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Medien: Russischer Fußball-Verband will Schalke-Star Roman Neustädter einbürgern

Ljubo Herceg

Update 20/11/2015 um 15:27 GMT+1 Uhr

In Deutschland unterschätzt, in Russland umworben: Roman Neustädter von Schalke 04 soll laut russischen Medien-Berichten in Zukunft für den WM-Gastgeber von 2018 auflaufen. Der defensive Mittelfeldspieler hat zwar bereits zwei Testspiele für die DFB-Elf gemacht, aber keine offiziellen Pflichtspiele. Einem Verbandswechsel stünde nichts im Wege. Neustädter hat sich noch nicht entschieden.

Roman Neustädter

Fotocredit: AFP

Unser russischer Eurosport-Kollege und Fußball-Experte Mikhail Biryukov hat dieses Gerücht als einer der ersten aufgegriffen und Roman Neustädter telefonisch mehrmals kontaktiert - bislang aber keine Antwort erhalten. Der 27-Jährige wird sich dieses Thema in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Das Angebot, die russische Nationalmannschaft zu verstärken, ist verlockend: Der ehemalige deutsche Nationalspieler könnte für den Gastgeber der WM 2018 bereits bei der EURO 2016 in Frankreich auflaufen.
Für Ilya Kazakov, Ex-Pressechef der russischen Nationalmannschaft, ist der Verbandswechsel nur noch eine Frage der Zeit.
In der DFB-Elf sind die Einsatzchancen viel geringer, denn Bundestrainer Joachim Löw hat im Mittelfeld ein Überangebot an Top-Spielern, auch wenn er den Schalker für seine "sehr guten technischen Fähigkeiten" und seine "insgesamt hohe Qualität" schätzt.
Neustädters früherer Mannschaftskollege aus Mainzer Zeiten geht noch weiter: "Er weiß schon vorher, wo der Ball hingeht und kann jede Situation bestens einschätzen", so Christoph Moritz.

Kein Platz für "modernen Beckenbauer"

Aber an Bastian Schweinsteiger, Sami Khedira, Toni Kroos, Ilkay Gündogan und selbst Christoph Kramer sowie Emre Can ist kein Vorbeikommen. Der Schalke Stammspieler spielt zwar am liebsten im zentralen Mittelfeld, kam aber in dieser Saison vornehmlich in der Innenverteidigung zum Einsatz und überzeugte auch dort mit seiner Übersicht, Zweikampf- und Kopfballstärke sowie seiner unaufgeregten Spielweise.
"Neustädter verspürt keinen Pulsschlag, wenn er an den Ball kommt", sagte Lewis Holtby einst über Neustädter und sparte nicht gerade mit Lob: "Roman gibt den Takt an und ist ein moderner Beckenbauer."

Neustädter wird oft unterschätzt

Große Lorbeeren, trotzdem wird sein Talent von Fans und Experten oft unterschätzt.
In der Abwehrzentrale des Weltmeister-Teams wird es darum für ihn keinesfalls einfacher: Jérôme Boatang, Mats Hummels, Benedikt Höwedes und Shkodran Mustafi sind gesetzt - auch Holger Badstuber, Matthias Ginter, Antonio Rüdiger und Sebastian Rudy stehen wohl in der Gunst von Löw noch weit vor ihm.
Ein Wechsel Neustädters in die russische Nationalmannschaft käme daher nicht überraschend. Seine letzten beiden und einzigen DFB-Einsätze sind lang her: Am 14. November 2012 debütierte er in einem Testspiel gegen die Niederlande und am 29. Mai 2013 spielte er gegen Ecuador sogar von Anfang an.
Beides waren keine offiziellen Pflichtspiele.
Jetzt liegt es am Gladbacher, der in Dnipropetrowsk geboren wurde, ob er sich für die Heimat seiner Eltern entscheidet.
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