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So plant Tuchel den neuen (alten) BVB

Sven Busch

Update 21/05/2015 um 22:25 GMT+2 Uhr

Marco Reus machte den Anfang, jetzt gab auch Mats Hummels dem BVB sein Ja-Wort. Die neue Borussia nimmt Formen an, aber wie neu ist das Team wirklich? Erst nach dem Pokalfinale gegen Wolfsburg gibt Thomas Tuchel seine erste Pressekonferenz als künftiger Coach der Dortmunder. Der große Umbau wird wohl ausbleiben. eurosport.yahoo.de analysiert den neuen (alten) BVB.

Thomas Tuchel

Fotocredit: Imago

Trainer:
Nach sieben Jahren der Ära Jürgen Klopp beginnt auf der Bank eine neue Zeitrechnung. Thomas Tuchel hat einen Dreijahresvertrag unterschrieben und soll die Mannschaft weiterentwickeln. Auch beim FSV Mainz 05 trat er nach dem Missverständnis Jörn Andersen die Nachfolge von Klopp an.
In ihren Ideen vom Fußball ähneln sich Tuchel und Klopp. Beide lieben Vollgas-Fußball, ein laufintensives Gegen-Pressing und eine disziplinierte Positionstreue. Tuchel setzt noch mehr auf Ballbesitz.
Leidenschaftlich und emotional sind sie beide, Tuchel geht distanzierter mit dem ganzen Drumherum um. Sein Training ist akademischer angelegt, auch seine Ansprache ist eine andere, aber die Mannschaft braucht neue Reizpunkte.
Eins steht auch schon fest: Das Vereinsmotto "echte Liebe" wird er auf gar keinen Fall mit soviel Leben ausfüllen wie Klopp.
Tor:
Weltmeister Roman Weidenfeller droht das sportliche Abseits. Sein jahrelanger Vertreter Mitch Langerak geht mit einem Vorsprung in die neue Spielzeit. Gut möglich, dass sich Weidenfeller mit einer Rolle als Ersatzspieler nicht zufriedengibt und sich trotz einer Vertragslaufzeit bis 2017 einen neuen Arbeitsgeber sucht. Sollte Hannover 96 doch noch absteigen, wäre Nationalkeeper Ron-Robert Zieler frei - und alles komplett anders.
Abwehr:
Kapitän Mats Hummels hat sich erstmal gegen eine Flucht nach England und das viele Geld in der Premier League entschieden. Gesucht wird sein Partner in der Innenverteidigung.
Die besten Karten hat der Grieche Sokratis, aber auch Weltmeister Matthias Ginter hofft auf mehr Einsatzzeiten. Der ehemalige Freiburger hatte in seiner Premierensaison beim BVB große Anlaufschwierigkeiten und war eher Ergänzungsspieler.
Neven Subotic, der kongeniale Partner von Hummels in den beiden Meisterjahren, träumt schon immer von der Herausforderung Premier League. Im Sommer könnte der Traum Wirklichkeit werden.
Auf den Außenverteidigerpositionen kämpfen der vielseitige Erik Durm, Marcel Schmelzer (links) und Lukasz Piszczek (rechts) um die Plätze. Auch der 19 Jahre junge Jeremy Dudziak rechnet sich unter Tuchel Chancen auf den Durchbruch aus.
Defensives Mittelfeld:
Nach dem Karriereende von Sebastian Kehl und dem sehr wahrscheinlichen Weggang von Ilkay Gündogan ist die Sechserposition Tuchels größte Baustelle. Die Verpflichtung des Leverkusener Allrounders Gonzalo Castro für elf Millionen Euro war eine erste Maßnahme. Auch das Kommen von Johannes Geis gilt nur noch als Formsache. Tuchel weiß aus gemeinsamen Mainzer Zeiten genau, was er von dem designierten Nationalspieler erwarten kann.
Mit dem verlässlichen, aber im Vergleich zur internen Konkurrenz spielerisch eher imitierten Sven Bender und dem spielstarken, aber verletzungsanfälligen Nuri Sahin hat der neue neue Coach zwei weitere starke Alternativen.
Offensives Mittelfeld:
In diesem Mannschaftsteil ist der alte BVB wohl auch der neue BVB.
Reus hat mit seinem Treue-Bekenntnis ein Zeichen gesetzt und ist weiter gesetzt. Der japanische Nationalspieler Shinji Kagawa muss im zweiten Jahr nach seiner Rückkehr endlich liefern. Henrikh Mkhitaryan war eigentlich schon ausgemustert, aber Tuchel machte sich für sein Bleiben stark. Der Armenier, mit einer Ablöse von 27,5 Millionen Euro noch immer der Rekordtransfer der Dortmunder, muss dieses Vertrauen rechtfertigen und endlich konstant zeigen, welch Riesen-Potenzal in ihm steckt.
Jakub Blaszyzykowski und Winter-Neuzugang Kevin Kampl sollen den vermmeintlichen Stammspielern Dampf machen. Dazu kommt U17-Nationalspieler Felix Passlack.
Sturm:
An Toptorjäger Pierre-Emerick Aubameyang geht nach dessen überragender Saison (15 Tore, sieben Vorlagen) kein Weg vorbei.
Dahinter gibt es viele Fragezeichen. Der BVB benötigt noch mindestens einen starken Angreifer. Mögliche Kandidaten sind der Hoffenheimer Kevin Volland, an dem auch Gladbach und Leverkusen interesisert sind, und der Bremer Franco Di Santo. Der bisher enttäuschende Italiener Ciro Immobile dürfte bei einem adäquaten Angebot im Sommer weg sein. Gleiches gilt für den Ex-Herthaner Adrian Ramos.
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