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Sebastian Buemi kühl zum Sieg in Paris, dahinter herrscht Chaos

VonMotorsport-Total.com

Update 20/05/2017 um 18:19 GMT+2 Uhr

Die Formel E hat ein aufregendes Rennen in Paris erlebt, doch der Sieger hieß am Ende wie fast üblich Sebastien Buemi. Der Renault-e.dams-Pilot kontrollierte den ePrix um den Invalidendom vom Start bis ins Ziel und ließ sich nicht von dem Chaos hinter ihm aus der Ruhe bringen. Jose-Maria Lopez (DS Virgin) und Nick Heidfeld (Mahindra) landeten dahinter auf den Plätzen zwei und drei.

Fromel E Paris 2017

Fotocredit: Getty Images

"Dieser Sieg war vielleicht ein wenig einfacher", muss auch der Rennsieger nach dem ePrix zugeben. Buemi musste sich nur am Start gegen einen Angriff von Jean-Eric Vergne (Techeetah) behaupten, konnte danach aber eine kleine Lücke herausfahren und die Führung kontrollieren. In Runde 34 von 49 untersteuerte Vergne sogar in die Mauer und schied aus - zwar kam das Safety-Car noch einmal und brachte das Feld von hinten heran, doch auch in der Schlussphase geriet der Schweizer nie wirklich in Gefahr.
Doch ganz so spielend sei es dann doch nicht gewesen, unterstreicht der Gesamtführende: "'Jev' hat mich schon am Start unter großen Druck gesetzt. Ich musste hart pushen, um sicherzustellen, dass ich vorne bleibe", so Buemi:
Im zweiten Stint hat er einen Unfall gebaut, was mir etwas Luft verschafft hat, aber danach gab es ein Safety-Car und ich musste von Neuem starten.

Heidfeld erneut auf dem Podium

Jose-Maria Lopez war einer der Profiteure vom Vergne-Unfall: Der Argentinier lag das ganze Rennen über komfortabel auf Rang drei und gewann so noch eine Position - es war sein erster Podestplatz in der Meisterschaft. "Ich bin sehr glücklich", jubelt der Argentinier. "Wir hatten den Speed, aber bislang lief es nicht zusammen. Heute lief alles für uns. Wir haben den zweiten Platz verdient."
Nick Heidfeld spielte der Rennverlauf ebenfalls in die Karten: Der Mönchengladbacher hielt sich aus allen Scharmützeln heraus und wurde wie schon in Monaco mit dem dritten Rang belohnt: "Es ist fantastisch", strahlt er.
In Monaco auf dem Podium, in Paris auf dem Podium. Das sind zwei fantastische Städte und zwei fantastische Strecken. Das ist großartig für Mahindra.
Ein Rennen zum Vergessen erlebte hingegen das Abt-Team, die ohne Punkte aus Frankreich abreisen müssen. Schon die Qualifikation war ein Desaster, doch im Rennen sollte es noch schlimmer werden. Lucas di Grassi und Daniel Abt rieben sich in Mittelfeld-Duellen auf, eines davon endete in der Mauer: Als di Grassi Antonio Felix da Costa (Andretti) kurz vor Rennmitte überholen wollte, gab dieser nicht nach und wurde vom Brasilianer in die Wand gedrängt.

Debakel für das Abt-Team

Für den Portugiesen war es das Aus, der Abt-Pilot schleppte sich an die Box, wo auch die Konkurrenz durch die Safety-Car-Phase das Auto tauschte. Di Grassi fand sich plötzlich in den Top 10 wieder, stand jedoch zu kurz beim Service und musste eine Durchfahrtsstrafe ableisten. Hoffnungslos zurück gab er das Rennen auf und ließ sein Auto schnell umbauen, um zumindest noch die schnellste Rennrunde und somit einen Punkt zu holen.
Zwar sollte ihm das zunächst gelingen, doch auch Sam Bird (DS Virgin) war weit hinten auf den Zusatzpunkt aus. Der Brite konterte, doch einen Gegenkonter setzte di Grassi in die Mauer, weswegen er ohne Punkt blieb. Das Safety-Car neutralisierte das Feld bis ins Ziel und sollte die Abstände einfrieren.
Daniel Abt hatte sich zu diesem Zeitpunkt auf einen guten sechsten Rang vorgearbeitet, doch für das deutsche Team kam es noch dicker. Abt rollte in der letzten Runde aus und wurde als 13. gewertet. "Das ist sehr schade", seufzt Teamchef Hans-Jürgen Abt nach dem Rennen.
Aber das ist Motorsport, da müssen wir durch.

Debütant in den Punkten

Kurioser Nebeneffekt: Weil die Konkurrenten den langsamen Abt unter dem Safety-Car nicht überholen wollten, verloren sie bis ins Ziel noch einmal 30 Sekunden. Dadurch verlor Robin Frijns (Andretti) nach einer Fünf-Sekunden-Strafe (zu schnell unter Gelb) nur einen Rang, während Esteban Gutierrez (Techeetah) knapp dahinter für das gleiche Vergehen aus den Punkten fiel. Frijns wurde im Ziel hinter Felix Rosenqvist (4./Mahindra) und Nicolas Prost (5./Renault e.dams) Sechster, Gutierrez Zwölfter.
Punkte gab es auch für den ehemaligen Champion Nelson Piquet jun. (NextEV), der auf Rang sieben kam, sowie für den starken Debütanten Tom Dillmann, der seinen Einstand für Venturi auf Rang acht abschloss. Mitch Evans (Jaguar) und Stephane Sarrazin (Venturi) belegten die Ränge neun und zehn.
In der Gesamtwertung baute Sebastien Buemi seinen Vorsprung damit deutlich aus: Mit 28 Zählern holte er fast die optimale Ausbeute, während Konkurrent Lucas di Grassi ohne Punkte blieb und nun schon 43 Zähler Rückstand aufweist. Der nächste Event findet am 10. und 11. Juni in Berlin statt, wo erstmals in dieser Saison zwei Läufe ausgetragen werden.
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