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Weltmeister Mario Götze meidet Treue-Bekenntnis zum FC Bayern

Sven Busch

Update 06/08/2015 um 11:13 GMT+2 Uhr

Ja was nun? Bleibt oder geht er doch? Mario Götze fühlt sich wieder rmal missverstanden bei den Bayern. Der Jungstar stellte eine Aussage klar - und heizte neue Spekulationen an. Ein klares Bekenntnis zum deutschen Rekordmeister gab er jedenfalls nicht ab. Der WM-Finalheld lässt seine Zukunft offen - und das trotz Vertrags bis 2017. Anfang der Woche soll er sich mit Pep Guardiola getroffen haben.

Steht Mario Götze bald vor dem Abschied beim FC Bayern?

Fotocredit: Imago

An die ständigen Unterstellungen hat sich Mario Götze fast schon gewöhnt. Vieles an ihm sei inszeniert, werfen ihm Kritiker regelmäßig vor, zielgruppen- und marktgerecht, mundfertig. Momentan erreicht der Bayern-Star knapp 10 Millionen Facebook-Fans, 2,7 Millionen Twitter-Follower und 3,5 Millionen Abonnenten auf Instagram.
Der Weltmeister ist längst eine eigene Marke, die sich über die Kampagne #partofgoetze definiert. Jeder Eintrag auf seinen sozialen Kanälen scheint kalkuliert und choreographiert - oder soll man sagen: inszeniert? 
Mario Götze meidet seit geraumer Zeit den Dialog mit Journalisten - weil er sich immer wieder falsch verstanden fühlt. Manchmal werden diese Missverständnisse, so glaubt er, sogar bewusst provoziert.
Schon rollte die Götze-Guardiola-Lawine 
So zum Beispiel seine Aussage vom Dienstagabend: "Es wird sich herausstellen, ob der Trainer öfter mit mir spricht. Ich lasse es erst einmal kurz auf mich zukommen, alles Weitere wird man sehen." Das hört sich nach einer heftigen Attacke gegen Coach Pep Guardiola an. Das impliziert, der Trainer lasse ihn links liegen und bestrafe ihn mit Nichtachtung.
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Mario Götze tätigt widersprüchliche Aussagen über seine Zukunft

Fotocredit: Imago

Knapp 24 Stunden später, nach dem Audi-Cup-Erfolg des FC Bayern gegen Real Madrid, versuchte der 23-Jährige dieses Statement zurechtzurücken. Nach Abpfiff steuerte Götze die "ZDF“-Kameras an. "Ich habe ganz sachlich und neutral auf eine Journalistenfrage geantwortet, das war aber überhaupt nicht wertend. Es war keine Kritik an irgendjemandem, es wird auch nie vorkommen, dass ich irgendjemanden in der Öffentlichkeit kritisiere!“
Teile seiner Aussagen vom Vortag, nach dem 3:0 über den AC Mailand, seien aus dem Kontext gerissen oder gleich in verkehrte Sinnzusammenhänge gepfercht worden, kritisierte Götze. Schließlich sei es explizit darum gegangen, ob er glaubte, dass Guardiola künftig öfter mit ihm spreche. Er erwiderte: "Das wird sich herausstellen. Alles Weitere wird man sehen.
Von der Ausgangsfrage war hinterher nicht viel übrig. So wirkten Götzes Worte wie ein Affront. Das Thema verselbstständigte sich, die Götze-Guardiola-Lawine rollte. Es musste dringend interveniert werden.
Das Götze-Umfeld kennt das Mediengeschäft, die Relativierung ließ nicht lange auf sich warten. "Ich bin sehr, sehr glücklich hier. Von meiner Seite aus: Ich bin froh, hier spielen zu dürfen, mit den Fans, mit dem Verein, es ist eine großartige Aufgabe", flötete der Jungstar am Mittwochabend im "ZDF". "Ich bin sehr glücklich mit meinem Umfeld, mit den Dingen, die hier passieren. Aber: Es gehören immer zwei Seiten dazu."
Wirklich alles in Ordnung?
Kommunikationsprobleme mit Guardiola oder gar atmosphärische Störungen zwischen den beiden? Davon wollte Götze nichts wissen: "Das ist so nicht richtig. Das wollte ich nur mal klar stellen."
Am Montag soll es ein Treffen zwischen Guardiola und Götze gegeben haben. Ob das Gespräch das Verhältnis der beiden nachhaltig verbessert?
Schwer vorstellbar. Nach der Partie gegen Milan trabte Götze mit einer Gemüseschale durch die Mixed-Zone und sträubte sich zunächst, überhaupt etwas zu sagen. Dabei hatte er doch so couragiert gespielt!
Das, was er dann sagte, war in leiser Tonlage, aber mit einer für ihn bemerkenswerten Direktheit. Es sei die vergangenen zwei Jahre "nicht ganz so einfach“ gewesen, meinte er, womit Guardiola - wider Willen - der Ball vor die Füße fiel. Für den Coach ist der Fall ohnehin klar: "Die Spieler müssen mich auf dem Platz überzeugen."
So geht es nicht weiter
Götze tat sich in dieser Disziplin bei den Bayern bisher schwer. In der Saison 2014/15 wurde der Offensivmann zwar in 48 der 51 Pflichtspiele eingesetzt, in den Halbfinals der Champions League und im DFB-Pokal als saß er aber die meiste Zeit auf der Bank. Jetzt durfte er im Supercup gegen Wolfsburg ebenfalls nur die letzten sechs Minuten ran.
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Mario Götze ist mit seiner Situation beim FC Bayern unzufrieden

Fotocredit: Imago

Wenigstens in der Testpartie gegen Milan durfte er beginnen und schoss prompt ein Tor. Lob gab es auch. Im Finale gegen Real blieb er zur Pause in der Kabine, seine Bemühungen auf der rechten Seite entpuppten sich als ineffektiv. Lob gab es nicht, dafür das "ZDF“-Interview. 
Dort stellte Mario Götze den Sachverhalt aus seiner Sicht dar - und eröffnete gleichzeitig neuen Raum für Interpretationen und Spekulationen. 
Frage: Spielen Sie in dieser Saison definitiv beim FC Bayern? 
Antwort: "Ich fühle mich sehr wohl, der Rest wird sich zeigen. Das habe ich schon am Dienstag gesagt."
Der Fall spitzt sich zu. In seinem dritten Bayern-Jahr wird Götze offenbar auch in der Führungsspitze der Bayern kontrovers gesehen. Ein Wechsel noch im August nach England oder Spanien scheint nicht ausgeschlossen, oder beißt sich der Edeltechniker doch irgendwie durch die kommende Saison und hofft, dass Guardiola seinen bis Sommer 2016 laufenden Vertrag nicht verlängert?
Fortsetzung folgt.
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