Formel 1 | Vettel im Interview: Karriereende war "nah"

VonEurosport

Publiziert 10/09/2020 um 20:45 GMT+2 Uhr

Seit Donnerstag steht endgültig fest: Sebastian Vettel setzt seine Formel-1-Karriere auch im kommenden Jahr fort. Nach seinem Abschied von Ferrari zum Jahresende wird der viermalige Weltmeister ab 2021 für Aston Martin fahren. Im Interview mit dem "SID" verriert Vettel, wie nah er am Karriereende war, sprach über den Wechsel zur britischen Traditionsmarke und über seine Erwartungen für 2021.

Sebastian Vettel wechselt zur kommenden Saison von Ferrari zu Aston Martin

Fotocredit: Getty Images

vom SID

Herr Vettel, Ihr Wechsel zu Aston Martin war lange ein Gerücht, nun ist er offiziell. Wie fühlt sich das an, Monate nach der Ausbootung bei Ferrari?

Sebastian Vettel: Die vergangenen Wochen waren nicht einfach, es war eine intensive Zeit. Die Situation war neu für mich, aber sie wurde immer klarer. Die Leistungen dieses Teams sind eindrucksvoll, und im kommenden Jahr wird es erstmals das gleiche Geld zur Verfügung haben wie die Gegner. Und kann dann endlich zeigen, was es wirklich drauf hat.

Grand Prix der Toskana

Schumacher erklärt: Darum ist Vettel bei Aston Martin besser dran

Update 10/09/2020 um 21:58 Uhr

Verbalathleten - Der Eurosport-Podcast: JETZT ABONNIEREN!

Fühlen Sie nach der zuletzt frustrierenden Zeit bei Ferrari einen neuen Schub?

Vettel: Ich gehöre ja noch zu Ferrari, und wir haben ein großes Wochenende vor uns, an dem ich den bestmöglichen Job machen will. Aber ja, ich freue mich sehr auf diese Aufgabe. Das Comeback von Aston Martin ist eine der spannendsten Geschichten, die der Formel 1 passieren konnte. Und es ist großartig, ein Teil davon zu sein.

Ab dem kommenden Jahr wird der Budgetdeckel eingeführt. Macht das schon einen Angriff auf Mercedes möglich?

Vettel: Momentan ist Mercedes stärker als der Rest, und das wird auch über das kommende Jahr hinaus gelten. Aber die Herausforderung ist spannend. Dieses Team wird wachsen, während andere schrumpfen müssen. Das macht mich zuversichtlich. Wir wollen gute Resultate in der nahen Zukunft, was dann mittelfristig möglich ist, werden wir sehen.

Wie kam ihre Entscheidung zustande?

Vettel: Es waren zwei Aspekte: Ich musste herausfinden, wohin dieses Team wachsen kann. Und was ich da gehört habe, hat mir gefallen. Die Frage, die etwas länger dauerte war: Was will ich persönlich machen. Als die aber geklärt war, ging es schnell.

Wie nah waren Sie in dieser Phase denn einem Karriere-Ende?

Vettel: Nah. Ich hatte viele Gedanken, und ich musste ja das tun, was am besten für mich ist. Mittlerweile bin ich aber überzeugt, dass genau dieser Schritt der richtige ist. Und ich freue mich darauf, das zu beweisen.

Seine aktuelle Stärke zieht Racing Point, wie das Team in diesem Jahr noch heißt, daraus, dass es eine sehr gute Kopie des Vorjahres-Mercedes gebaut hat. So etwas soll in Zukunft aber nicht mehr möglich sein. Macht Ihnen das Sorgen?

Vettel: Das spielt für mich keine große Rolle. Ich bin überzeugt von dem Team und von seiner Stärke. Sie hatten in den vergangenen Jahren nicht annähernd so viel Geld wie die Großen, und sie haben trotzdem einen hervorragenden Job gemacht. Sie können vielen Leuten vieles beweisen. Ich kann nichts versprechen, aber da ist viel Hoffnung und viel Glaube.

Das könnte Dich auch interessieren: Vettel-Wechsel perfekt: "Immer noch so viel Liebe für die Formel 1"

(SID)