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VfL Bochum nach Sieg gegen SV Sandhausen Zweitliga-Meister

Jan Niestegge

Update 23/05/2021 um 20:08 GMT+2 Uhr

Der VfL Bochum kehrt nach elf Jahren in der 2. Liga in die Bundesliga zurück. Der Traditionsklub kam am 34. und letzten Spieltag zu einem 3:1 (1:0)-Sieg gegen den SV Sandhausen. Milos Pantovic brachte die Gastgeber in Führung (29.), ehe Kevin Behrens (59.) für Sandhausen ausglich. Anthony Losilla (77.) und Robert Zulj (87.) sorgten für die Entscheidung. Damit ist Bochum Zweitliga-Meister.

Der VfL Bochum steigt in die Bundesliga auf

Fotocredit: Getty Images

Beletage oder 3. Liga, Aufstieg oder Abstieg: Im Duell zwischen VfL Bochum und SV Sandhausen ging es für beide Vereine um alles oder nichts - an der Tabellenspitze und im Tabellenkeller. Der VfL ging natürlich als großer Favorit in das Duell, benötigte dabei einen Punkt, um den Aufstieg perfekt zu machen.
Die Hausherren wechselten in ihrer Startformation auf drei Positionen. Milos Pantovic begann überraschend für Tarsi Bonga - ein Glücksgriff von VfL-Trainer Thomas Reis, wie sich später herausstellte.
Die Sandhäuser nahmen lediglich einen Wechsel in der Anfangself vor. Innenverteidiger Tim Kister fehlte aufgrund von disziplinarischen Gründen. Er wurde in der Defensive von Janik Bachmann ersetzt, der von der Sechs zurückgezogen wurde. Im Mittelfeld begann dafür Ivan Paurevic.
Von der ersten Minute an entwickelte sich eine sehr kampfbetonte und chancenreiche Partie – mit Gelegenheiten auf beiden Seiten. Der VfL Bochum startete dominant, nahm mit zunehmender Spielzeit jedoch die passive Rolle ein, Sandhausen wurde minütlich stärker und erspielte sich eine Fülle an Großchancen.
Zwischen der 18. und 22. Minute rettete VfL-Keeper Patrick Drewes gleich dreimal in höchster Not. Zunächst scheiterte Erik Zenga nach einem Eckball mit einem Schuss aus 17 Metern, danach Behrens im Nachschuss aus fünf Metern (18.). Vier Minuten später kam Daniel Keita-Ruel aus sechs Metern halblinker Position zum Abschluss, Drewes rettete den VfL mit dem Bein vor dem Rückstand.
Sandhausen fehlte das nötige Glück im Abschluss und wurde nur sieben Minuten später eiskalt erwischt. Nach einem Ballverlust der Gäste im Strafraum des VfL, konterten die Hausherren Sandhausen aus. Robert Zulj spielte den Pass auf die linke Offensivseite auf Simon Zoller, der die Übersicht behielt und den Ball in die Mitte flankte. Pantovic war aus sechs Metern zur Stelle und köpfte zur Bochumer Führung ein (29.).
Die Meisterschaft war für den VfL zum Greifen nah, die Situation der Gäste wurde immer kritischer, weil der VfL Osnabrück im Fernduell gegen Erzgebirge Aue in Führung ging – plötzlich rangierte der SVS auf dem Relegationsplatz. So setzten die Gäste alles nach vorne, versuchten irgendwie, das Spiel zu drehen.
In der 60. Minute gelang den Sandhäusern der 1:1-Ausgleichstreffer. Nach einem weiten Ball aus der eigenen Hälfte kam Kevin Behrens in der rechten Strafraumhälfte vor Drewes an die Kugel, der übermotiviert aus seinem Kasten kam. Behrens verwandelte anschließend aus sehr spitzem Winkel flach ins Tor.
Dadurch, dass der VfL Osnabrück nur Minuten später in Aue ebenfalls den 1:1-Ausgleichstreffer kassierte und später der 1:2-Rückstand folgte, reichte Sandhausen der Punkt – sogar bei einer Niederlage war die direkte Rettung dadurch gesichert.
In der 78. Minute ging der VfL Bochum tatsächlich erneut in Führung. Zunächst scheiterte Maxim Leitsch nach einer Freistoßhereingabe aus dem linken Halbfeld aus vier Metern per Kopf, danach war Routinier Anthony Losilla aus kurzer Distanz zur Stelle.
In der 87. Minute machte der VfL alles klar. Zulj zirkelte einen Freistoß aus 22 Metern zentraler Position perfekt und wunderschön über die Mauer ins linke Toreck. So war es am Ende ein Happy End auf beiden Seiten: Der VfL Bochum feierte die Meisterschaft und den direkten Aufstieg in die 1. Bundesliga, der SV Sandhausen den Verbleib in der 2. Bundesliga.

Die Stimmen:

Gerrit Holtmann (VfL Bochum): "Heute wird keiner mehr schlafen. Wir werden heute nur Party machen im Hotel und Vollgas geben! Man hat über die gesamte Saison gesehen, dass wir nie aufgegeben haben, wir haben unser Ding durchgezogen, haben immer als Mannschaft agiert und zum Schluss auch hier verdient gewonnen und den Meistertitel geholt."
Simon Zoller (VfL Bochum): "Allein schon durch die letzten anderthalb Jahre war es ein harter Kampf. Wir haben es gnadenlos durchgezogen und sind überglücklich, dass wir Erster und Meister geworden sind. Es war dieses Jahr eine außergewöhnliche Saison."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Eine Taktik auch für das Oberhaus

Kein dominanter Ballbesitzfußball, doch dafür kompaktes Defensivverhalten in Kombination mit schnellem, schnörkellosem Spiel nach vorne. Das war und ist die taktische Finesse, die das Spiel des neuen Meisters in der 2. Bundesliga ausmacht. Der VfL Bochum ist keine Mannschaft, die ihren Gegner stets spielerisch düpiert und dominiert, sondern sich auf die Qualitäten des Gegners einstellt und diese mit den eigenen Vorzügen abgleicht. Schnell und variabel - spielerische Eigenschaften, die dem VfL Bochum auch in der 1. Bundesliga zu Punkten verhelfen werden.

Die Statistik: 4

Zum vierten Mal in der Vereinshistorie holt der VfL Bochum die Meisterschaft in der 2. Bundesliga – nach 1993/94, 1995/96 und 2005/06. Zum insgesamt siebten Mal feiert der VfL den Aufstieg ins deutsche Oberhaus.
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