Der FC Bayern München vor Transfer-Rekordsommer: Das war's noch nicht!
Der FC Bayern München schickt mit den Transfers von Mats Hummels und Renato Sanches eine Warnung an Europa. Die Transferplanungen fangen damit aber gerade erst an: Welche Positionen die Bayern noch verstärken wollen, welche Kandidaten es dafür gibt und warum damit ein Rekord-Sommer bevorsteht.
Mats Hummels, Karl-Heinz Rummenigge und Renato Sanches
Fotocredit: SID
Am Mittwoch waren sie zurück: Nach drei freien Tagen bat Pep Guardiola die Spieler des FC Bayern München mal wieder zum Training an der Säbener Straße. 20 Grad, rund 1000 Zuschauer - der neue alte Deutsche Meister fand beste Voraussetzungen vor für den Schlussspurt der Saison mit der 90-Minuten-Meisterparty gegen Hannover 96 am Samstag (15:30 Uhr im Liveticker) und vor allem das DFB-Pokal-Finale am 21. Mai gegen Borussia Dortmund in Berlin (20:30 Uhr im Liveticker).
Beste Voraussetzungen für die kommende Saison wurden schon am trainingsfreien Montag und Dienstag geschaffen: Durch die Doppel-Verpflichtung von Renato Sanches und Mats Hummels schaltete Bayern eine Woche nach dem schmerzlichen Champions-League-Aus gegen Atlético Madrid wieder in den Angriffsmodus, sorgte als erster europäischer Spitzenklub für einen Paukenschlag am Transfermarkt und bereitete nicht zuletzt Guardiola-Nachfolger Carlo Ancelotti ein vorzeitiges Antrittsgeschenk.
Ancelotti wollte Sanches unbedingt haben
Der Italiener hatte die Transfers zuvor freilich brav abgenickt, sich für Hummels und vor allem für Benfica-Juwel Sanches ausgesprochen.
Ancelotti hatte nicht nur Mario Götze in einem Telefonat zu einem Wechsel geraten, wenn er mehr Einsatzzeit haben wollte, sondern auch den Bayern gegenüber klargestellt, dass er Sanches unbedingt haben wolle - trotz Transfer-Konkurrenz von Manchester United und Manchester City.
"Er hat aufgrund seines Alters und seiner Qualität viele Angebote gehabt, speziell aus dem englischen Raum", sagte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge über Sanches. Und verriet:
Dass er sich für den FC Bayern entschieden hat, liegt sicherlich am FC Bayern - aber auch am neuen Trainer, der ihn gerne verpflichten wollte.
Transfer-Ausgaben: Jetzt schon fast Rekord
73 Millionen Euro - das schüttelt selbst der FC Bayern nicht einfach so aus dem Ärmel. Mit dieser Summe befindet sich Bayern im Vergleich zu den Sommer-Transferausgaben der Vorjahre schon Anfang Mai im roten Bereich. Man war wohl nur im Vorjahr (ca. 85 Millionen Euro) spendabler.
Nun winkt der Rekord-Sommer. Denn wer glaubt, dass es mit Hummels und Sanches schon getan ist, der irrt. Mindestens zwei weitere Neuzugänge sind geplant. Wenn's passt, auch noch mehr. "Wir werden dem Transfermarkt noch mehr Beachtung schenken", hatte Rummenigge schon auf der letzten Jahreshauptversammlung gesagt - und nun bereits erste Taten folgen lassen.
Das Signal der Bayern: klar - wir nehmen 2016/17 wieder vollen Angriff auf die Champions League. Oder frei nach Hoeneß: Das war's noch nicht!
FC Bayern sucht mittelfristig den Lahm-Ersatz
Nachdem die Bayern mit Hummels und Sanches die Mitte "dicht" gemacht, den Konkurrenzdruck erhöht und den Abgang von Medhi Benatia und Sebastian Rode wahrscheinlicher gemacht haben, gehen sie nun andere Planstellen an.
Priorität hat jetzt die Suche nach einem Rechtsverteidiger, wo man spätestens 2018 einen neuen Star etabliert haben muss, wenn Philipp Lahm (32) aufhört.
Rafinha (30, Vertrag bis 2017) hat derweil Angebote aus England vorliegen und denkt nach Eurosport-Informationen ernsthaft darüber nach, nochmal eine neue Herausforderung in der Premier League zu suchen, wenn auch aktuell ergebnisoffen.
Kandidaten für rechts hinten, wenn auch nur gerüchteweise: Héctor Bellerín (21, FC Arsenal), Daniel Carvajal (24, Real Madrid), Serge Aurier (23, Paris Saint-Germain), Kenny Tete (20, Ajax Amsterdam), sowie die in Ancelottis "Stammliga" Serie A kickenden Elseid Hysaj (22, SSC Neapel) und Bruno Peres (26, FC Turin).
Ein Backup für Robert Lewandowski
Ebenso suchen die Bayern, wenn auch offenbar nicht ganz so energisch, nach einem weiteren Mittelstürmer, der Robert Lewandowski vereinzelt vertreten kann. Den Bayern-Bossen war durchaus aufgefallen, dass der Pole nach zwischendrin fast 30 Pflichtspieleinsätzen am Stück im Saison-Endspurt ein bisschen überspielt wirkte - da war der Bayern-Offensive das Wechselspiel mit Claudio Pizarro in der Vorsaison schon besser bekommen.
Allein: Kandidaten sind rar - ein Kaliber wie Gonzalo Higuaín (SSC Neapel) oder Álvaro Morata (Juventus Turin) ist den Bayern zu kostspielig und als Lewandowski-Backup zu luxuriös.
Die Scouting-Abteilung der Bayern um Kadermanager Michael Reschke fahndet auch weiter nach Außenstürmern - schließlich gehen Franck Ribéry (33) und Arjen Robben (32) ins letzte Vertragsjahr. Kandidaten? Bisher nur wenige in Sicht; aus Spanien war zu hören, dass Ancelotti Real-Eigengewächs Lucas Vázquez (24) gerne bei den Bayern sehen würde.
Außenstürmer? Dembélé will zu Dortmund
Ein anderer, wenn auch teurer Kandidat wäre Vidal-Kumpel Alexis Sánchez (27) vom FC Arsenal, während sich Ousmane Dembélé, das 18 Jahre alte Talent von Stade Rennes, wohl mit Borussia Dortmund einig ist.
"Ich weiß, wohin ich gehe - es ist endgültig", sagte er zu "ouest-france". Allerdings gibt es um den Rechtsaußen aktuell einen Beraterstreit um eine angeblich vereinbarte fixe Ablösesumme, was das Ganze zur Hängepartie macht.
Laut "Sport Bild" sei Ancelotti zudem weiter an Miralem Pjanic (26), dem Standard-Spezialisten vom AS Rom, interessiert, der angeblich für 35 Millionen Euro fixe Ablösesumme zu haben ist. Warum auch nicht: Wenn Mario Götze geht, wäre eine Stelle im offensiven Mittelfeld frei.
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