3. Liga Sabrina Wittmann wird erste Cheftrainerin im deutschen Profifußball - historische Chance beim FC Ingolstadt

Sabrina Wittmann übernimmt beim FC Ingolstadt bis Saisonende. Noch nie hat eine Frau im deutschen Männerfußball auf diesem Niveau hauptverantwortlich trainiert. Die 32-Jährige ist bereits seit 19 Jahren im Verein und feierte erst kürzlich die Vize-Meisterschaft mit der U19 der Schanzer in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest. Nun soll Wittmann die Profis bis Saisonende stabilisieren.

Sabrina Wittmann

Fotocredit: Imago

Mit einer Wasserflasche, einem Zettel und einem breiten Grinsen schritt Sabrina Wittmann zur Tat. Drei Kamerateams und ein paar Fotografen waren am Donnerstag zum Training des Tabellenelften der 3. Fußball-Liga gekommen, drei Tage vor einem sportlich eher unbedeutenden Spiel.
Der Anlass? Sie! Erstmals trainiert eine Frau hauptverantwortlich eine Profimannschaft im deutschen Männerfußball.
"Vorbilder sind wichtig, damit andere Frauen erkennen, was alles möglich ist", sagte Wittmann Anfang April im Interview mit dfb.de. Damals trainierte sie noch die U19 der Schanzer. Nun ist sie selbst das Vorbild, so schnell kann es gehen.
Nachdem sich der FCI nach der Winterpause aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet hatte, setzte die Vereinsführung am Donnerstagmorgen Chefcoach Michael Köllner vor die Tür. Auftritt der 32-jährigen Wittmann, die seit 19 Jahren im Verein ist, nach eigenen Angaben "alle Spieler, von den ganz kleinen bis zu den ganz großen" kennt und mit der U19 erst am vergangenen Wochenende die Vize-Meisterschaft in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest feierte.

Wittmann freut sich über "maximale Wertschätzung"

Auch wenn ihr Engagement laut Klubangaben nur bis Saisonende angelegt ist, so ist Wittmann doch eine Pionierin an vorderster Front im deutschen Profifußball. Ex-Nationalspielerin Inka Grings (SV Straelen) und Imke Wübbenhorst (Sportfreunde Lotte) hatten zuvor schon einmal Männer-Viertligisten trainiert.
Beim Bundesligisten Union Berlin vertrat Marie-Louise Eta zu Jahresbeginn als Co-Trainerin gemeinsam mit Danijel Jumic den gesperrten Chefcoach Nenad Bjelica an der Seitenlinie. Wittmann aber ist die erste Chefin in einer der drei Profiligen.
Die gebürtige Ingolstädterin bedankte sich vor ihrem Debüt gegen das abstiegsbedrohte Waldhof Mannheim am Sonntag für die "maximale Wertschätzung vom Verein".
Dieser sei "auch dafür da, unsere Trainer weiterzuentwickeln", kommentierte Sportdirektor Ivo Grlic: "Wenn Sabrina männlich wäre, wäre alles okay, und es wäre nicht spannend. Aber wir gehen nach Qualität und nicht nach dem Geschlecht." Wittmanns Kerneigenschaften laut Grlic? "Direkt, authentisch, sehr talentiert."
Ihr Talent kann Wittmann noch insgesamt viermal an der Seitenlinie zeigen. Dem Waldhof-Spiel folgen die Ligapartien gegen Absteiger VfB Lübeck und den SV Sandhausen. Am 25. Mai geht es schließlich im Finale des Bayern-Pokals gegen die Würzburger Kickers um einen Titel - und um den Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals.
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(SID)
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Quelle: Perform


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