Vettel gewinnt in Spanien

Grand-Prix-Premiere für Vettel in Spanien. Der Heppenheimer gewann zum ersten Mal in seiner Karriere auf dem Circuit de Catalunya. Eine Woche vor dem Klassiker in Monaco sicherte sich der 23-jährige Red-Bull-Pilot bereits den vierten Sieg in dieser Saison.

"Das war ein wirklich hartes Finale. In den letzten zehn Runden habe ich an das Rennen in China gedacht und gebetet, dass die Reifen von Lewis ähnlich abgefahren sind wie meine", erklärte Vettel nach seinem intensiven Duell mit Hamilton.

Nach einem perfekten Start, als der Deutsche gemeinsam mit Fernando Alonso an Polesitter Mark Webber vorbeiging, lieferte sich der Champion zunächst einen heißen Kampf mit dem Spanier. Alonso führte das Feld unter dem Jubel seiner Fans bis zum Boxenstopp in der 20. Runde an.

Danach schlug die Stunde von Vettel, der eine Runde später zum Service kam und vor Alonso zurück auf die Strecke kam. Als Hamilton in der 24. Runde ebenfalls seinen ersten Boxenstopp absolvierte, übernahm der WM-Spitzenreiter die Führung und verteidigte diese bis zum Ziel.

"Ich bin nicht über den zweiten Platz enttäuscht, denn das Team hat das gesamte Wochenende einen super Job gemacht", meinte Hamilton. "Es wäre verdammt schwer gewesen, Sebastian zu überholen. Ich bin am Ende der Start-Ziel-Geraden einfach nicht nah genug ran gekommen."

Hinter Mark Webber und Alonso belegte Michael Schumacher den sechsten Platz. Der Rekordweltmeister lieferte sich einen harten, aber fairen Kampf mit Teamkollege Nico Rosberg. Beide Piloten trennte im Ziel nicht einmal eine Sekunde. Platz acht holte sich Nick Heidfeld, der als letzter ins Rennen gegangen war.

"Michael ist ein ausgekochter Rennfuchs. Er hat gleich am Start vier Plätze gut gemacht", freute sich Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Für die Zuschauer war der Kampf zwischen Michael und Nico natürlich super. Aber uns wäre lieber, wenn die beiden um Platz eins und zwei kämpfen."

Rosberg kämpfte aber mit stumpfen Waffen, denn sein Heckflügel machte wieder einmal Probleme und ließ sich nicht herunterklappen. "Ich wäre mit Sicherheit noch ein bisschen schneller gewesen, aber auch mein Teamradio hat diesmal nicht funktioniert", so der 25-Jährige etwas frustriert.

Ganz anders die Laune bei seinem Teamkollegen: "Der Start ist besser gelaufen, als ich vorher gedacht habe. Es war vom Resultat das beste Rennen, aber wir haben immer noch große Balance-Probleme. Ich hatte mit dem Auto zu kämpfen, was insgesamt sehr rutschig war", bemerkte Schumacher.

Durch Vettels grandiosen Erfolg gewann zum ersten Mal seit elf Jahren nicht der Pilot in Barcelona, der von Startplatz eins losgefahren war. In der WM-Gesamtwertung führt der Red-Bull-Pilot die Fahrerwertung mit 118 Punkten vor Hamilton (77) und Webber (67) an.