Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Pep Guardiola und der FC Bayern weisen vor dem Auftakt in die Bundesliga einige Störfaktoren auf

Eurosport
VonEurosport

Update 14/08/2015 um 15:00 GMT+2 Uhr

Die Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den Hamburger SV war fast zu Ende, da sprach Pep Guardiola einen bezeichnenden Satz. "Ich habe es schon tausend Millionen Mal gesagt, vielleicht habt ihr mich noch nicht verstanden...", sagte der Katalane. Guardiola sollte erklären, was beim Konkurrenzkampf in seinem Luxuskader den Ausschlag gebe - doch er erschien mal wieder als Pep, der Unverstandene.

Fühlt sich häufig als der Unverstandene: Pep Guardiola

Fotocredit: Imago

Was will Pep? Diese Frage treibt den FC Bayern, seine Anhänger und sein Umfeld seit Monaten um - und wird es wohl noch einige Wochen tun. Es geht dabei weniger um Guardiolas Kader, um Aufstellungen oder Taktik, im Grunde genommen geht es nicht einmal in erster Linie um Fußball. Und genau das ist aus Guardiolas Sicht das Problem. Die Deutschen, sagte er vor einiger Zeit einmal, redeten zu viel. Über alles und jeden, nur nicht über Fußball. Und derzeit reden die am Fußball interessierten Deutschen über fast nichts so gerne wie über Guardiolas Vertrag. Was will Pep? Verlängern - oder gehen?
Guardiolas Vertrag läuft zum Saisonende aus; es werde "in der zweiten Jahreshälfte eine gemeinsame Entscheidung gefällt werden", sagte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge am Donnerstag. Für viele scheint längst klar: Pep will weg! Er versteht die Deutschen nicht - und sie wollen ihn nicht verstehen, so sieht er das.
Andere Auffassung als die anderen Bundesliga-Trainer
Er versteht nicht, warum sie ihn noch immer für das Halbfinal-Aus in der Champions League gegen Real Madrid verantwortlich machen - obwohl er damals seine Idee vom Fußball zugunsten der seiner Spieler opferte. Er versteht nicht, warum sie ihm vorwerfen, er hispanisiere den FC Bayern, treibe ihm seine Identität, sein "Mia san mia" aus - wo doch der einzige Spanier, der auf seinen drängenden Wunsch hin gekauft wurde, Mittelfeldspieler Thiago war.
Er versteht nicht, warum es schlimm sein soll, Thomas Müller auszuwechseln, warum er am Abgang von Klub-Ikone Bastian Schweinsteiger schuld sein soll, oder warum es viele albern finden, wenn er auch noch den kleinsten Gegner lobt ("supersuper"). Er nennt die Bundesliga eine "Konterliga" - und lässt keinen Zweifel daran, dass er eine ganz andere Auffassung vom Fußball hat als die meisten seiner Kollegen hierzulande.
Zukunft weiter ungewiss
Auch als die Bayern-Bosse? Die, schimpft sogar mancher Bayern-Fan, machten sich viel zu klein gegenüber ihrem übergroßen Trainer. Deshalb waren sie zuletzt bemüht, die Bedeutung der Frage nach Guardiolas Zukunft herunterzuspielen. "Wenn er weitermacht, wunderbar, wenn nicht, wird die Welt auch nicht untergehen", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge im Juli. Und Sportvorstand Matthias Sammer meinte, der ruhmreiche FC Bayern werde auch ohne Pep "weiter atmen".
Baut da jemand einem Abschied vor? Neinneinnein, beeilte sich Sammer zu versichern, Rummenigge sagte am Donnerstag in der für ihn mitunter typischen, leicht verschwurbelten Art: "Ich habe keinen Hinweis, dass es keinen Grund zum Optimismus gibt." Dass der Trainer auf Fragen nach seiner Zukunft - und nicht nur auf diese - zuletzt meist gereizt reagierte, wollen die Bosse nicht überbewerten.
Spieler schätzen Peps Trainingsarbeit
Mancher Spieler (Mario Götze) stört sich an Guardiolas (mangelnder) Kommunikation, öffentliches Gemurre über Pep gibt es aber nicht. Die Stars schätzen seine Trainingsarbeit, wenngleich er sie mit seinem Eifer bisweilen zu überfordern scheint. Auch für sie bleibt die Frage: Was will Pep?
"Ich glaube, er hat die Entscheidung selbst noch nicht getroffen", sagte Präsident Karl Hopfner in dieser Woche. Die Frage ist nur, ob Hopfner den leitenden Angestellten verstanden hat.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung