rivale Fernando Alonso hat das Cockpit übernommen. Und siehe da: Aston Martin ist plötzlich wirklich ein großes Ding in der Formel 1. Von ganz hinten nach (fast) ganz vorne, solche Sprünge innerhalb eines Winters gibt es eigentlich gar nicht in der Königsklasse. "Sie sind für alle Gegner der Beleg, dass so etwas möglich ist", sagt selbst Weltmeister-Teamchef Christian Horner von Red Bull.
Beim Saisonauftakt in Bahrain raste Alonso auf Rang drei und schrieb damit die Geschichte des Rennens. Er war schneller als die vermeintlich Großen, als Ferrari und Mercedes. Und er war irgendwie interessanter als Red Bull, das mit Max Verstappen und Sergio Perez einen Doppelsieg einfuhr. Beim zweiten Saisonrennen in Saudi-Arabien am Sonntag rechnet man sich bei Aston Martin sogar noch bessere Chancen aus.
All das ist höchst ungewöhnlich und in dieser Form unerwartet, aus dem Nichts kommt es aber keineswegs. An der Spitze des Projekts steht Lawrence Stroll, ein kanadischer Milliardär, Vater von Alonsos Teamkollegen Lance Stroll. Der 63-Jährige ist ein streitbarer Charakter, ein Lautsprecher, der für seine markigen Worte ("das nächste große Ding") durchaus belächelt wurde in den vergangenen Jahren.
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Fernando Alonso, entrenamientos libres del GP de Arabia Saudí 2023.

Fotocredit: Getty Images

Alonso über seinen Chef: "Er hat diese Vision eines Siegerteams"

2018 hatte er den insolventen Rennstall Force India übernommen, 2020 dann stieg er beim angeschlagenen Sportwagenhersteller Aston Martin ein - und führte dann beides zusammen. Innerhalb von fünf Jahren, so die Ansage damals, soll die James-Bond-Marke um den Titel fahren. Das wirkte lange wie ein Luftschloss. Doch im dritten Jahr scheint es, als könne Stroll recht behalten.
"Er hat diese Vision eines Siegerteams", sagt Alonso über seinen Chef, "und er setzt sie um, was es auch kostet. Es ist gut, einen Anführer wie Lawrence zu haben." Alonso sieht gar Parallelen zu einem anderen schwierigen, aber erfolgreichen Charakter.
"Nur Flavio Briatore war auch so charismatisch, ein echter Leader", sagt der Spanier. Briatore hatte zunächst Benetton (1994 und 1995 mit Michael Schumacher) und später Renault (2005 und 2006 mit Alonso) zu jeweils zwei WM-Titeln geführt.
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Fernando Alonso

Fotocredit: Getty Images

Aston Martin mit Vorteil gegenüber Konkurrenten

Aston Martins Vorteil zudem: Während Red Bull, Mercedes und Ferrari unter dem Budgetdeckel schrumpfen müssen, wächst Aston Martin in diese Rolle hinein. In Silverstone entsteht eine hochmoderne Fabrik auf 37.000 Quadratmetern, der erste Teil soll bald in Betrieb gehen.
Zudem warben die Briten in den vergangenen Jahren Fachpersonal von den Branchengrößen ab, so ist der langjährige Red-Bull-Designer Dan Fallows mittlerweile Technischer Direktor bei Aston Martin. "Dieses Projekt", sagt Alonso, "läuft gerade erst an. Es wird noch viel passieren."
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(SID)
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