Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Türkgücü München stellt Spielbetrieb in 3. Liga ein - Auswirkungen der bitteren Premiere für gesamte Liga

Eurosport
VonEurosport

Update 25/03/2022 um 11:33 GMT+1 Uhr

Paukenschlag in der 3. Liga: Pleite-Klub Türkgücü München stellt mit Ablauf des Monats März den Spielbetrieb ein. Dies ist ein einmaliger Vorgang im deutschen Profi-Fußball und hat massive Auswirkungen auf die Tabelle - auch im Aufstiegsrennen. Türkgücü sei nicht mehr in der Lage, "seinen laufenden Zahlungsverpflichtungen nachzukommen und damit den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten", so der DFB.

Türkgücü München muss seinen Spielbetrieb einstellen.

Fotocredit: Getty Images

Die Münchner hatten am 27. Januar 2022 einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.
Alle bisher absolvierten Partien von Türkgücü werden nach Paragraph 55a der DFB-Spielordnung aus der Wertung genommen. Die Münchner stehen als erster Absteiger fest. "Das ist ein trauriger Tag für die 3. Liga", sagte Manuel Hartmann, Geschäftsführer DFB-Spielbetrieb.
"Den größten Schaden haben natürlich Türkgücü München und seine betroffenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Gleichzeitig ist es für die gesamte Liga und den Wettbewerb negativ, wenn ein Klub während der Saison ausscheidet", fügte er an.
Profis und Angestellte von Türkgücü waren am Donnerstagvormittag von der "Vereinsführung in Anwesenheit des vorläufigen Insolvenzverwalters Max Liebig" in einer Betriebsversammlung über das Ende des Klubs informiert worden, hieß es in einer Pressemitteilung.
picture

Beängstigende Szenen: Feuer in der Ajax-Kurve!

Verzweifelte Sponsorensuche ohne Erfolg

Anfang des Jahres hatte der Klub Insolvenz angemeldet, weil Präsident und Mäzen Hasan Kivran den Geldhahn zugedreht hatte. In den vergangenen Wochen hatte Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny verzweifelt versucht, neue Sponsoren zu finden.
Nach dem Ausscheiden von Türkgücü ist auch der Abzug von elf Punkten, den der DFB in den vergangenen Wochen gegen den Klub ausgesprochen hatte, nicht mehr relevant. Neun Zähler waren Türkgücü aufgrund des Insolvenzantrags aberkannt worden. Weitere zwei Punkte hatten die Münchner wegen eines Auflagenverstoßes eingebüßt. Zuletzt hatten sich die Münchner noch gegen einen Punktabzug durch den DFB gewehrt.
Dass es jetzt in der Tabelle zu Verschiebungen kommt, ist für Hartmann "keine optimale Lösung". Aber der Wettbewerb "würde ebenfalls verzerrt, wenn alle Spiele, zu denen der Klub nicht mehr antritt, automatisch für die jeweiligen Gegner gewertet werden würden". Doch es droht Zoff.

Saarbrücken kündigt rechtliche Schritt an

Der 1. FC Saarbrücken kündigte bereits rechtliche Schritte an. "Wir werden alle juristischen Möglichkeiten nutzen, um dieses unsportliche und unfaire Vorgehen des Punktabzuges zu verhindern", teilten die Saarländer auf "SID"-Anfrage mit.
Das Bundesliga-Gründungsmitglied verliert nach Annullierung der Türkgücü-Partien sechs Punkte und damit mehr als jeder andere Aufstiegskandidat. Dadurch rutscht der FCS von Relegationsplatz drei auf vier ab. "Es kann nicht sein, dass Klubs unverschuldet dafür bestraft werden, dass andere Vereine unter Aufsicht des DFB Misswirtschaft betrieben haben", monierten die Saarbrücker.
Als "absolute Katastrophe für die dritte Liga" bezeichnete Saarbrückens Sportdirektor Jürgen Luginger den Vorgang im Gespräch mit Sport1: "Jetzt ist passiert, was nicht hätte eintreten sollen, eine klare Wettbewerbsverzerrung im Kampf um den Auf- und Abstieg." Der DFB gehe mit der Insolvenz "selbstkritisch" um, so Hartmann, und werde "selbstverständlich prüfen, ob Fehler im Rahmen des Zulassungsverfahrens gemacht wurden".
Hartmann führte aus, dass bei Türkgücü die Personalausgaben Spielbetrieb von ursprünglich drei auf fünf Millionen Euro gestiegen waren.
(SID)
picture

Rose: "Haaland merkt, dass ihm noch etwas fehlt"

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung