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Formel E | Felipe Massa vom Team Venturi im Exklusiv-Interview: "Andere Welt als die Formel 1"

Martina Farmbauer

Update 14/12/2018 um 11:55 GMT+1 Uhr

Felipe Massa ist einer der Neuen in der Formel E. Der Formel-1-Vizeweltmeister von 2008 unterschrieb beim Team Venturi aus Monaco einen Dreijahresvertrag. Im Exklusiv-Interview mit Martina Farmbauer spricht der 37-jährige Brasilianer über seine Ziele in der ersten Saison, vergleicht die Serie mit der Formel 1 und verrät, was sein größter Wunsch für die Formel E wäre.

Felipe Massa

Fotocredit: Getty Images

Das Interview führt Martina Farmbauer
Sie haben sich im vergangenen Jahrnach 16 Jahren, 269 Rennen und drei verschiedenen Teams - Sauber, Ferrari und Williams - aus der Formel 1 zurückgezogen. Fehlt Ihnen die Königsklasse des Motorsports?
Felipe Massa: Die Arbeitsroutine fehlt mir nicht, eben weil es viel Arbeit ist. Was mir allerdings fehlt, ist der Wettbewerb, was nicht heißen muss, dass der in der Formel 1 stattfinden muss. Deswegen habe ich die Idee gehabt, in der Formel E zu fahren und damit in diesem Dezember zu beginnen.
Was ist Ihre Erwartung an die erste Saison in der Formel E, wo Sie einen Vertrag beim Team Venturi unterschrieben haben?
Massa: Die Erwartung ist groß. Es ist eine neue Meisterschaft, an der ich teilnehme und ich habe noch viel zu lernen. Ich möchte etwas mehr eine Idee davon bekommen, wie ein Formel-E-Wagen funktioniert, das ist eine andere Welt als die Formel 1. Aber die Formel E ist, mal abgesehen von der Formel 1, die Rennserie, die weltweit am meisten wächst. Das begeistert mich.
Es gibt kaum Abtrieb, dafür Allwetterreifen, darüber hinaus sind je nach Auto keine Gangwechsel möglich und der Antrieb speist sich aus Elektropower. Was ist sonst noch anders?
Massa: Ich kenne bis auf Valencia, wo ich Tests absolviert habe, sowie Zürich und New York, wo ich Rennen besucht habe, keine einzige Strecke, auf der ich fahren und Rennen bestreiten werde. Das wird noch ein größerer Lerneffekt sein. Und die Strecken sind völlig anders als die, die mir bekannt sind.
Inwieweit haben Sie bei der Veranstaltung eines Sponsors in Rio de Janeiro im November auf einer improvisierten Strecke schon einen Eindruck davon bekommen, was auf Sie zukommt?
Massa: Zuerst geht es mir darum zu verstehen, wie mein Team im Vergleich zu den anderen dasteht, das ist das Wichtigste. Zweitens werde ich versuchen, mich so schnell wie möglich einzugewöhnen, um die Chance zu haben, Rennen zu gewinnen und um die Meisterschaft mitzufahren. Das ist das, was ich am meisten möchte. Hoffentlich ist das schon im ersten Jahr zu erreichen, spätestens aber in den kommenden Jahren. Und dann hoffe ich auf ein Rennen in Brasilien, das wäre mir am liebsten. Ein Rennen in einer Stadt wäre toll. Wer weiß, vielleicht sogar in einer so wunderbaren Stadt wie Rio de Janeiro.
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Martina Farmbauer traf Felipe Massa in Rio de Janeiro

Fotocredit: Eurosport

In Rio fehlt seit den Olympischen Spielen ein Autódromo, es musste dem Olympiapark weichen.
Massa: Das ist sehr schade, weil das ein tolles Autódromo war. Das Autódromo de Jacarepágua war unglaublich. Ich kenne zwar noch keine Strecke der Formel E, aber zur Kompensation bin ich schon zweimal in Rio auf der Strasse gefahren. 2013 zuerst mit Ferrari und dieses Jahr mit Williams. Wenn tatsächlich ein Formel-E-Rennen nach Rio kommt, dann habe ich schon einen kleinen Vorteil (lacht).
Welche Pläne verfolgen Sie außerhalb der Formel E? Sie haben ja für "TV Globo" das Formel-1-Rennen in São Paulo kommentiert.
Massa: Ja, so wie ich das auch in Monza für "Rai" gemacht habe. Ich habe vor, so etwas häufiger zu machen. Mit der Erfahrung, die ich als Pilot in der Formel 1 habe, wo während eines Rennens so viele Dinge passieren, kann ich zum Verständnis beitragen.
Haben Sie auch wieder vor, an anderen Rennen teilzunehmen? Sie sind im August in Goiânia, wo einst Ihre Karriere nach der Kart-Phase begonnen hat, ein Stock-Car-Rennen gefahren.
Massa: Ich bin das ein oder andere Stock-Car-Rennen gefahren, ja. Stock Car ist eine Meisterschaft, die ich immer begleitet habe - heute ist es die wichtigste Meisterschaft in Brasilien. Und es kann sein, dass ich im kommenden Jahr wieder das eine oder andere Rennen fahre, aber nicht die ganze Meisterschaft. Ich bin auf die Formel E fokussiert, das ist mein Weg. Wenn ich die Formula E und eine weitere Meisterschaft bestreite, dann läuft es am Ende auf 21 Rennen wie in der Formel 1 hinaus. Und ich wollte ja auch etwas mehr Zeit zu Hause verbringen als während meiner Karriere als Formel1-Pilot.
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