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"Schlechter Weltmeister"? Na und! Nico Rosberg will sich krönen

VonSID

Update 28/10/2016 um 12:46 GMT+2 Uhr

Schon am Sonntag in Mexiko kann Nico Rosberg sich einen "Kindheitstraum" erfüllen und zum ersten Mal Formel-1-Weltmeister werden. Der Deutsche gibt sich entspannt, allerdings geht der Titelkampf mit Lewis Hamilton nicht an jedem Mitglied der Familie spurlos vorbei: Seine Mutter wird ab dem Start des Rennens um 20 Uhr einen großen Bogen um jeden Fernseher machen.

Mercedes AMG Petronas F1 Team's German driver Nico Rosberg (C) celebrates his victory on the podium next to second-placed Red Bull Racing's Belgian-Dutch driver Max Verstand’s (L) and third-placed Mercedes AMG Petronas F1 Team's British driver Lewis Hamil

Fotocredit: AFP

"Sie wird dann auf jeden Fall staubsaugen", sagt Rosberg grinsend. Das WM-Duell mit Teamkollege Hamilton sei einfach zu spannend: "Deshalb wird das Haus blitzen am Montagmorgen."
Der Mercedes-Pilot ist zu Späßen aufgelegt vor dem drittletzten Saisonrennen und zugleich wirkt er hochkonzentriert angesichts der einmaligen Titelchance. Der Druck scheint bislang kein Problem, und Störgeräusche blendet Rosberg aus. Obwohl es davon einige gibt.
So stand der 31-Jährige in den vergangenen Tagen im Zentrum einer unwürdigen Debatte: Wäre Nico Rosberg ein "schlechter" Weltmeister für die Formel 1? Wäre er zu uninteressant? Bernie Ecclestone höchstpersönlich hatte dies losgetreten, doch Rosberg kann über Inhalt und Form der Diskussionen nur müde lächeln.

Ecclestone-Spruch lässt Rosberg kalt

"Ich habe selbst mit Bernie darüber gesprochen, er hat es wohl nicht so gemeint", sagte Rosberg, und überhaupt: "Warum macht ihr euch so viele Gedanken darüber", fragte er die Medienvertreter: "Das alles ist mir überhaupt nicht wichtig. Ich bin hier, um Rennen zu gewinnen. Nicht, um irgendwelchen Leuten zu gefallen."
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Bernie Ecclestone (l.) und Nico Rosberg (r.)

Fotocredit: SID

Und so wehrt Rosberg weiterhin alle Fragen nach dem Titel geradezu stur ab. Er schaue nur auf sich, denke nur "von Rennen zu Rennen". Dabei ist die Ausgangslage ja klar: Gewinnt er am Sonntag und Teamrivale Hamilton wird höchstens Zehnter - im Klartext also: Hamilton scheidet aus - dann ist Rosberg Weltmeister.
Diese ständige Zurückhaltung ist nicht besonders spannend, und unter anderem daran stößt sich nicht nur Ecclestone. "Wenn Nico den Titel holen würde, wäre das schön für ihn und Mercedes, aber es würde dem Sport nicht helfen. Weil es nichts über ihn zu schreiben gibt", mit diesen Worten wurde Ecclestone, der am Freitag 86 Jahre alt wird, zuletzt zitiert. Man brauche schon einen Showman wie Hamilton an der Spitze, um die Formel 1 zu vermarkten.

Der Druck auf Rosberg steigt

Rosberg ist all das egal, er geht wohl aus gutem Grund so vor. Bei 26 Punkten Vorsprung auf Hamilton hat er viel zu verlieren. Markige Sprüche helfen da nicht, das weiß er, also übt er sich weiter in Zurückhaltung. "Das ist seine Taktik, um mit der Situation umzugehen", sagt Rivale Hamilton. Und die scheint bislang aufzugehen, laute Kampfansagen braucht Rosberg nicht.
Und eines räumt sogar Ecclestone ein. "Nico wäre ein würdiger Weltmeister", sagte er der Bild, "weil er dann die meisten Punkte geholt hätte." Und dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
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