Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Shaqiri: Der Reservist sucht den Rhythmus

Maik Wilke

Update 08/10/2014 um 16:35 GMT+2 Uhr

Für Xherdan Shaqiri liefen die letzten Wochen eher enttäuschend. Beim FC Bayern war der 22-Jährige lediglich Reservist, die Länderspielpause kommt für den Schweizer genau zum richtigen Zeitpunkt.

Shaqiri und Rafinha (Bildmitte) legten beiden einen Treffer für Lewandowski vor

Fotocredit: Eurosport

Denn bei Bayern-Trainer Pep Guardiola hatte er in der ersten Phase der Saison keine entscheidende Rolle gespielt. Auch, weil der schnelle Offensivspieler bei seinen Auftritten nicht vollständig überzeugen konnte.
Mehrmals wechselten sich heftiges Kopfschütteln und lautstarkes Applaudieren bei Guardiola ab, als er im Spiel gegen Hannover seinen Flügelspieler beobachtete. Zwischen den einzelnen Aktionen lagen manchmal nur wenige Sekunden, und der spanische Trainer war hin- und hergerissen von der Leistung des Schweizers.
"Ich habe mich sehr gefreut, dass ich von Anfang an spielen durfte und ich glaube man hat auch gesehen, dass ich Lust auf Fußball hatte", bewertete Shaqiri seinen Auftritt selbst.
Bemühen ist da, das Glück fehlt
Das Bemühen ist dem "Kraftwürfel" definitiv nicht abzusprechen. Shaqiri läuft sich frei, bietet sich an, fordert die Bälle. Lediglich der Ertrag fehlt. Die Aktionen wirkten zuletzt etwas übereifrig und hastig. Es ist ihm anzumerken, dass er sich mit aller Macht zeigen möchte, und vielleicht ist genau dies das Problem.
In der ersten Viertelstunde versuchte es "Shaq" zwei Mal mit Weitschüssen, beide aus ähnlicher Position halb links. Beim ersten Versuch gab es Applaus von Guardiola, beim zweiten schlug der Spanier sich die Hand auf die Stirn und lief gefrustet auf seinen Sitzplatz zurück.
Umso schöner war sein toller Pass auf Robert Lewandowski, der das 3:0 einleitete. Noch schöner: Die Kollegen jubelten größtenteils mit dem Schweizer und gratulierten ihm zu der Torvorlage.
Wechsel für die Bayern keine Option
Auch gegen den VfB Stuttgart und den HSV stand Shaqiri in der Startelf, konnte sich aber nicht nachdrücklich für mehr Einsatzzeit empfehlen. So stehen derzeit nur knapp 260 Spielminuten in der Bundesliga-Saison auf seinem Konto. Seine Konkurrenten auf den Flügeln, Arjen Robben (345), Mario Götze (396) und Thomas Müller (505) bekommen deutlich mehr Einsatzzeit.
picture

Xherdan Shaqiri sucht bei den Bayern derzeit nach seiner Form

Fotocredit: Eurosport

Diese harte Konkurrenz ist genau sein Problem: Robben ist derzeit unverzichtbar, Müller bei den Bayern sowieso gesetzt und Götze kommt endlich in Fahrt. Von der Bank aus ist meist nichts mehr zu holen. Als Shaqiri gegen Köln eingewechselt wurde, stand es bereits 2:0 für die Münchner und die Kollegen waren längst im Sparmodus unterwegs.
Und so lassen auch die Wechselgerüchte um ihn nicht nach. Zuletzt war ein Wechsel im Winter zu Atletíco Madrid im Gespräch, doch die Bayern schoben einem vorzeitigen Wechsel schon längst einen Riegel vor. "Mein Vertrag läuft noch bis 2016. Der Klub hat ja bereits mitgeteilt, dass es keinen Wechsel geben wird. Und ich werde das akzeptieren", erklärte der Schweizer wenig begeistert gegenüber Sport1.
Länderspielpause könnte Rhythmus bringen
Es ist daher wohl ganz angenehm für "Shaq" zwei Wochen bei der Nationalmannschaft zu verbringen, auch wenn der Rhythmus zumindest beim Bayern-Team gerade gepasst hat: "Vielleicht kommt es etwas ungünstig, aber wir haben schon oft gezeigt, dass wir nach den Länderspielpausen mit vollen Kräften wieder zurückgekommen sind", so Shaqiri.
Für ihn ist es aber vor allem die Chance, seinen eigenen Spielrhythmus zu finden. Mit der Schweiz trifft er in der EM-Qualifikation am Donnerstag auf Slowenien (20:45 Uhr), am kommenden Dienstag geht es nach San Marino (20:45 Uhr).
Beides Gegner, bei denen sich Shaqiri Selbstvertrauen holen kann. In 39 Spielen erzielte er immerhin schon 12 Tore. Nicht nur deshalb wird er bei den Eidgenossen als absoluter Leistungsträger und Führungsspieler gefeiert.
Auch die Bayern werden hoffen, dass der ambitionierte "Kraftwürfel" mit guten Leistungen zurück in den Münchner-Kader stößt. Das Transferverbot wurde schließlich nicht umsonst ausgesprochen. Man vertraut auf Shaqiri und kennt dessen Stärken. In engen Spielen kann der Wirbelwind als Joker neuen Schwung bringen, sein guter Abschluss den Unterschied ausmachen.
VIDEO - Schweinsteiger-Comeback erst 2015?
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung