Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Formel 1 in Ungarn: Daniel Ricciardo im 2. Freien Training vor Sebastian Vettel

VonMotorsport-Total.com

Update 28/07/2017 um 19:23 GMT+2 Uhr

Daniel Ricciardo hat auch das 2. Freie Training zum Großen Preis der Formel 1 in Ungarn für sich entschieden. Nach seiner Bestzeit vom Vormittag setzte sich der Red-Bull-Pilot vor Ferrari-Star Sebastian Vettel und Valtteri Bottas durch. Dessen Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton musste sich mit Rang fünf begnügen, hinter Ferraris Kimi Räikkönen und vor Max Verstappen im Red Bull.

Daniel Ricciardo of Australia driving the (3) Red Bull Racing Red Bull-TAG Heuer RB13 TAG Heuer on track during practice for the Formula One Grand Prix of Hungary at Hungaroring.

Fotocredit: Eurosport

Red Bull scheint wie erwartet auf dem kurvenreichen Hungaroring konkurrenzfähiger zu sein als zuletzt. Auch im 2. Freien Training zum Grand Prix von Ungarn sicherte sich Daniel Ricciardo die Bestzeit. Und das auf erstaunlich souveräne Art und Weise.
"Ein guter Start ins Wochenende. Daniel war auf dieser Strecke schon immer sehr schnell", freut sich Red-Bull-Teamchef Christian Horner über die Bestzeit von 1:18.455 Minuten.
Selbst Ricciardos zweitschnellste FT2-Runde hätte noch für Platz eins gereicht. Und schon am Vormittag war er der Schnellste gewesen. Besonders ermutigend: "Das Tempo ist sowohl auf den kürzeren als auch auf den längeren Runs stark", hält Horner fest.
"Die Updates funktionieren. Es war ein guter Tag", freut sich Ricciardo.
Dass wir den Speed vom Vormittag am Nachmittag wiederholen konnten, ist ein gutes Zeichen. Ferrari war etwas schneller als am Morgen, aber wir waren trotzdem vor ihnen. Wenn wir noch so einen guten Tag haben, ist die Pole möglich. Aber es ist nur das Training.
Bei den abschließenden Longruns, unterbrochen durch zwei rote Flaggen (und damit nicht ganz repräsentativ), war Red Bull aber nicht tonangebend. Vielmehr diktierte Mercedes das Tempo, während Ferrari auf hohem Niveau sehr konstant unterwegs war.

Vettel steigert sich im Ferrari

Erster Verfolger von Ricciardo war heute Sebastian Vettel. Der Ferrari-Star konnte sich vom sechsten auf den zweiten Platz verbessern, am Ende mit 0,183 Sekunden Rückstand.
Noch am Vormittag hatte Vettel mit dem Handling gekämpft, auch wenn die Rundenzeiten letztendlich in Ordnung waren. "Ich fand besser zu meinem Rhythmus und konnte mich besser aufs Auto einstellen", begründet er die Steigerung.
Wir haben einiges probiert. Vielleicht war nicht alles richtig, aber zumindest haben wir eine Richtung für morgen. Die Reifen bereiten mir für morgen überhaupt kein Kopfzerbrechen.
Aber Ferrari hat noch ganz andere Sorgen: Kimi Räikkönen (konnte seine FT1-Zeit nicht verbessern) wollte nach gut einer halben Minute schon abstellen, weil seine Gasannahme nicht mehr funktionierte. Plötzlich ging's dann doch weiter, zumindest bis zur Box. Nach eineinhalb Stunden FT2 belegte er mit 0,300 Sekunden Rückstand P4.
Mercedes lag phasenweise mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung in Führung. Dass es am Ende nur die Positionen drei (Valtteri Bottas/+0,201) und fünf (Lewis Hamilton/+0,324) wurden, lag auch daran, dass Hamilton seine schnellste Runde verpatzte und somit auf den weicheren Reifen nicht zulegen konnte. Gleiches gilt für Max Verstappen (6./Red Bull/+0,496), der immerhin die Bestzeit im ersten Sektor für sich verbuchte.

Wehrlein fliegt heftig ab

Für eine Schrecksekunde sorgte indes Pascal Wehrlein. Der Sauber-Fahrer verlor in Kurve 11 (in der am Vormittag bereits Antonio Giovinazzi gecrasht war) die Kontrolle über sein pendelndes Auto und schlug auf etwas unglückliche Weise gleich zweimal in die Reifenstapel ein.
Wehrlein gab via Funk sofort Entwarnung und stieg auf sicheren Beinen ins Medical-Car - auch wenn man bei solchen Szenen angesichts seiner Wirbelverletzungen im Winter immer Bauchschmerzen hat.
Der Deutsche hatte bereits zuvor in der Session gefunkt, dass mit dem Heck "etwas nicht stimmt" und womöglich "etwas gebrochen" sei. Das war jedoch unmittelbar vor dem Abflug kein Thema mehr. Zum Zeitpunkt des Crashs lag Wehrlein mit mehr als drei Sekunden Rückstand an 18. Stelle und war gerade zu einer Verbesserung unterwegs. Am Ende belegte er Platz 20.

Palmer vor dem Formel-1-Aus?

18 Minuten vor Schluss flog dann in der letzten Kurve Jolyon Palmer (16./+2,720) ab. Der Brite, der bei Renault ohnehin in der Kritik steht, leistete sich bereits den zweiten Fehler des Freitags, als er nach einem Schnapp-Übersteuern in die Reifenstapel flog. "Ist das Auto okay, Jo?", wurde er am Funk gefragt. Trockene Antwort: "Nein."
Nun glaubt Formel-1-Experte Marc Surer:
Ich würde mich wundern, wenn er in Spa noch im Auto sitzt.
Fast noch spannender als das Schauen des Freitagstrainings war das Lauschen des Haas-Boxenfunks. Romain Grosjean (18./+3,049) war angesichts zahlreicher Handling-Schwierigkeiten nämlich wieder einmal in Bestform.
Den Vogel schoss er ab, als er funkte: "Ich weiß nicht, was ihr euch dabei gedacht habt!" Und seinem Renningenieur fast bösartig ins Wort fiel, als ihm der gerade die Logik hinter dem Set-up erklären wollte ...
Bei Red Bull herrscht nach dem Freitag jedenfalls Zuversicht: "Wir wissen, dass die anderen noch aufdrehen werden", sagt Teamchef Horner. "Aber das Gute ist, dass beide Fahrer mit der Balance des Autos zufrieden sind. Max war auf dem letzten Versuch auch schneller. Hoffentlich können wir uns in den ersten Startreihen qualifizieren. Dann ist in Kurve eins alles möglich."

Fünf Startplätze zurück für Hülkenberg

Renault-Pilot Nico Hülkenberg (Emmerich) wird wegen eines unerlaubten Getriebewechsels in der Startaufstellung zum Großen Preis von Ungarn um fünf Plätze strafversetzt. Das bestätigte die Rennleitung des Automobil-Weltverbandes FIA am Freitagabend. Das Getriebe im Auto des 29-Jährigen wurde vor Ablauf der Frist von sechs Rennen ausgetauscht.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Ähnliche Themen
Diesen Artikel teilen