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Red Bull erwägt offenbach den Ausstieg aus der Formel 1 , wenn sich kein Motorenpartner findet

VonSID

Publiziert 18/09/2015 um 18:47 GMT+2 Uhr

Sebastian Vettels ehemaliger Erfolgsrennstall Red Bull droht nach der Trennung vom langjährigen Motorenpartner Renault mit einem Ausstieg aus der Formel 1, sollte kein passender Ersatz gefunden werden. "Wenn es keinen konkurrenzfähigen Motor für uns gibt, dann gibt es Red Bull nicht mehr in der Formel 1", sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko während des Freitagsttrainings in Singapur.

Wenn Red Bull keinen neuen Motorenpartner findet, droht wohl ein Ausstieg

Fotocredit: Imago

Einziger verbliebener Kandidat auf die Renault-Nachfolger ist ausgerechnet Vettels neuer Arbeitgeber Ferrari. "Es gibt nur noch eine Gesprächsbasis mit Ferrari, aber eine B-Version kommt für uns nicht infrage", sagte Marko: "Denn ohne richtigen Motor hast du keine Chance."
Renault-Geschäftsführer Carlos Ghosn hatte am Dienstag am Rande der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt die Trennung von Red Bull bestätigt. "Wir haben ihnen klar gesagt: 'Zählt nicht mehr auf uns als Motorenlieferant'", hatte Ghosn gesagt und erneut auf die für Renault undankbare Situation hingewiesen: "Als Antriebslieferant wirst du nicht erwähnt, wenn du siegst. Aber wenn es Probleme gibt, dann wirst du kritisiert."
Über den noch bis 2016 gültigen Vertrag mit Red Bull werde aktuell neu verhandelt, für Renault gebe es nun zwei Möglichkeiten: "Wir werden entweder aussteigen oder ein eigenes Team an den Start bringen." Die wahrscheinliche Übernahme des hochverschuldeten Lotus-Rennstalls, um wieder ein Werksteam aufzubauen, wollte Ghosn indes weiterhin nicht bestätigen.
Red Bull ist nun einerseits froh, den vermeintlichen Bremsklotz Renault los zu sein, aber mögliche Alternativen sind dünn gesät. Mercedes ist nach einigen Annäherungsversuchen aus dem Rennen, wohl auch angesichts des Widerstands von Motorsportchef Toto Wolff, einen direkten Konkurrenten mit dem besten Motor in der Königsklasse zu bestücken.
Bleibt eigentlich nur noch Ferrari - und zwar wie schon einmal in der Vergangenheit sowohl für Red Bull also auch für Toro Rosso. Fiat-Boss und Ferrari-Präsident Sergio Marchionne hat bereits sein grundsätzliches Okay für einen solchen Deal gegeben, aber die entscheidenden Eckpunkte sind offen.
Derweil drängt die Zeit. "Je früher man etwas weiß, desto besser ist es", sagte Marko der Sport Bild: "Aber: Red Bull Racing hat enorme Ressourcen und wäre fähig, auch sehr spät noch reagieren zu können. Dazu kommt: Wir sind ja von Adrian Newey gewohnt, dass seine Autos erst im letzten Moment fertig werden. Insofern sähe ich da kein unlösbares Problem. Bei Toro Rosso sieht das anders aus. Da müsste man schon wesentlich früher Bescheid wissen." Sonst zieht der Getränkehersteller, der mit Vettel vier Fahrer- und vier Konstrukteurstitel gewonnen hatte, die Reißleine. Und die Formel 1 würde vor einem großen Problem stehen.
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