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Formel 1: Die zehn Meilensteine von Weltmeister Nico Rosberg zum Champion

Tobias Bach

Update 27/11/2016 um 17:35 GMT+1 Uhr

Nico Rosberg ist zum ersten Mal Formel-1-Weltmeister. Nach Michael Schumacher und Sebastian Vettel ist Rosberg der dritte Deutsche, der in der "Königsklasse" des Motorsports den WM-Titel gewinnt. Wir präsentieren Euch die zehn Meilensteine seiner Karriere. Von Vorbild Papa KeKe über das Duell mit Michael Schumacher bis hin zur Krönung - so wurde Rosberg zum Champion.

Nico Rosberg celebrate

Fotocredit: AFP

1) Vorbild Vater Keke

Nico Rosberg hat Motorsport im Blut. Schon sein Vater, der Finne Keke Rosberg, wurde 1982 im Wiliams Formel-1-Weltmeister - mit lediglich einem Grand Prix-Sieg. Nico besitzt daher zwei Staatsbürgerschaften, startete aber stets mit deutscher Lizenz. Nach Damon Hill, Michael Andretti und David Brabham war er der vierte Sohn eines ehemaligen Formel-1-Weltmeisters, der in der Königsklasse an den Start geht. Sein Ansporn war es, besser zu sein als sein Vater. Jetzt steht es nach WM-Titeln 1:1.

2) Dauerrivale Lewis Hamilton

Im Kartsport lernte Rosberg seinen heutigen Rivalen Lewis Hamilton kennen, mit dem ihn in Kindertagen eine Freundschaft verband. Schon mit 14 Jahren fuhren sie bereits in einem Kart-Team und entschieden die Rennen regelmäßig unter sich. 2000 wurde Rosberg hinter Hamilton Vizeeuropameister in der Formel A. In einem gemeinsamen Urlaub philosophierten sie einst über die große Karriere in der Formel 1. Der später ausgerufene "Krieg der Sterne" steckte in seinen Kinderschuhen. Beim "RedaktionsNetzwerk Deutschland" sagte Rosberg über Hamilton:
Irgendwie habe ich das Gefühl, schon mein ganzes Rennsportleben gegen ihn zu kämpfen.

3) Debüt in der Formel 1

2005 feierte Rosberg den Titelgewinn in der GP2 und übernahm ein Jahr darauf ein Formel 1-Cockpit bei Williams. Somit fuhr er fortan für das Team, mit dem sein Vater Keke einst Weltmeister wurde. Sein damaliger Teamkollege war der Australier Mark Webber. Gleich beim ersten Rennen in Bahrain wusste er mit einer starken Aufholjagd zu überzeugen. Am Ende sprang Platz sieben heraus und die schnellste Rennrunde. Damit löste er im Alter von 20 Jahren, 8 Monaten und 13 Tagen Fernando Alonso ab, der bei seiner ersten schnellsten Runde 21 Jahre, 10 Monate und 17 Tage alt war, und hält noch heute diesen Rekord.
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Rosberg mit Teamkollege Mark Webber während seiner Debüt-Saison 2006

Fotocredit: Imago

4) Erster Podestplatz

Schon für die Saison 2008 hatte sich Rosberg durch gute Leistungen für McLaren empfohlen, doch Frank Williams erteilte ihm keine Freigabe. So fuhr er in seiner dritten Formel-1-Saison im Williams gleich im Auftaktrennen beim Großen Preis von Australien auf Rang drei, seine erste Podestplatzierung in der Formel 1. Im Interview mit dem "Zeit-Magazin" äußerte er sich zu seinem ersten großen Erfolgserlebnis: "Das war ein Meilenstein meiner Karriere." In Singapur gelang ihm mit Platz zwei seine nächste Podestplatzierung 2008. Insgesamt reichte es aber in der Gesamtwertung nur zu Rang 13.
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Australien 2008: Rosberg feiert mit Sieger Hamilton seine erste Podestplatzierun

Fotocredit: dpa

5) Wechsel zum neuen Mercedes-Team

Rosberg beendete 2009 die Saison auf dem siebten Rang und fuhr damit seine bis dato erfolgreichste Formel-1-Saison - jedoch ohne Podestplatzierung. Seine besten Ergebnisse waren zwei vierte Plätze in Deutschland und Ungarn. Im Herbst unterschrieb Rosberg einen Vertrag beim neuen Mercedes-Werksteam und fuhr ab der Saison 2010 mit Michael Schumacher in einem Team. Der Rennstall war aus dem Weltmeisterteam Brawn hervorgegangen. Mercedes trat erstmals seit 1955 wieder als Konstrukteur auf. Der Karriere von Rosberg sollte es nicht schaden.
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2010: Ross Brawn, Michael Schumacher und Nico Rosberg

Fotocredit: dpa

6) Duell mit Schumi

Mit dem zurückgekehrten siebenfachen Weltmeister Michael Schumacher hatte Rosberg eine lebende Legende als Teamkollegen. Die erste Zeit im neuen Silberpfeil war trotzdem nicht vom Erfolg gekrönt. Es hieß: Aufbauarbeit für das neue Team verrichten. Dafür zogen die Medien nach jedem Rennen den Vergleich zwischen dem jungen Wilden und dem großen Schumi. Punktetechnisch setzte sich Rosberg in allen drei Saisons gegen seinen Kollegen durch. Diese interne Rivalität hat Rosberg enorm weitergebracht. Schumacher sagte nach der gemeinsamen Zeit über Rosberg:
Die Leute verstehen jetzt wahrscheinlich ein bisschen besser, wie gut Rosberg ist.
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Michael Schumacher und Nico Rosberg nach dem letzten Rennen von Schumi

Fotocredit: Imago

7) Erster Grand Prix-Sieg

2012 gelang Rosberg in China in seinem 111. Rennen sein erster Grand Prix-Sieg. Mit über 20 Sekunden Vorsprung gewann er souverän vor Jenson Button und Lewis Hamilton (beide im McLaren-Mercedes). Einen Tag zuvor hatte er sich auch seine erste Pole-Position in der Formel 1 gesichert. Eine doppelte Premiere. Gleichzeitig bedeutete dieser Triumph auch den ersten Formel-1-Sieg für Mercedes als Konstrukteur seit dem Großen Preis von Italien 1955. Rosberg schrieb Geschichte und sagte:
Es war ein sensationelles Rennen. Am Ende war es einfach gigantisch.
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Rosberg feiert seinen ersten Formel 1-Sieg auf dem Podium in Shanghai

Fotocredit: dpa

8) Privates Glück

Ein ausgeglichenes und glückliches Privatleben ist einer der wichtigsten Eckpfeiler für Erfolg. Rosberg spürt diesen Rückhalt in seiner Familie und vor allem von seiner Frau Vivian. Die Beiden kennen sich schon aus gemeinsamen Kindertagen auf Ibiza. Geheiratet wurde im Juli 2014 in Monaco. Vor allem nach seiner bittersten Niederlage in Abu Dhabi 2014, als er im letzten Rennen die WM gegen Hamilton verlor, benötigte er diese Unterstützung. Rosberg:
Ich glaube schon, dass mir meine Familie, das Glück, das ich mit meiner Frau und meiner kleinen Tochter Alaia erfahre, auch im Sport hilft. Das Privatleben wirkt sich doch immer irgendwie auch auf den Sport aus.

9) Siegesserie 2015/2016

2013 wurde Lewis Hamilton neuer Teamkollege von Rosberg. Spätestens im zweiten gemeinsamen Jahr bei Mercedes war aus der einstigen Freundschaft längst eine erbitterte Feindschaft inklusive verbalem Kleinkrieg und subtilen Psychospielchen geworden. Das Duell auf Augenhöhe entwickelte sich zum "Krieg der Sterne". Am Ende hatte jedoch Hamilton zwei Mal die Nase vorn und wurde Weltmeister (2014, 2015). Umso wichtiger war für Rosberg 2015/2016 eine Serie von sieben Siegen in Folge. Drei Mal gewann er noch Ende 2015 und triumphierte bei den ersten vier Rennen der Saison 2016. Ein Statement gegenüber Hamilton und die Grundlage für den WM-Titel.
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Nico Rosberg feiert seinen Sieg beim GP von China 2016

Fotocredit: AFP

10) Die Krönung! Endlich Weltmeister

In Abu Dhabi gelang Rosberg die sehnsüchtig erwartete Krönung. Endlich setzte er sich gegen den langjährigen Konkurrenten Hamilton durch. Der erste WM-Titel mit 31 Jahren und der dritte deutsche Formel-1-Weltmeister nach Michael Schumacher und Sebastian Vettel. Vor dem Rennen in Brasilien sagte Rosberg auf den möglichen Titel angesprochen: "Das wäre auf jeden Fall die Erfüllung eines Kindheitstraums." Jetzt steht er auf einer Stufe mit Vater Keke. Das andere Kindheitsidol, Mika Häkkinen, hat zwei Titel. Die Erfolgsjagd von Rosberg ist noch lange nicht vorbei...
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Nico Rosberg feiert seinen Sieg in Bahrain Anfang der Saison 2016

Fotocredit: AFP

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