Hamburger SV verspielt in Paderborn letzte Aufstiegschance und bleibt zweitklassig - "Dino" vor ungewisser Zukunft

Der Hamburger SV hat seine letzte Chance auf die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga verspielt und wird im kommenden Jahr in der 2. Liga spielen. Nach dem 0:1 (0:1) beim SC Paderborn kann das Team des Trainers Steffen Baumgart den Relegationsplatz nicht mehr erreichen - der HSV steht damit vor seiner siebten Saison im Unterhaus und vor einer ungewissen Zukunft.

Ransford Königsdörffer vom HSV

Fotocredit: Getty Images

Als die letzte Hoffnung auf den Aufstieg dahin war, blickte Steffen Baumgart tief enttäuscht in den Abendhimmel und schüttelte den Kopf. Das Hamburger SV hat in der 2. Bundesliga durch das ernüchternde 0:1 (0:1) beim SC Paderborn am Freitagabend seine letzte kleine Chance auf die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga nach sechs Jahren erneut verspielt - und steht vor einer ungewissen Zukunft.
"Die Enttäuschung ist sehr, sehr groß", gab Trainer Baumgart bei Sky zu. Auch mit dem Hoffnungsträger an der Seitenlinie, der am 20. Februar als Nachfolger von Trainer Tim Walter geholt worden war, klappte es mit dem Aufstieg nicht. Stattdessen muss der HSV einen erneuten Anlauf nehmen, ab 2024/25 ist es die bereits siebten Saison in der 2. Liga.
"Ich will es im nächsten Jahr ganz klar angreifen. Ich bin gerade sauer und verärgert, aber ich habe meine Ansätze, um den Weg zu gehen", sagte Baumgart. Der Aufstieg sei nicht allein in Paderborn verspielt worden: "Es ist vieles passiert über das ganze Jahr."
Baumgart wird Trainer bleiben, die Zukunft von Sportvorstand Jonas Boldt erscheint dagegen offen, das letzte Saisonspiel am 19. Mai gegen den 1. FC Nürnberg hat nur noch statistischen Wert. In Paderborn verabschiedeten die mitgereisten Fans ihre niedergeschlagenen Spieler mit aufmunterndem Applaus.

Baumgart: "Versuch, die Jungs aufzubauen"

"Die Fans stehen komplett hinter uns", sagte Baumgart: "Ich versuche, die Jungs aufzubauen. Auch das ist meine Aufgabe: Für die Jungs da zu sein."
Der HSV hätte seine kleine Aufstiegschance mit einem Sieg in Paderborn wahren können, doch Koen Kostons (7.) schockte den Favoriten. Damit steht auch fest, dass Fortuna Düsseldorf mindestens die Teilnahme an der Relegation sicher hat. Die Rheinländer haben vier Punkte Rückstand auf den FC St. Pauli und fünf auf Tabellenführer Holstein Kiel. Die beiden norddeutschen Teams können den Aufstieg am 33. Spieltag perfekt machen.
Der HSV wird dann nur neidisch zusehen können. Obwohl Baumgart noch vor Anpfiff vor der Wucht seines Ex-Teams Paderborn gewarnt hatte, schien Hamburg überrumpelt. Kostons schloss einen ersten Angriff fulminant und entschlossen ab, Torhüter Mateo Raab war chancenlos.
Der Treffer beflügelte die Paderborner im letzten Heimspiel der Saison noch: Kostons (13.) und Raphael Obermair (16.) hätten bereits früh das 2:0 erzielen können, der HSV dagegen fand überhaupt nicht in den Rhythmus. Erst in der 36. Minute hatte Hamburg durch Jean-Luc Dompe einen ersten gefährlichen Abschluss.
Baumgart reagiert auf den harmlosen Auftritt seiner Mannschaft und brachte zu Beginn des zweiten Durchgangs gleich drei Neue: Er tauschte seine Innenverteidigung aus und brachte zudem Hoffnungsträger Laszlo Benes, der zuletzt verletzt ausgefallen war.
Doch auch die personellen Änderungen brachten nicht gewünschten Schwung. Der HSV mühte sich zwar, fand aber zunächst keine Mittel - und hatte dann doch die große Ausgleichschance: Ransford Königsdörffer (69.) konnte den Ball im Strafraum aber nicht mehr kontrollieren.

Magdeburg nur noch theoretisch abstiegsgefährdet

Der 1. FC Magdeburg kam derweil im letzten Heimspiel der Saison gegen die SpVgg Greuther Fürth nur zu einem 0:0 und blieb zum zehnten Mal in den vergangenen elf Spielen sieglos.
Bei nun sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang ist Magdeburg jedoch nur noch theoretisch gefährdet. Sollte Wehen Wiesbaden im Kellerduell bei Eintracht Braunschweig am Sonntag (13:30 Uhr im Liveticker) nicht gewinnen, wäre der FCM sogar noch an diesem Wochenende gerettet.
Die Magdeburger Fans hatten vor dem Anpfiff mit einer eindrucksvollen Choreo an den Europapokal-Sieg vor 50 Jahren erinnert. Es war zunächst das einzige echte Highlight in einer Partie, die erst in der zweiten Halbzeit etwas an Fahrt aufnahm. Ein Treffer blieb beiden Teams jedoch verwehrt.
(SID)
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