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FC Schalke 04: So plant der neue Manager Christian Heidel

Marc Hlusiak

Publiziert 26/05/2016 um 15:52 GMT+2 Uhr

Beim FC Schalke 04 steht ein Umbruch an. Gehen Leroy Sané und Klaas-Jan Huntelaar? Wer kommt? In welchem Mannschaftsteil muss was passieren? Der neue starke Mann Christian Heidel hat viel Arbeit vor sich - die ersten Schritte sind jedoch bereits getan.

Christian Heidel.

Fotocredit: AFP

Christian Heidel trägt seit letztem Wochenende die sportliche Verantwortung beim FC Schalke 04. Seine Aufgabenfelder, was er umkrempelt:

Trainer

Ein Geheimnis ist es schon längst nicht mehr: "Königsblau" will Weinzierl! Und dass auch der amtierende Augsburg-Coach ebenfalls nicht abgeneigt ist, weiß man spätestens nach seinen Aussagen, die am Mittwoch in der "Zeit" erscheinen.
Auf die Vermutungen, dass ihn die Aufgabe auf Schalke möglicherweise überfordern könnte, sagte er: "Was würden Sie denn an meiner Stelle machen? Soll ich kneifen, weil ich möglicherweise scheitern könnte? Ich weiß, dass das nicht einfach wird. Aber was habe ich denn zu verlieren? Wenn es schiefgeht, dann bin ich einer von vielen, die es nicht geschafft haben." Aber:
Es wird nicht schiefgehen. Weil ich mich lange darauf vorbereitet habe.
Das klingt nach einem eingetüteten Deal, von dem Heidel allerdings noch nichts wissen will:
"Nein, wir sind noch nicht klar", sagte er "Sport Bild" am Dienstagnachmittag, "wenn wir klar wären, dann hätten wir es bekannt gegeben."
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Markus Weinzierl verlässt den FC Augsburg

Fotocredit: AFP

Aber woran hängt's noch? Natürlich am Geld. Die Schalker wollen die fünf Millionen Euro Ablöse für den Coach nicht zahlen. Da trifft es sich gut, dass der FCA ein Auge auf den Schalker Nachwuchsverteidiger Marvin Friedrich geworfen haben - das riecht nach einem Verrechnungsgeschäft. Mit Dirk Schuster (SV Darmstadt 98) hat Augsburg zudem nun einen Nachfolger für Weinzierl an der Angel.

Tor:

Zu Trainingsbeginn hat Schalke fünf Torhüter im Kader - zu viel für einen Bundesligisten, mindestens einer muss gehen. Ralf Fährmann ist die klare Nummer eins, hinter ihm streiten sich Timon Wellenreuther, der von einer Leihe aus Mallorca zurückkehrt, das junge Talent Alexander Nübel und der derzeit verletzte Fabian Giefer um Platz zwei. Mit dem 35-jährigen Michael Gspurning hat man zudem noch einen erfahrenen Mann im Kader, der aber als wahrscheinlichster Streichkandidat gilt.
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Ralf Fährmann ist bei Schalke die unumstrittene Nummer eins

Fotocredit: Imago

Heidel hat auf der Position des Torhüters also wenig bis gar keinen Handlungsbedarf.

Abwehr:

Im Schalker Defensivverbund hat sich bereits etwas getan. Joel Matip wechselt von Blau zu Rot und schließt sich dem FC Liverpool und Jürgen Klopp an. Nachfolger wird Naldo, der ablösefrei vom VfL Wolfsburg ins Ruhrgebiet wechselt. Zusammen mit Benedikt Höwedes wird der Brasilianer das Grundgerüst in der Innenverteidigung bilden. Als Backups stehen der von einer langen Verletzung (Achillessehnenriss) zurückkommende Matija Nastasic und Roman Neustädter bereit, der jedoch mit einem Wechsel nach Russland liebäugelt.
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Naldo kommt ablösefrei aus Wolfsburg zu Königsblau

Fotocredit: SID

Auf der rechten Abwehrseite gibt es dagegen einige Fragezeichen. Zum einen hat Júnior Caicara in seiner Debütsaison nicht durchgehend überzeugen können. Eigentlich hätte Schalke den erfahrenen Atsuto Ushida als perfekten Ersatz, doch der Japaner ist nach Patellasehnenproblemen noch nicht wieder fit.
Zudem läuft Sascha Riethers Vertrag Ende Juni aus – ob Heidel die Option auf ein weiteres Jahr zieht, ist eher unwahrscheinlich. Fazit: Es besteht Handlungsbedarf.

Mittelfeld:

Im Mittelfeld hängt vieles an einer Personalie: Leroy Sané. Vor kurzem hatte dieser noch verkündet, auch in der nächsten Saison für "Königsblau" spielen zu wollen. Doch mit dem Interesse von Pep Guardiola, der als großer Fan des Mittelfeld-Juwels gilt, ändert sich natürlich vieles. Dazu soll laut "Sport Bild" auch der FC Bayern interessiert sein.
Sollte Sané mit zur EM fahren, könnte er mit guten Leistungen die Verantwortlichen von Manchester City in deren Vorhaben bestärken, den jungen Deutschen als Antrittsgeschenk für den Spanier zu verpflichten. Das würde rund 50 Millionen Euro in die Kassen der Schalker spülen.
Nächsten Sommer gäbe es dank einer Klausel im Vertrag des 20-Jährigen "nur noch" 36 Millionen Euro.
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Leroy Sané

Fotocredit: AFP

Was Heidel beruhigen dürfte: die Knappenschmiede hat vorgesorgt. Mit Donis Avdijaj kommt von Sturm Graz eines der größten Talente zurück und auch Max Meyer gilt durchaus noch auf aufstrebender Youngstar.
Fragezeichen stehen hinter Sidney Sam, der mit Augsburg in Verbindung gebracht wird, und Eric-Maxim Coupo Moting, dessen Vertrag 2017 ausläuft. Bislang hat sich der Kameruner bezüglich einer Verlängerung seines Arbeitspapieres nicht erweichen lassen.
In der Hinterhand hat Heidel noch Moritz Leipertz, der nach zweijähriger Leihe aus Heidenheim zurückkommt. Seine Werte in der zweiten Liga: 34 Spiele, zehn Tore, neun Vorlagen. Nicht übel! Bereits in der U23 der Gelsenkirchener war Leipertz Leistungsträger, warum also nicht bei den Profis?
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Robert Leipertz feiert seinen Treffer gegen St. Pauli

Fotocredit: Imago

Des Weiteren sind auch die Leihspieler Pierre-Emile Höjbjerg und Yunès Belhanda weiterhin auf der Suche nach festen Verträgen. Erstgenannter hat aber bereits klargestellt, dass er seine Zukunft nicht bei Schalke 04 sieht: "Ich will weg und das Richtige für mich finden. Ob das in Spanien, Italien, England oder Deutschland ist, wird sich zeigen."

Sturm:

Was plant der "Hunter"? Angeblich bekundet Ajax Amsterdam Interesse an Klaas-Jan Huntelaar. Sollte dieser gehen, bliebe als Backup Franco Di Santo, der in der letzten Saison alles andere als überzeugt hat und sich, Stand jetzt, das Prädikat "Fehleinkauf" anheften lassen muss.
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Schalke-Torjäger Klaas-Jan Huntelaar

Fotocredit: SID

Wenn Huntelaar geht, muss demnach hochwertiger Ersatz her und der könnte laut "Der Westen" Mario Gomez heißen. Der Nationalstürmer hat in der vergangenen Spielzeit in der Türkei die Torjägerkanone gewonnen und würde in der aktuellen Verfassung jeder Offensive der Welt gut tun. Ob er allerdings zu einem Verein wechselt, der nächste Saison nicht in der Champions League spielt, ist eher unwahrscheinlich. Heidel müsste zaubern.
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