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Valtteri Bottas siegt in Suzuka vor Sebastian Vettel, Team-WM an Mercedes

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VonEurosport

Update 13/10/2019 um 18:11 GMT+2 Uhr

Valtteri Bottas hat den Großen Preis von Japan gewonnen und mit seinem Mercedes-Team zum sechsten Mal in Folge vorzeitig die Team-Weltmeisterschaft perfekt gemacht. Der Finne siegte in Suzuka vor Ferrari-Pilot Sebastian Vettel und seinem Silberpfeil-Teamkollegen Lewis Hamilton (England). Damit steht auch bereits fest, dass der Fahrer-Weltmeister in einem Mercedes sitzt.

Valtteri Bottas

Fotocredit: Imago

Sebastian Vettel verlor die Führung nach wenigen Metern, Crash-Pilot Charles Leclerc ruinierte sich den Frontflügel und damit sein Rennen schon in der ersten Runde: Ferrari hat am Super-Sonntag in der Formel 1 die nächste selbstverschuldete Enttäuschung erlebt und dem großen Rivalen Mercedes beim Großen Preis von Japan den vorzeitigen Konstrukteurstitel auf dem Silbertablett serviert.
Vettel betrieb auf seiner Lieblingsstrecke in Suzuka trotz der ersten Pole Position seit Anfang Juni nach einem verpatzten Auftakt mit dem zweiten Rang hinter Valtteri Bottas (Mercedes) lediglich Schadensbegrenzung. Weltmeister Lewis Hamilton im zweiten Silberpfeil biss sich im Finale die Zähne am Deutschen aus und wurde Dritter.
"Es war schlimmer als ein Fehlstart, weil ich den ganzen Schwung verloren habe", sagte Vettel:
Valtteri ist förmlich geflogen. Es war ein hartes Rennen. Mercedes hatte die bessere Pace. Am Ende ist Platz zwei ein gutes Ergebnis.

Rennen zu früh abgewunken

Bottas erklärte: "Ich bin sehr glücklich. Hier aus der zweiten Reihe zu starten, ist schwer. Aber es war ein tolles Rennen, ich habe es sehr genossen."
Deutlich schlechter als Vettel schnitt Leclerc ab, der als Sechster Glück hatte, nach einer frühen Kollision mit Red-Bull-Pilot Max Verstappen (Niederlande) ohne Strafe davonzukommen.
Renault-Pilot Nico Hülkenberg wurde als Zehnter gewertet, obwohl er sich zunächst auf Rang neun wähnte. Dann aber wurde ein Fauxpas der Rennleitung offenbar, die den Lauf nach 52 statt nach 53 Runden abgewunken hatte.
So wurde der Mexikaner Sergio Perez Neunter, obwohl er in Runde 53 seinen Racing Point nach einem Crash abstellen musste.
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Hamilton vor Fahrertitel

Fehlerfrei blieben derweil einmal mehr die Silberpfeile, die zwei Wochen nach dem Rennen in Russland den nächsten Doppelsieg knapp verpassten, die erste WM-Entscheidung dennoch perfekt machten: Zum sechsten Mal nacheinander geht der Konstrukteurstitel an das Werksteam aus Brackley, wo schon nach dem kommenden Rennen in Mexiko erneut die Korken knallen dürften: Hamilton kann sich dort seinen sechsten WM-Titel sichern. Der Vorsprung auf Bottas, seinen letzten verbliebenen Konkurrenten, beträgt 64 Punkte.
Wegen des Supertaifuns "Hagibis" waren die Teams vor ungewohnte Herausforderungen gestellt worden. Der Start für das Rennen erfolgte weniger als drei Stunden nach dem Ende des Qualifyings, das aus Sicherheitsgründen am Samstag abgesagt worden war. Vettel war bei böigen, aber trockenen Verhältnissen am besten klargekommen und hatte seinen Ferrari vor Leclerc auf Startplatz eins gestellt.
Die brisanten Fragen lauteten nun zunächst: Welche Strategie fährt Ferrari angesichts der angeblich befriedeten Situation zwischen Vettel und Leclerc? Dürfen tatsächlich beide auf Sieg fahren? Gibt es eine erneute Stallorder? Die rote erste Startreihe barg potenziell jede Menge Zündstoff.
Vettel und Leclerc hatten vor dem Rennen ihr gutes Verhältnis betont, aus ihren Ambitionen machten sie dennoch keinen Hehl. Natürlich wolle man sich auf der Strecke "keinen Zentimeter schenken", hatte Vettel gesagt.

Vettel verpatzt Start

Alle Spekulationen endeten mit dem Start. Vettel gab schon vor dem Erlöschen der Ampeln zunächst Gas, stoppte dann und beschleunigte wieder. Die Rennkommissare sahen überraschend von einer Strafe ab, Rang eins war dennoch umgehend an Bottas verloren.
Leclerc kollidierte kurz darauf in der ersten Kurve mit Verstappen. Der Niederländer fiel weit zurück und stellte sein Auto später in der Box ab - das Heimspiel seines Motorenlieferanten Honda hatte er sich anders vorgestellt. Leclerc fuhr mit beschädigtem Boliden zunächst weiter, nach einem Boxenstopp fand sich allerdings auch der 21-Jährige im hinteren Teil des Feldes wieder.
Der hohe Verschleiß sorgte im Rennverlauf dafür, dass die Boliden noch ein zweites Mal zum Reifenwechsel an die Box mussten. Während Bottas an der Spitze einen komfortablen Vorsprung herausfuhr, fiel die Entscheidung im Kampf um Rang zwei im Finale.
Vettel wechselte deutlich früher als Hamilton auf den Medium-Reifen, mit denen er auf den letzten Runden klar im Nachteil war. Hamilton zog zehn Runden vor Schluss einen frischen Satz der schnelleren Soft-Pneus auf, verkürzte den Rückstand stetig. Am viermaligen Weltmeister, der sich nach Kräften wehrte, zog Hamilton dennoch nicht mehr vorbei.

Leclerc nach Crash nachträglich bestraft

Charles Leclerc wurde nach dem Großen Preis von Japan gleich doppelt bestraft. Für seinen Crash mit Max Verstappen in der ersten Runde kassierte er eine Fünf-Sekunden-Strafe. Weil er anschließend nicht an die Box kam, um seinen defekten Frontflügel zu wechseln, gab es eine weitere Zehn-Sekunden-Strafe. Durch die insgesamt 15 Strafsekunden fällt er im Klassement eine Position zurück.
Leclerc wird nun als Siebter gewertet, Platz sechs erbt Renault-Pilot Daniel Ricciardo. Die Entscheidungen sind durchaus etwas kurios, denn zum einen gab es während des Rennens zunächst die Mitteilung der Rennleitung, dass für den Crash mit Verstappen nicht einmal eine Untersuchung notwendig sei. Letztendlich entschied man sich aber doch für eine Untersuchung - und sogar für eine Strafe.
In der Begründung heißt es: "Auto #16 [Leclerc] und Auto #33 [Verstappen] fuhren Seite an Seite, als sie in der ersten Runde Kurve 1 durchquerten und auf Kurve 2 zufuhren. Auto #16 war innen. Als die Autos den Scheitelpunkt von Kurve 2 erreichten, war Auto #33 leicht vorne und blieb außen und ließ innen so genug Platz. Aber Auto #16 verlor wegen des vorne fahrenden Autos Grip."
Dadurch habe Leclerc "abrupt untersteuert" und Verstappen getroffen und von der Strecke geräumt. Obwohl die Rennkommissare einräumen, dass es "keine Absicht" gewesen sei, hätte Leclerc laut dem Urteil wissen müssen, dass er hinter einem anderen Auto Grip verliert. Daher sei der Monegasse "überwiegend" für den Unfall verantwortlich gewesen. Zudem erhielt Leclerc zwei Strafpunkte für den Zwischenfall.
(motorsport-total.com mit SID)
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