Wie der VfB bei Huub Stevens' Amtsantritt vor drei Wochen war auch der HSV Tabellenletzter, als der niederländische Trainer dort im Februar 2007 die Arbeit aufnahm. Mit 30 Punkten in 15 Spielen führte er die Hanseaten auf Platz sieben und in der folgenden Saison auf Rang vier. Der Schnitt des heutigen Stuttgarter Coaches von 1,71 Zählern aus 89 Bundesligaspielen in Hamburg wird dort nur von den Meistertrainern Branko Zebec (2,10) und Ernst Happel (1,86) übertroffen.

Soweit der erste Teil des 16. Spieltages. Morgen geht es ab 20 Uhr weiter im Liveticker von eurosport.yahoo.de - unter anderem mit der Partie zwischen Dortmund und Wolfsburg. Viel Spaß dabei!

Der HSV hat spielerisch einen neuen Tiefpunkt erreicht. Nach 20 Minuten brechen die Hanseaten ein, van der Vaart lässt sich zu einer Tätlichkeit hinreißen, die er später bestreitet und selbst in Überzahl gelingt den Hamburgern nicht mehr die Wende gegen Stuttgart. Die Schwaben spielten nicht überragend, aber kämpften mehr - besonders nach dem Platzverweis von Niedermeier wegen einer Notbremse. Der HSV bleibt aufgrund des besseren Torverhältnisses vor dem punktgleichen VfB.

Das war's, Schiedsrichter Dr. Brych pfeift den 1:0-Sieg der Stuttgarter ab.

Elfmeter für den HSV? Romeu nimmt den hohen Ball im Strafraum mit der Hand mit - aber Dr. Brych verweigert den Pfiff! Bitter für die Hamburger, das wäre ein Elfmeter gewesen.

Zinnbauer ist bedient und nimmt erstmal einen tiefen Schluck aus seiner Trinkflasche. Drei Minuten Nachspielzeit bleibt seinem HSV.

Bei aller Kritik an den Hamburgern - die Stuttgarter machen das in Unterzahl sehr ordentlich. Unaufgeregt und hinten gut gestaffelt stemmen sie sich gegen das, was sie Hamburger heute unter Angriffsspiel verstehen. Die letzten Minuten laufen....

"Wir wollen euch kämpfen sehen!", schreien sie aus dem HSV-Block. Doch so richtig sieht es danach nicht aus. Sie wollen wohl irgendwie, aber sie können nicht. Es läuft absolut nichts zusammen bei den Hamburgern. Die ersten Pfiffe sind zu hören.

Zinnbauer versucht es mit einem offensiven Wechsel und bringt Stieber für Verteidiger Cleber.

Der nächste eklatante Ballverlust von Arslan gegen Gentner im Mittelfeld - schneller Konter über die rechte Seite. Zumindest ein Eckball springt dabei heraus für die Stuttgarter - und die Uhr läuft so weiter für sie runter.

Das Passspiel der Hamburger bleibt katastrophal. Nicht einmal über kurze Stationen klappt es. Haarsträubende Fehlpässe und Ungenauigkeiten. Vom Ausgleich sind sie derzeit weit entfernt - in Überzahl.

Stevens wechselt erneut und nimmt Harnik raus. Für den glücklosen Stürmer kommt mit Ginczek der nächste Offensive.

Hlousek weiß sich an der rechten Außenbahn nicht anders gegen Diekmeier zu helfen als ihn per Foul zu stoppen. Dafür gibt es zu Recht Gelb.

Chance für den HSV! Nach einer Ecke von rechts landet der Ball am langen Pfosten bei Clever - der steigt beherzt hoch, doch köpft aus kurzer Distanz in die Arme von Ulreich.

Gleichzeitig wechselt auch Zinnbauer, der Behrami mit Knieproblemen rausnimmt. Für ihn kommt Arslan.

Stevens schickt einen frischen Mann aufs Feld und bringt Werner für Maxim.

Doch mal der HSV - Behrami bringt den Ball über die linke Seite in die Mitte, dort will van der Vaart eigentlich einen Schlenzer versuchen, doch es wird ein Direktschuss aus 13 Metern - zu wenig Wucht und direkt auf Ulreich.

Von Überzahlspiel ist hier nichts zu sehen - die Stuttgarter drängen den HSV in Unterzahl in die eigene Hälfte. Die Hamburger sind völlig von der Rolle. Auch von Holtby kommen keine Impulse.

Dann ist es passiert - van der Vaart sieht seine fünfte Gelbe Karte und fehlt damit am Wochenende gegen Schalke. Und dabei war der Disput mit Harnik - Nase an Nase - auch schon wieder hart an der Grenze. Was ist bloß in den Niederländer gefahren? Harnik sieht auch Gelb für die Unbeherrschtheit.

Nicht einmal Zinnbauer kann das Spiel seiner Mannschaft irgendwie erwärmen. Der HSV-Coach hat sich längst eine Jacke übergezogen... So oder so ist es ein Rückschlag für die Hamburger, besonders in spielerischer Hinsicht. Daran würde auch ein Sieg nichts mehr ändern.

Ecke für den HSV - doch zuvor gibt es ein Gerangel zwischen Baumgartl und Behrami - die Nerven liegen bei einigen wohl doch blankt. Die Hamburger machen nichts draus, spielerisch ist das weiterhin ganz dürftig heute.