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Missstimmung im BVB-Mittelfeld nach Ilkay Gündogans Vertragsverlängerung

Sven Busch

Update 04/07/2015 um 20:19 GMT+2 Uhr

Ilkay Gündogan wurde bei der Saisoneröffnung der Dortmunder gnadenlos ausgepfiffen. Die Fans nehmen ihm seine Pokerei mit anderen Vereinen übel, und nicht nur die Anhänger schieben Frust. Auch Gündogans Konkurrenten um einen Arbeitsplatz im BVB-Maschinenraum sind irritiert, denn sie wissen: Ist der Nationalspieler in Topform, ist er gesetzt. Es ist verdammt eng in der Schaltzentrale.

Dortmunds Mittelfeldrenner Sven Bender schiebt Frust

Fotocredit: Imago

Es sollte ein harmonischer Neuanfang werden, bei hochsommerlichen Temperaturen und bester Laune. Es wurde ein Saison-Opening mit Misstönen.
Fast 40.000 BVB-Fans feierten Coach Thomas Tuchel und die drei Neuzugänge Gonzalo Castro, Roman Bürki und Julian Weigl. Nur die Vorstellung von Ilkay Gündogan quittierte die Südtribüne mit Pfiffen. Tuchel sprach von einem "Denkzettel" und stellte klar: "Es war auch mein Wunsch, dass er bleibt."
Viele Anhänger kritisieren Gündogans Sinneswandel als Heuchelei. Ihm gehe es null um den Verein.
Echte Liebe?
Auch mannschaftsintern wird die überraschende Vertragsverlängerung des Nationalspielers bis zum Sommer 2017 kritisch gesehen. Nur öffentlich sagen will das (noch) niemand.
Besonders groß scheint der Ärger bei Sven Bender und Moritz Leitner zu sein. Bender war nach dem Karrierrende von Sebastian Kehl und dem angekündigten Wechsel von Gündogan fest davon überzeugt, endlich Stammspieler zu sein und lehnte sogar Angebote von anderen Vereinen ab.
Leitner bekam nach seiner Rückkehr zum BVB von der Leihstation VfB Stuttgart die Zusage, er werde gebraucht. Auch er schlug Offerten aus. Jetzt soll ihm die Vereinsführung mitgeteilt haben, er könne gehen. Leitners Antwort: Ohne mich. Sein Vertrag läuft noch bis zum 30. Juni 2017.
Bender spiele dagegen nach "Bild“-Informationen sogar mit dem Gedanken, die Borussia noch kurzfristig zu verlassen.
Auch die Neuzugänge Gonzalo Castro und Julian Weigl fühlten sich durch Gündogans Bleiben wie vor den Kopf gestoßen. Als sie in Dortmund unterschrieben, galt Gündogans Abgang zum FC Barcelona, zu den Bayern oder auf die Insel als beschlossene Sache. Jetzt ist die Rangelei um die zwei freien Plätze im zentralen Mittelfeld um einiges härter geworden.
Neben Gündogan, Castro, Bender, Weigl und Leitner machen sich Nuri Sahin und Oliver Kirch berechtigte Hoffnungen auf einen Platz in der Startformation.
Konkurrenz belebt das Geschäft
Manager Michael Zorc lässt sich von der Grummelei im Team in keinster Weise beeindrucken. Im Gegenteil. "Die Erfahrung hat gezeigt, dass wir in der letzten Saison viel zu oft von der Hand in den Mund gelebt haben und gerade im Mittelfeld Probleme hatten", sagte der Sportdirektor der "Bild": "Jetzt haben wir einen gesunden Konkurrenzkampf."
Einen Konkurrenzkampf, den Gündogan unbedingt gewinnen muss. Nur in Topform kann der 24-Jährige die Zuneigung der Fans zurückgewinnen und eine tragende Rolle in der Nationalmannschaft auf dem Weg zum EM-Titel 2016 spielen.
P.S: Zum Abschluss der Saisoneröffnung durften sich die BVB-Profis über das 17:0 im Benefizspiel gegen ein Team der Deutschen Sporthilfe freuen, das aus Olympiasiegern und Nationalspielern aus anderen Sportarten bestand.
P.S., P.S.: Gündogan war einer der Auffälligsten beim BVB.
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