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Hoffenheim-Trainer Huub Stevens zeigt sich nach der Niederlage ratlos

VonSID

Publiziert 08/02/2016 um 13:22 GMT+1 Uhr

Als Huub Stevens seinen Job vom machtlosen Manager garantiert bekam, dürften beim Trainer-Routinier sämtliche Warnleuchten angegangen sein. "Es ist keine Alternative, den Laden zuzumachen. Und ein Trainerwechsel ist auch keine Alternative", sagte Sportchef Alexander Rosen nach dem sportlichen Offenbarungseid von 1899 Hoffenheim beim 0:2 (0:1) gegen Darmstadt 98.

Huub Stevens

Fotocredit: SID

Der Wert dieser Aussage tendiert allerdings gegen null. Denn das Sagen im Kraichgau hat nur einer. Und Dietmar Hopp schweigt - noch.
Doch der Mehrheitseigner wird sicher nicht tatenlos zusehen, wie sein Klub mit Vollgas auf den ersten Abstieg aus der Bundesliga zusteuert. Das hat der Milliardär schon vor drei Jahren nicht getan. Damals machte Hopp in einer ähnlichen Situation Tabula rasa. Er feuerte "Retter" Marco Kurz und setzte Manager Andreas Müller gleich mit vor die Tür.
Ein ähnliches Szenario droht nun wieder, schließlich steht der Herbstmeister von 2008 bereits mit eineinhalb Beinen in der 2. Liga. Die TSG hat nach 20 Spielen zwei Siege auf dem Konto. Der Rückstand des Vorletzten auf den Relegationsplatz (Werder Bremen) beträgt fünf Punkte, bis zum rettenden Ufer sind es sieben Zähler.

Endspiel gegen Bremen

Auch der Wechsel von Markus Gisdol - dem Retter von 2013 - zu Feuerwehrmann Stevens hat so gut wie nichts gebracht. Unter Gisdol holten die Kraichgauer in zehn Partien sechs Punkte. Der mittlerweile ratlos und noch schlechter gelaunt als sonst wirkende Stevens war bisher mit acht Zählern in zehn Spielen nur unwesentlich erfolgreicher. "Die Zahlen sind ungenügend", gestand auch Rosen ein.
Wenn Hopp seinen letzten Joker ziehen will, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Schließlich geht am Samstag (15.30 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de) die wohl vorentscheidende Partie in Bremen über die Bühne. Und Julian Nagelsmann, der künftige Coach, der eigentlich erst im Sommer übernehmen soll, steht ohnehin schon bereit.
Stevens will von einem vorzeitigen Ende seiner Amtszeit natürlich nichts wissen. "Wie kommen Sie darauf", blaffte der Niederländer in bester Knurrer-Manier den Sky-Reporter an, der es gewagt hatte, seine Zukunft bei der TSG zu hinterfragen.
Bei der anschließenden Pressekonferenz war Stevens auffällig darum bemüht, seine Arbeit in einem guten Licht darzustellen - trotz der verdienten Niederlage vor 26.231 Zuschauern durch die Tore von Aytac Sulu (33) und Slobodan Rajkovic (85.). Die Mannschaft sei "nicht leblos", sie habe "gekämpft" und wollte "ein Zeichen setzen".

Stevens weiß nicht weiter

Dennoch wirkte Stevens, als sei er mit seinem Latein am Ende - seine rhetorischen Fragen deuteten jedenfalls stark darauf hin: "Was soll ich machen? Draufhauen? Den einen oder anderen wegschicken? Was wollt Ihr hören?"
Ob die Profis den niederländischen Akzent ihres Trainers noch hören können, steht auf einem anderen Blatt. Viele Spieler machten trotz der üblichen Phrasen ("Wir geben nicht auf", "Jetzt haben wir nur noch Endspiele", "Wir dürfen nicht die Nerven verlieren") einen resignierten Eindruck.
Auch ein Großteil der Anhänger hat den Glauben an den Klassenerhalt verloren. So war der "Schnauze voll"-Gesang beim Abpfiff kaum noch zu hören - schließlich war das Stadion inklusive des Fanblocks schon fast leer.
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