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Irre Partie gegen den FSV Mainz 05: FC Augsburg verpasst Befreiungsschlag

Jan Niestegge

Update 31/10/2015 um 18:40 GMT+1 Uhr

Der FC Augsburg hat den freien Fall in der Bundesliga zumindest gebremst, steckt aber weiter in einer prekären Situation. In einem verrückten und hoch emotionalen Spiel mussten sich die Schwaben am Ende mit einem 3:3 (1:2) gegen den FSV Mainz 05 zufrieden geben. Dadurch muss die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl weiterhin auf den zweiten Saisonsieg warten und ziert das Tabellenende.

Augsburg und Mainz lieferten sich einen offenen Schlagabtausch

Fotocredit: Imago

Die Lehren:
Die Augsburger spielten in einem 4-2-3-1-System mit Matavz an vorderster Front. Caiuby und Bobadilla wirbelten hinter dem Stürmer auf den Außenpositionen, Ji besetzte das Zentrum. Diese Personalauswahl bescherte den Hausherren viele Torchancen und offensiven Spielraum. Immer wieder kombinierten sich die Spieler gefährlich vor das Mainzer Gehäuse. Zudem spielten Verhaegh und Feulner zwei sehr offensive Außenverteidiger - wodurch die Fuggerstädter viele Flankenläufe umsetzten.
Vor allem im zweiten Durchgang machte die Augsburger Offensive so viel Druck, dass es Torchancen im Minutentakt hagelte - drei Treffer waren die logische Folge. Defensiv ähnelte das Spiel der Weinzierl-Elf allerdings einem Hühnerhaufen. Hong erwischte einen rabenschwarzen Tag und auch Klavan konnte keine Sicherheit in die Augsburger Abwehrreihe bringen.
Der Mainzer Plan war klar gestrickt und durchkalkuliert. Die Gäste standen tief, spielten in einem 4-4-2-System gegen den Ball und lauerten auf Konterchancen. Kam die Schmidt-Elf an die Kugel, wechselte sich die Formation in ein 4-2-3-1 mit einem überragenden Muto im Sturmzentrum.
Die Mainzer hatten mit zunehmender Spieldauer enorme Probleme mit den Augsburgern, verteidigten vor allem im zweiten Durchgang teilweise vogelwild und hatten Glück, mit Karius einen starken Rückhalt zu haben. Nach vorne spielten die Mainzer allerdings zielstrebig und durchdacht.
Die Stimmen:
Markus Feulner (FC Augsburg - über ein vermeintliches Foulspiel vor dem 3:3-Ausgleichstreffer): "Klarer geht's nicht! Ich wusste, ich war früher am Ball. Das war die Situation vor dem 3:3 - ein ganz klares Foulspiel. Gut, es wurde nicht gepfiffen. Vielleicht können wir das hinten raus besser verteidigen, aber das ist natürlich bitter."
Martin Schmidt (Trainer 1. FSV Mainz 05 - über selbige Situation): "Herrlich den Körper reingestellt. Das ist ein Top-Tackling - also ich sehe da keine Bewegung zum Fuß, keine Bewegung mit dem Arm, sondern er stellt nur den Körper rein. Ich finde, das ist richtig entschieden."
Christian Heidel (1. FSV Mainz 05 - ironisch auf die Frage, ob die Verunsicherung innerhalb der Mannschaft etwas mit seiner Situation zu tun hat): "Ja, die denken da bei jeder Szene 'was macht denn der Heidel demnächst mal vielleicht' und treten dann über den Ball. Ich befürchte, dass das so sein wird."
Das fiel auf: Kein Keller-Fußball
Es war das Spiel zwischen dem Schlusslicht und dem 13. der Tabelle. Wer also Keller-Fußball erwartete, hätte richtig liegen können. Mit Keller-Fußball hatte diese Partie jedoch rein gar nichts zu tun. Vor allem im zweiten Durchgang spielten beide Mannschaften mit offenem Visier und erspielten sich Chance um Chance. Einfach spektakulär.
Der Tweet zum Spiel:
Die Statistik: 17
Die Mainzer sind wahrlich nicht als Remis-Könige bekannt. Das 3:3 gegen den FC Augsburg war die erste Punkteteilung nach sage und schreibe 17 Partien.
Die Höhepunkte:
4. Was für ein Schuss! Nach einer Ecke landet der Ball 20 Meter vor dem Tor bei Feulner. Der Außenverteidiger nimmt die Kugel volley aus der Luft und knallt das Ding an den Querbalken. Glück für Mainz.
18. TOOOR! Mainz führt! Flipper an der Augsburger Strafraumkante. De Blasis zieht dann in den Sechzehner ein, verliert den Ball eigentlich schon an Hong - doch der Verteidiger schenkt die Kugel kurz vor der Grundlinie leichtsinnig wieder her. De Blasis nimmt das Spielgerät mit, legt quer und findet in der Mitte Muto. Der Stürmer muss den Ball nur noch über die Linie schieben.
30. TOOOR! Wieder Mainz! Unglaublich - Malli kann völlig unbedrängt durch die Augsburger Hintermannschaft spazieren. Er setzt dann mit einem Pass Jairo in Szene. Der Offensivmann will aus zwölf Metern schießen, trifft den Ball aber nicht richtig. Der verunglückte Schuss erreicht aber Muto in der rechten Strafraumhälfte. Kein Problem für den Stürmer, der aus zehn Metern lockerleicht einnetzt.
41. Elfmeter für Augsburg! Verhaegh zieht aus 18 Metern halbrechter Position ab - De Blasis wirft sich in den Schuss und bekommt die Kugel an den Arm.
42. TOOOR! Verhaegh läuft an und haut die Kugel zielsicher ins rechte Toreck. Bärenstarker Strafstoß. Da ist nichts zu halten für Karius.
50. TOOOR! Ausgleich! Einfach nur überfällig! Caiuby mit einer starken Flanke von der linken Seite. In der Mitte findet er Koo - der völlig frei steht. Der FCA-Akteur springt in die Hereingabe und setzt die Kugel ins linke Toreck.
81. TOOOR! Augsburg führt! Caiuby und Bobadilla im Zusammenspiel. Caiuby steckt schön durch auf seinen Partner. Der Stürmer hat die Kugel im Strafraum und zieht aus elf Metern halblinker Position ab. Das Spielgerät schlägt im rechten Toreck ein.
90.+3 TOOOR! Ausgleich! Wahnsinn! Ein langer Diagonalball landet in der linken Strafraumhälfte bei Muto. Der Stürmer holt die Kugel runter, zieht in die Mitte und schließt ab. Klavan fälscht den Ball ab und so schlägt das Spielgerät unhaltbar im Tor ein.
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