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Neuer Startrekord! Angeschlagenes Bayern-Biest frisst sich weiter durch die Liga

Florian Bogner

Update 18/10/2015 um 08:39 GMT+2 Uhr

Neunter Sieg im neunten Spiel durch das neunte Tor von Thomas Müller. Startrekord! Der FC Bayern München wahrt bei Werder Bremen mit seinem 999. Bundesliga-Sieg seine weiße Weste, muss am Dienstag in der Champions League aber wieder bissiger sein. Werder Coach-Skripnik reagierte derweil dünnhäutig.

Bayern München - Werder Bremen

Fotocredit: SID

Man muss ja beinahe sagen: Glückwunsch, Werder Bremen! Robert Lewandowskis Mega-Serie ist passé, der Stürmerstar des FC Bayern, der in den letzten Wochen wohl auch vom Parkplatz ins Tor getroffen hätte, blieb am Samstagnachmittag tatsächlich ohne Torerfolg.
Gegen den 27 Jahre alten Goalgetter wehrte sich die Bremer Defensive mit allen fairen und unfairen Mitteln. Selbst nach einem vermeintlichen Foul von Torwart Felix Wiedwald blieb Lewandowski wirkungslos, weil Schiedsrichter Christian Dingert großzügig auf Elfmeterpfiff und Rote Karte verzichtete (72.). Dem Angreifer blieben so nur vier rote Stollenabdrücke am Oberschenkel und die Erkenntnis: "Das war Elfmeter, aber die drei Punkte haben wir trotzdem."
Denn neben dem diesmal glücklosen Lewandowski gibt's halt noch Thomas Müller, der in Bremen mal wieder ein echtes Müller-Tor erzielte. Quer durch den Strafraum stechend, nahm er zum perfekten Zeitpunkt einen von Thiago grandios gespielten Ball entgegen, um ihn sich beim ersten Schussversuch mit rechts versehentlich vorzulegen und dann mit links einzulochen (23.).
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Der FC Bayern feiert Startrekord

Fotocredit: SID

Kapitän Philipp Lahm attestierte ihm lachend eine "exzellente Ballannahme", Müller habe den Ball beim ersten Kontakt natürlich nicht verfehlt, sondern "gestreichelt". Endergebnis: "Kalt wie eine Hundeschnauze vor dem Tor", meinte Lahm, was Müller im Hintergrund tatsächlich mit Gebell begleitete. Seine Version des Tores:
Volle Absicht, der Rest passiert einfach.
Anders als im Song von "Iron Maiden" war am Samstag nicht die 666, sondern die 999 die Zahl des (Bayern-)Biestes. Neunter Sieg im neunten Spiel durch das neunte Tor von Thomas Müller - neuer Startrekord für die Bayern, die obendrein den 999. Bundesliga-Sieg feierten und Werder das 999. Heim-Gegentor einschenkten. "Historisch gesehen natürlich super", meinte Müller: "Die drei Punkte gibt es mit oder ohne Rekord, aber es ist eine schöne Nebengeschichte. Das muss man erstmal nachmachen."

13. Aufstellung im 13. Spiel

Nicht zu verschweigen ist dabei aber, dass der Meister in Bremen ein wenig auf dem Zahnfleisch daher kam. 13 fitte Feldspieler hatte Pep Guardiola laut eigener Aussage nur zur Verfügung, was ihn zur 13. unterschiedlichen Aufstellung im 13. Pflichtspiel veranlasste. Mit entsprechenden Nebenwirkungen. "Es war nicht einfach, Räume zu finden. Vor allem, weil wir keine Außenstürmer hatten", monierte der Bayern-Trainer.
Immerhin: Kingsley Coman könnte ihm nach überstandenen Oberschenkelproblemen am Dienstag beim FC Arsenal wieder zur Verfügung stehen. Douglas Costa sowieso, dem Guardiola in Bremen wie dem angeschlagenen Javi Martínez 90 Minuten auf der Bank gegönnt hatte. Für Arjen Robben dagegen könnte Arsenal noch zu früh kommen, nachdem er die letzten drei Tage mit muskulären Problemen nicht trainieren konnte.
Was alle Bayern wissen: in London wird es wahrscheinlich nochmal schwerer als bei Werder, das zeitweise mit einer Fünferabwehrkette agierte; Arsenal muss schließlich siegen, will es nach null Punkten aus zwei Spielen noch ein Wörtchen ums Achtelfinale mitreden. Entsprechend giftig erwartet Guardiola den Gegner. "Diesmal hat die Leistung gereicht, aber in den nächsten Wochen brauchen wir mehr", sagte der Coach, dem sehr wohl aufgefallen war, dass Bremen in der zweiten Halbzeit zum Ausgleich hätte kommen können. Doch Manuel Neuer parierte gegen Anthony Ujah (68.).

Skripnik sauer: "Soll ich jetzt tanzen?"

So stand am Ende nicht nur Bayerns Startrekord, sondern eben auch die fünfte Werder-Pleite in Folge. Vom an sich respektablen Ergebnis konnte sich Bremen wenig kaufen, der Trend zeigt weiter nach unten. "Es war eine Niederlage und damit nichts, auf dem wir uns ausruhen dürfen", sagte Clemens Fritz.
Oder, wie es Trainer Viktor Skripnik formulierte: "Soll ich jetzt tanzen, weil wir nur 0:1 verloren haben?" Ein interessanter Satz des Ukrainers, wenn man bedenkt, dass der sich vergangene Saison noch mit einem Heim-0:4 gegen Bayern "zufrieden" gezeigt hatte. Doch Skripnik wusste eben auch, dass er demnächst wohl wieder dieselben Fragen nach den Gründen für eine Niederlage beantworten muss, "wenn ich dann überhaupt noch hier sitze". Denn der nächste Heimspielgegner heißt in zwei Wochen nach dem Auswärtsauftritt bei den heimstarken Mainzern Borussia Dortmund. Und der BVB ist auch wieder bissig.
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