Der VfL Wolfsburg feiert einen 3:0-Heimsieg über Schalke 04 - auch ohne Kevin de Bruyne

Kein Kevin de Bruyne, kein Ivan Perisic - aber dennoch Hurra-Fußball. Die Wolfsburger ließen sich nicht anmerken, dass zwei ihrer Top-Stars nicht auf dem Feld standen. Die "Wölfe" agierten in einem 4-4-2-System, wobei sich Max Kruse oft ins Mittelfeld fallen ließ, um als Anspielstation zu dienen.

Dieses Mittel zahlte sich aus. Die Hausherren dominierten das komplette Spielgeschehen, übten viel Druck auf die Schalker aus und zeigten einen unbändigen Wölfe-Siegeswillen. Allerdings saß die Defensive nicht immer sattelfest - die Wolfsburger ließen viele Chancen zu.

Bei den Schalkern hingegen lief so gut wie gar nichts zusammen. Johannes Geis erwischte auf der Sechser-Position einen ganz schwachen Tag, Klaas-Jan Huntelaar ließ seinen Torriecher vermissen und in der Defensive bekamen die "Knappen" nie Zugriff auf die powernden Wölfe.

Auch die eingewechselten Akteure konnten sich nicht ins Spiel einfinden und so ihrer Mannschaft nicht helfen. Im nächsten Spiel muss schon eine deutliche Leistungssteigerung kommen, wollen die Schalker nicht, dass die gute Stimmung bald kippt.

Dieter Hecking (Trainer VfL Wolfsburg): "Ich denke, wir haben einen guten Start hingelegt. In der Liga mit sieben Punkten sind wir gut dabei - das war mir heute sehr wichtig, dass wir dieses Spiel gewinnen, weil wir uns gleich oben festsetzen wollen."

André Breitenreiter (Trainer Schalke 04): "Es fühlt sich natürlich nicht gut an. Wir haben uns deutlich mehr vorgenommen - insbesondere in der Anfangsphase waren wir viel zu passiv, haben kein Zugriff auf den Gegner gehabt, sind nur im Dauerlauf gelaufen. Die ersten 25 Minuten waren unterirdisch. Danach sind wir besser ins Spiel gekommen, haben auch Chancen gehabt, hätten den Ausgleich erzielen können. In der Halbzeit wurde es dann auch etwas deutlicher. Ich finde, wir haben nach der Halbzeit eine gute Reaktion gezeigt, 15 Minuten lang endlich mal griffig gewesen, bissig, aggressiv - hätten auch dort den Ausgleich erzielen können und kriegen aus dem Nichts eine unglückliche Elfmetersituation und einen Doppelschlag. Dann war das Spiel erledigt."

Bas Dost (VfL Wolfsburg): "Wie wir gespielt haben - von Minute eins bis 45 - die erste Halbzeit war überragend. Das hat Spaß gemacht. Jeder hat alles gegeben und wir haben mit Recht das Spiel in der zweiten Halbzeit fertig gemacht."

Ralf Fährmann (FC Schalke 04): "Wolfsburg hat das einfach gut gemacht. Deshalb haben sie auch Grund zum Jubeln. Ich denke, wir haben gesehen, dass wir uns in einem Umbruch befinden, dass wir nicht konstant über 90 Minuten sind, sondern immer nur phasenweise im Spiel."

Das Duo Christian Träsch und Vierinha dürfte einigen S04-Akteuren Alpträume bescheren. Die beiden Wolfsburger machten ein riesiges Spiel - immer wieder hinterlief Träsch seinen offensiven Kollegen und sorgte mit präzisen Flanken für Gefahr im Schalker Strafraum. Vierinha war zu keinem Zeitpunkt der Partie zu stoppen, brachte ebenfalls starke Hereingaben und bewies ein gutes Auge in der gegnerischen Hälfte.

Bei den "Wölfen" läuft es in dieser Saison bisher so richtig rund. Fünf Pflichtspiele absolvierte die Hecking-Elf - daraus resultierten vier Siege und ein Remis. Starke Statistik.

17. TOOOR! Die Wölfe führen! Starker Spielzug der Gastgeber. Vierinha legt den Ball rechts raus auf den aufgerückten Träsch. Der Außenverteidiger nimmt Maß und flankt den Ball punktgenau auf Dost. Im Zentrum haut der Stürmer den Ball athletisch aus neun Metern in die Maschen. Verdiente Führung!

23. Die Riesenchance auf den Ausgleich aus dem absoluten Nichts. Die Schalker kommen über Kolasinac über die linke Seite. Der Außenverteidiger geht bis zur Grundlinie vor und legt den Ball dann in den Rücken den Abwehr auf Sané. Der S04-Akteur hat freie Bahn - schießt aus 13 Metern. Doch Naldo wirft sich in den Schuss und blockt das Spielgerät.

48. Was für ein Schuss! Geis nimmt den Ball volley aus 20 Metern zentraler Position. Die Kugel fliegt um Haaresbreite links am Tor vorbei. Knappe Geschichte.

54. Hui! Vierinha mit einer ganz starken Flanke von der rechten Seite. Dost steht am zweiten Pfosten in der Luft und köpft das Spielgerät ganz knapp am linken Pfosten vorbei.

56. Auf der Gegenseite spielt Draxler einen Sahnepass in die rechte Strafraumhälfte auf Huntelaar. Aus spitzem Winkel versucht es der Niederländer mit einem Lupfer - Naldo passt auf und klärt kurz vor der Linie.

59. TOOOR! 2:0 für den VfL! Rodriguez läuft an, schickt Fährmann in die falsche Seite und verwandelt ins rechte Eck.

61. TOOOR! Wieder Wolfsburg! Kurze Ecke von der linken Seite - Klose geht gut zum Ball und verwandelt volley aus sieben Metern. Das sind harte Minuten für die Knappen.

67. Chance zum Anschlusstreffer. Kolasinac verlängert eine Ecke auf den zweiten Pfosten. Huntelaar steigt hoch - köpft den Ball dann aber über das Gehäuse.