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Bayern München bei Benfica Lissabon: Lust auf Gänsehaut

Florian Bogner

Publiziert 12/04/2016 um 20:42 GMT+2 Uhr

Vor dem Viertelfinal-Rückspiel der Champions League des FC Bayern München bei Benfica Lissabon strahlt Trainer Pep Guardiola taktische Souveränität aus. "Wir wissen, was wir tun müssen.“ Bei Thomas Müller regiert die Vorfreude auf den besonderen Kitzel, den das "Inferno des Lichts“ zu bieten hat. Uli Hoeneß ist als besonderer Talisman dabei, was alle uneingeschränkt zu freuen scheint.

FC Bayern München gegen Benfica Lissabon

Fotocredit: AFP

Am Dienstag blies ihnen schon ordentlich Gegenwind entgegen. Nicht bildlich, tatsächlich: Der FC Bayern München landete mit 50 Minuten Verspätung in Lissabon, weil es der Westwind mit 130 km/h mit der Lufthansa-Maschine aufgenommen hatte.
Gegenwind gibt’s auch am Mittwoch: Willkommen in der Hölle! So war’s im Achtelfinale in Turin, so wird’s auch in Lissabon. Diesmal nicht wörtlich genommen, aber: "Herzlich Willkommen im Inferno des Lichts“, steht als übergroßes Graffiti im Tunnel, den man durchqueren muss, wenn man zum Estadio da Luz will, ins Stadion des Lichts, das Heiligste der Benfica-Fans, dem der Mitgliederzahl nach zweitgrößtem Klub der Welt nach dem FC Bayern München.
"Für solche Momente arbeiten wir das ganze Jahr: K.o.-Spiele und eine Kulisse, die einem Gänsehaut an den Körper zaubert“, sagte Thomas Müller am Dienstag, "ich gehe da schon mit einer gewissen Erwartung rein.“
Denn: Man braucht den nötigen Schuss an Leidenschaft, um weiterzukommen.

Müller warnt vor verrückten Dingen

Nüchtern betrachtet gilt es, ein 1:0 aus dem Hinspiel zu verteidigen. "Es ist kein Ergebnis, mit dem wir die Hosen voll haben müssten“, meinte Karl-Heinz Rummenigge. "Wir haben ganz ordentliche Voraussetzungen, die nächste Runde zu erreichen.“
Andererseits aber auch kein Polster, auf dem sich ausruhen ließe. "1:0 – das sind nur Zahlen. Wir versuchen, das Spiel zu dominieren und zu gewinnen“, erklärte Thiago. "Im Fußball können verrückte Dinge passieren, wenn man sich zu sehr auf ein Hinspiel-Ergebnis konzentriert“, sagte Müller. "Wir müssen das Duell im Rückspiel entscheiden.“
Ein Tor würde schon viel helfen, dann braucht Benfica drei. "Wenn wir ein Tor schießen, ist das schon ein großer Schritt“, sagte Trainer Pep Guardiola.

Wieder mit Dreierkette?

Wieder dabei ist Kingsley Coman, der seine muskulären und Knie-Probleme auskuriert hat. Das schafft weitere Möglichkeiten, wenngleich Coman wohl nicht beginnen wird.
Am wahrscheinlichsten ist, dass Guardiola die beim 3:1 in Stuttgart erprobte Dreierkette ins Rennen schickt, davor Arturo Vidal und Philipp Lahm als Puffer in einer Sicherheitszone.
"Wir sind spielerisch gut besetzt, das andere haben wir uns taktisch die letzten Tage erarbeitet“, deutete Müller an. "Wir wissen, was wir zu tun haben“, sagte Guardiola.
Bei Benfica fällt dagegen Stürmer Jonas (gesperrt) sicher aus und Nico Gaitán (muskuläre Probleme) vielleicht auch – die stärksten Offensiv-Waffen.

Fünftes Halbfinale in Folge angepeilt

Zum bayrischen Selbstverständnis gehört natürlich auch, Benfica aus dem Weg zu räumen. "In dieser Phase der Saison sind die Ergebnisse wichtig, nicht die Qualität des Spiels“, sagte Rummenigge. Das sechste Halbfinale in den letzten sieben Jahren winkt, das fünfte in Folge. Adel verpflichtet.
"Wir haben in Barcelona 2009 im Viertelfinale eine Packung gekriegt im Hinspiel (0:4, d. Red.). Damals habe ich neidisch rüber geschaut, weil Barcelona so häufig im Halbfinale und dann Finale war und Titel gewonnen hat“, sagte Rummenigge.
Jetzt ist man auf Augenhöhe. "Was der FC Bayern seit 2010 mit Halbfinal- und Finalteilnahmen anzubieten hat, ist schon à la bonne heure. Es wäre schön, wenn wir das wieder packen könnten“, sagte Rummenigge.

Uli Hoeneß sucht die Nähe zu Guardiola

Da passt es, dass die Bayern in Lissabon mit einem besonderen Talisman unterwegs ist: Uli Hoeneß ging erstmals seit zwei Jahren wieder auf Champions-League-Reisen, als Privatmann zwar; der Ex-Präsident kam bei der Ankunft aber ganz staatsmännisch direkt neben Pep Guardiola aus dem Flughafen geschritten. "Es ist gut, dass er dabei ist“, meinte der Coach.
"Seine Frau Susi ist auch mit dabei“, berichtete Rummenigge. "Ich hoffe, es wird eine schöne Reise. Ich würde ihn nach dem Spiel gerne mit einem Sieg auf dem Bankett begrüßen.“ Nach dem Inferno.
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