Robert Lewandowski oder Pierre-Emerick Aubameyang - wer holt die Torjägerkanone?
VonMarc Hlusiak
Update 06/05/2016 um 18:57 GMT+2 Uhr
Es ist eines der hochklassigsten Torjägerduelle der Bundesliga-Geschichte. Noch zur Halbzeit der Saison waren Pierre-Emerick Aubameyang von Borussia Dortmund und Robert Lewandowski vom FC Bayern auf Kurs, den Allzeitrekord von Gerd Müller anzugreifen. Zwei Spieltage vor Schluss geht es aber "nur" noch um das Durchbrechen der 30-Tore-Schallmauer. Eurosport.de macht den Check.
Der Favorit
Das Profil:
- Name: Robert Lewandowski
- Alter: 27 Jahre
- Verein: FC Bayern München
- Position: Stürmer
- Tore: 27
Die Form:
Die Rückrunde gehört bislang Robert Lewandowski. Mit zwölf Toren ist er der beste Torjäger seit der Winterpause - zusammen mit dem Bremer Claudio Pizarro. In den letzten fünf Bundesligaspielen traf der Pole aber nur gegen Schalke 04 - da allerdings doppelt.
Ligaweit kann das keiner so gut wie der Ex-Dortmunder. Sieben Mal traf er in der aktuellen Saison schon mehrfach in einem Spiel. Unvergessen ist sein Fünferpack binnen neun Minuten gegen den VfL Wolfsburg, der ihn von jetzt auf gleich zurück ins Rennen um die Torjägerkanone beförderte. Sechs weitere Male traf er per Doppelpack.
Im letzten Spiel gegen Borussia Mönchengladbach stand er nicht im Kader, wurde für das wichtige Champions-League-Halbfinale gegen Atlético Madrid geschont. Nach dem Ausscheiden in der Königsklasse wäre es verwunderlich, wenn Pep Guardiola ihm - wie schon im letzten Jahr in den finalen Minuten der Meisterschaft - die Chance auf den Titel des besten Torjägers verbauen würde.
Damals nahm ihn der Spanier im letzten Saisonspiel gegen Mainz 05 in der letzten Minute vom Platz, obwohl es für die Bayern um nichts mehr ging und Lewandowski (17) nur zwei Tore hinter Alex Meier (19) zurücklag.
Das Restprogramm:
Für den Tabellenführer geht es noch nach Ingolstadt und zuhause gegen Hannover. In Oberbayern wollen die Münchner am Wochenende die vierte Meisterschaft in Folge (gab es noch nie) und damit den ersten Titel der Saison unter Dach und Fach bringen. Aller Voraussicht nach mit Lewandowski in der Startelf.
Die Schale gibt es für die Bayern am letzten Spieltag in der heimischen Allianz Arena. Der Gegner, Hannover 96, ist bereits seit zwei Wochen abgestiegen, will sich aber mit Anstand aus der Liga verabschieden. Der Feierlaune der Bayern werden die Hannoveraner aber nichts anhaben können und sollte Aubameyang am 33. Spieltag noch einmal verkürzen oder gar ausgleichen, werden neun FCB-Feldspieler versuchen, ihrem Topstürmer die nötigen Treffer aufzulegen.
Die Mitspieler:
Im Team der Münchner hat grundsätzlich jeder Spieler die Fähigkeit, Tore aufzulegen. Allen voran Neuzugang Douglas Costa. Der Brasilianer sammelte bereits 14 Assists in der laufenden Spielzeit, allerdings datiert der letzte vom 21. Spieltag. Zehn Vorlagen gelangen ihm gleich in den ersten sieben Bundesligapartien.
Ebenfalls in Geberlaune zeigten sich Thomas Müller und Arturo Vidal. Beide kommen auf sieben Assists.
Positiv für Lewandowski: Nach dem verschossenen Elfmeter von Müller im Champions-League-Halbfinale gegen Atlético Madrid kann sich der 27-Jährige sicher sein, fällige Strafstöße ausführen zu dürfen. Die Bayern bekamen in der laufenden Spielzeit bereits acht Elfmeter zugesprochen - zweitbester Wert der Liga hinter Werder Bremen (9).
Der Herausforderer
- Name: Pierre-Emerick Aubameyang
- Alter: 26 Jahre
- Verein: Borussia Dortmund
- Position: Stürmer
- Tore: 25
Die Form:
In der Vorrunde war Aubameyang nicht zu stoppen. 18 Mal traf der Gabuner für den BVB in 17 Spielen allein in der Liga. Auch in der Europa League (4) und dem DFB Pokal (2) trug er sich mehrfach in die Torschützenliste ein. Die zweite Saisonhälfte verläuft nicht so reibungslos für Dortmunds Sturmspitze. Zwei Mal musste er verletzt passen, einmal wurde er wegen eines Trauerfalls in der Familie für etwas mehr als eine Woche freigestellt. Sieben Treffer fügte Aubameyang seinem Torekonto in der Rückrunde hinzu.
Zuletzt meldete er sich aber mit einem Doppelpack binnen einer Minute zurück. Gegen den VfL Wolfsburg kam er in der 69. Minute für Adrian Ramos ins Spiel und erzielte jeweils per Kopf seine Saisontore 24 und 25. Dass er in der Lage ist, zwei Tore auf seinen Ex-Teamkollegen aufzuholen, daran zweifelt niemand. Die Form hat er zumindest.
Das Restprogramm:
Für den BVB geht es noch nach Frankfurt und am letzten Spieltag zuhause gegen den 1. FC Köln. Grundsätzlich zwei Gegner, die viele Gegentore zulassen. Frankfurt kassierte 51 Gegentreffer (24 im eigenen Stadion), die Kölner 40. Während es für die "Geißböcke" rein theoretisch noch um die Europa-League-Qualifikation geht, brauchen die Frankfurter im Abstiegskampf jeden Punkt.
Für die Dortmunder geht es hingegen um nichts mehr - außer die Torjägerkanone für ihren Mittelstürmer. Zwar ist die Meisterschaft rein theoretisch noch offen, fünf Punkte bei noch zwei ausstehenden Spielen werden die Bayern aber wohl nicht mehr verspielen.
Wenn Thomas Tuchel mitspielt und Aubameyang nicht für das Pokalfinale schont, bleibt der pfeilschnelle Angreifer im Rennen.
Die Mitspieler:
Aubameyang hat einen großen Vorteil: Henrich Mchitarjan. Der Armenier ist der beste Vorlagengeber der aktuellen Saison (20) und hat selber die Chance, den Assist-Rekord von Kevin De Bruyne (21) aus der vergangenen Spielzeit zu knacken.
Das trifft sich gut, weil Mchitarjan gleichzeitig auch der zweitbeste Torschütze der Borussen ist, wohl aber eher versuchen wird, seinem Stürmerkollegen das eine oder andere Tor aufzulegen. Wenn diese Symbiose richtig funktioniert, sind Tore am Fließband eigentlich garantiert.
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