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BVB-Boss Hans-Joachim Watzke schwärmt von Thomas Tuchel und spricht über Jürgen Klopp

Tobias Hlusiak

Publiziert 02/09/2015 um 18:33 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund hat die Umstellung von Trainer-Legende Jürgen Klopp hin zu Thomas Tuchel schneller als erwartet blendend vollzogen. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke spricht dem neuen Coach nun sein uneingeschränktes Vertrauen aus, verbittet sich aber Vergleiche mit Vorgänger Klopp.

Watzke (li.) lobt Tuchel, will aber keinen Vergleich zu Klopp ziehen

Fotocredit: Imago

Thomas Tuchel hat es im Moment sehr leicht. Nein, dem Neu-Dortmunder fliegt sicherlich nicht alles zu, die Arbeit in der Vorbereitung muss enorm gewesen sein. Und doch ist Tuchel in einer recht komfortablen Situation, bei diesem hervorragenden Saisonstart. Recht mühelos in die Gruppenphase der Europa League eingezogen und in der Bundesliga mit neun Punkten und 11:1 Toren Tabellenführer. Dass es da wenige kritische Stimmen gibt, liegt nahe.
Auch Hans-Joachim Watzke ist begeistert von der Arbeit des 42 Jahre alten Fußballlehrers. Im einem Interview mit der "Sport Bild" schwärmte der BVB-Geschäftsführer:
Er macht das großartig. Er arbeitet akribisch, nimmt die Spieler mit. Er gibt sich viel offener, als Außenstehende erwartet hatten.
Zudem wünscht sich Watzke, dass Tuchel dem BVB über mehrere Jahre hinweg erhalten bleibt: "Ich traue es ihm vom Potenzial her definitiv zu. Er ist von seiner ganzen Art sicher ein Langzeit- und kein Kurzzeit-Trainer." Dennoch ist es dem 59-Jährigen viel zu früh, von einer neuen, großen Epochen in Dortmund zu sprechen: "Das ist ungerecht. Wir sind nicht so arrogant, nach wenigen Wochen zu sagen, Thomas wird hier eine Ära prägen."
Unter Klopp stünde eine andere Mannschaft auf dem Platz
Borussia Dortmund hat es geschafft, sich zwar von vielen Spielern zu trennen, das Grundgerüst aber zusammenzuhalten. Mats Hummels, Ilkay Gündogan und Marco Reus sind die Stützen des Teams, aber auch Pierre-Emerick Aubameyang und Henrich Mchitarjan wurde gehalten und sind aktuell Garanten für den Erfolg. Unter Jürgen Klopp wäre das sicherlich nicht so gelaufen, wie Watzke nun zugab:
Es waren nun einmal noch viele Spieler aus seiner Anfangszeit dabei. Egal, wie überragend ein Trainer ist: Man muss irgendwann ein paar neue Reizpunkte setzen, um wieder Dynamik reinzubekommen. Wenn Jürgen geblieben wäre, hätten wir am Kader deutlichere Änderungen vorgenommen.
Wie aktuell jeder Manager und Geschäftsführer in der Bundesliga, muss sich auch Watzke Fragen zur finanziell übermächtigen Premier League gefallen lassen. Für den BVB ist es demnach keine Option, es den Vereinen aus England gleichzutun: "Man kann das punktuell mal mitmachen, aber nicht generell. Wir können nicht drei Transfers für 30 oder 40 Miollionen Euro pro Jahr machen."
"Auf solche Spieler schauen die Engländer ja nicht"
Aus diesem Grund wird Borussia Dortmund auch wieder verstärkt den Weg aus den ersten Jahren der Klopp-Ära verfolgen: "Wir werden künftig noch mehr darauf setzen, unsere eigenen Spieler – zumindest teilweise – für uns auszubilden. Oder solche Schnäppchen machen wie jetzt mit Julian Weigl." Bundesliga-Vereine müssen sich daher auf gezieltes Scouting konzentrieren. Beispiele dafür sind Robert Lewandowski oder Shinji Kagawa, die die Westfalen günstig aus dem Ausland erworben und dann zu internationalen Top-Spielern geformt hatten. "Auf solche Spieler schauen die Engländer ja nicht", sagte Watzke und unterstrich den großen Unterschied zur Premier League.
Die Themen Klopp und Tuchel werden in den kommenden Wochen und Monaten sicherlich noch oft auf Watzke und den BVB zukommen. Die Konstallation ist schließlich eine besondere. Doch fürs Erste können sich der Geschäftsführer sowie Manager Michael Zorc wenigsten kurz zurücklehnen und durchschnaufen. Die Vorbereitung ist vorbei, das Transferfenster geschlossen und der Start geglückt. Nach der Länderspielpause geht's dann weiter, wahrscheinlich mit ähnlich viel Schwung wie zuletzt ...
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