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Spielmacher Ilkay Gündogan ist einer der Schlüsselspieler des Dortmunder Aufschwungs

Sven Busch

Update 30/08/2015 um 09:36 GMT+2 Uhr

Ilkay Gündogans Wiedergutmachungstour ist abgeschlossen. Die BVB-Fans feiern ihn wieder, Sportdirektor Michael Zorc schwärmt von seinem Strategen, Coach Thomas Tuchel ist sowieso ein Gündogan-Fan. Der Nationalspieler ist einer der Hauptgründe für den mitreißenden Gute-Laune-Fußball der Dortmunder, die bisher alle sieben Pflichtspiele dieser Saison gewannen.

BVB-Spielmacher Ilkay Gündogan nähert sich seiner Topform

Fotocredit: Imago

Gündogans Lächeln ist zurück. Mit strahlenden Augen parliert er über die Renaissance des BVB und den begeisternden, wenn auch kontrollierten Gute-Laune-Fußball à la Thomas Tuchel.
"Es ist eindrucksvoll, wie wir spielen“, sagte er zufrieden.
Gefühlter Neuzugang
Ist das wirklich der gleiche Spieler, der bei der Saisoneröffnung von den eigenen Anhängern ausgepfiffen und zur unerwünschten Reizpersonalie erklärt wurde? Der durch eine Nervenentzündung im Rücken mehr als ein Jahr seiner Karriere verlor - und den WM-Titel mit der deutschen Nationalmannschaft?
Der nach seiner 14-monatigen Abstinenz am 18. Oktober 2014 endlich zurückkam, aber verzweifelt nach seiner Topform suchte? Der mit anderen Vereinen flirtete, eigentlich schon weg war, doch blieb und sich anhören musste, sein Sinneswandel sei Heuchelei?
Er ist es. Der Nationalspieler ist wieder die unentbehrliche Leitfigur in der Dortmunder Schaltzentrale. Manager Michael Zorc spricht sogar von einem "gefühlten“ Neuzugang.
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Ilkay Gündogan verlängert seinen Vertrag beim BVB

Fotocredit: SID

Es ist eine Freude, Gündogan in dieser Saison beim Fußballspielen zuzuschauen. Die zaghaften Auftritte der abgelaufenen Spielzeit sind Vergangenheit, das Vertrauen in den eigenen Körper und die nötige Fitness wieder da.
Auch bei der 7:2-Gala im Playoff-Rückspiel der Europa League gegen den norwegischen Vertreter Odds BK überzeugte er mit Esprit und Dynamik, millimetergenauen Überraschungspässen und einer eindrucksvollen Dominanz. In seinem Sog zeigt sogar der lange unglückliche Henrich Mchitarjan, was in ihm steckt. Die acht Tore des Armeniers in sieben Pflichtspielen machen Lust auf mehr.
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Henrich Mchitarjan blüht beim BVB endlich auf

Fotocredit: Imago

Comeback der Leichtigkeit
Gündogan ist ein extrem wichtiger Bestandteil in Tuchels taktischen Planspielen: ein disziplinierter Mittelfeldspieler mit defensiver Qualität und offensiver Ausrichtung. "Es war auch mein Wunsch, dass er bleibt", stellte der neue Coach klar. "Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns, er vereint alles, was ein moderner Mittelfeldspieler haben muss. Er hat eine hohe Passsicherheit, ist mit beiden Beinen extrem sicher und besitzt ein gutes Raumgefühl. Dazu verteidigt er mit hoher Dynamik.”
Sein 24 Jahre alter Spielmacher gibt die warmen Worte gern zurück. Die Methodik des Trainers und der geforderte Ballbesitzfußball kommen ihm sehr entgegen. "Ich habe das Gefühl, dass er mich jetzt schon besser gemacht hat", sagte er über Tuchel, der durch den siebten Sieg im siebten Spiel sogar den Startrekord seines Vorgängers Jürgen Klopp verbesserte. Der BVB-Kulttrainer schaffte 2013/2014 zum Auftakt der Spielzeit sechs Siege in Folge.
Tendenz steigend
"Wir wollen die Zuschauer weiter mit Angriffs-Fußball begeistern“, versprach Tuchel vor dem Bundesliga-Duell am Sonntag gegen Hertha BSC (ab 1530 im Liveticker bei eurosport.de).
Bisher hat seine Mannschaft vor allem ihre Pflicht erfüllt. Das Minimalziel Europa League-Teilnahme ist nach zwei Duellen gegen unterklassige Gegner geschafft, das Weiterkommen im DFB-Pokal gesichert - nun gilt es, den großen Optimismus auch in der Liga konstant in Erfolgserlebnisse umzusetzen. Die Tabellenführung nach zwei Spieltagen wird als angenehme Momentaufnahme gewertet - mehr nicht.
Einen Schlendrian ließe Tuchel ohnehin nicht zu. Für noch zielgerichtete Trainingsarbeit hat er die Reduzierung des XXL-Kaders angemahnt. Kevin Kampl und Jeremy Dudziak wurden bereits abgegeben.
Gündogan ist noch da. "Ich bin sehr glücklich, dass ich hier bin“, sagte er. Für die gleiche Aussage wurde er von den BVB-Anhängern vor drei Monaten als Lügner beschimpft. Jetzt haben ihn alle wieder lieb.
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