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Heidfeld zieht vor Gericht

Vondpa

Update 25/08/2011 um 19:47 GMT+2 Uhr

Formel-1-Pilot Nick Heidfeld hat gegen seine Absetzung durch das Lotus-Renault-Team rechtliche Schritte eingeleitet. Der Rennstall schickt anstelle des 34-jährigen Mönchengladbachers beim Großen Preis von Belgien in Spa-Francochamps den Brasilianer Bruno Senna an den Start.

Nick Heidfeld

Fotocredit: Imago

Im offiziellen Team-T-Shirt tauchte der von Lotus Renault ausrangierte Pilot am Donnerstag an der Rennstrecke in Spa-Francorchamps auf. "Ich habe einen gültigen Vertrag und möchte fahren", sagte Heidfeld.
Am 19. September wird nun ein Londoner Gericht urteilen müssen, ob Heidfelds Absetzung rechtens ist. Dann werde es eine Entscheidung geben, sagte Heidfeld, nachdem am Mittwoch die Vorverhandlung stattgefunden hatte. Viel mehr wollte Heidfeld nicht preisgeben. "Im Moment gibt es ein schwebendes Verfahren, dementsprechend ist es angebracht für mich, nicht zuviel zu sagen", betonte er.
Sein Noch-Arbeitgeber bekräftigte am Nachmittag seinen Willen, Heidfeld endgültig auszumustern. Der Brasilianer Senna, der bestens gelaunt die Fragen auf der Weltverbands-Pressekonferenz beantwortete, solle nach den beiden Rennen in Belgien und Monza auch die restlichen sechs WM-Läufe bestreiten. Zuvor gebe es aber noch rechtliche Dinge zu klären, bestätigte der Rennstall. "Nick Heidfeld hat weiter einen Vertrag beim Team", hieß es lapidar in der Erklärung.
Besser als Petrow
Kurz nachdem sein zwar ausgesprochen namhafter, aber eher unerfahrener Nachfolger auf der offiziellen Pressekonferenz stolz bekanntgegeben hatte, dass er auch noch für das Rennen in Monza in gut zwei Wochen als Fahrer bestätigt sei, huschte Heidfeld durch die Box von Lotus Renault. Von seinem Rennstall, der bereits für den Vormittag eine ausführlichere Mitteilung angekündigt hatte, war bis dahin weiter nichts zur Causa Heidfeld zu hören. Das Team, das den Deutschen für den im Februar verunglückten Robert Kubica verpflichtet hatte, war auch nicht davon ausgegangen, dass Heidfeld an die Strecke kommen würde.
Er selbst wird sich den Belgien-Ausflug auch anders vorgestellt haben. 183 Rennen hat er bislang bestritten, ein Sieg fehlt in seiner Formel-1-Vita weiterhin. Sein Zwangs-Abschied hinterlässt aber einen ganz anderen bitteren Beigeschmack. Während Heidfeld auch auf seiner Homepage weiterhin im Rennoverall von Lotus Renault seinen Fans entgegenlächelt, suchte man am Donnerstag auf der offiziellen Teamseite unter der Rubrik Fahrer bereits vergeblich nach dem Rheinländer.
Gleichwohl deutete sich ein Ende bei Lotus Renault bereits an, dem vielversprechenden Beginn der Partnerschaft zum Trotz. Bei seinem Testeinsatz erzielte Heidfeld noch die Tagesbestzeit. "Wir haben Nick eine Chance vergangene Woche in Jerez gegeben und er hat uns wirklich beeindruckt", sagte Teamchef Eric Boullier damals. "Er hat nicht die Führungsrolle angenommen, die wir von ihm sehen wollten", wurde Boullier ein paar Monate später zitiert - allerdings liegt Heidfeld in der WM-Wertung mit zwei Punkten mehr vor seinem russischen Renault-Widersacher Witali Petrow.
Achterbahnfahrt des Rheinländers
Doch das passt auch irgendwie in die von Rückschlägen geprägte Karriere des Rheinländers, der mit seiner Familie am Zürich-See lebt, ein Faible für Kunst hat und sich während seiner Laufbahn stets als sympathisch-ruhiger Vertreter der sonst gern selbstdarstellerisch-lauten Zunft präsentierte. Sportlich konnte er sich gegen Fahrer wie Kimi Räikkönen (2001) oder auch Felipe Massa (2002 und 2003) durchaus behaupten.
Heidfeld musste aber meist um seine Zukunft zittern. Bei Williams erfuhr er einmal erst fünf Minuten vor der Vorstellung, dass er ein Stammcockpit bekommt.
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