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Thesen zum 7. Spieltag der Bundesliga: Von Wiesn-Zerstörern und Jobgarantien

Christopher Köster

Update 25/09/2015 um 22:00 GMT+2 Uhr

Nach der Englischen Woche geht es an diesem Wochenende wie gewohnt weiter. Die Mainzer wollen den Bayern die Wiesn versauen, Stuttgart und Möchengladbach schielen auf den zweiten Dreier, und Darmstadt ist heiß auf die Sensation in Dortmund. eurosport.de präsentiert Thesen zum siebten Spieltag.

Michael Frontzeck, Pierre-Emerick Aubameyang und Vedad Ibisevic

Fotocredit: Imago

VfL Wolfsburg – Hannover 96: Ciao, Frontzeck?

Ciao, Frontzeck! Die Jobgarantie für Trainer Michael Frontzeck vom Dienstag ist längst hinfällig, denn einen Tag später wurde sie von Martin Kind erneuert. Gerade hatte Hannover gegen die noch punktlosen Stuttgarter verloren, ist nun selbst Schlusslicht, da trat der Präsident vor die Mikrofone: Natürlich werde der Cheftrainer in Wolfsburg auf der Bank sitzen, aber man müsse die Situation gemeinsam analysieren. Branchenkenner wissen, dass "gemeinsam analysieren" ebenso für eine bevorstehende Trennung steht wie die ausgesprochene Jobgarantie. Und ganz ehrlich: Ein 96-Sieg in Wolfsburg? Der Pokalsieger wird sich nach dem 1:5 in München kräftig schütteln und gegen den Lokalrivalen wieder in die Spur finden.

VfB Stuttgart – Borussia Mönchengladbach: Mit Schubert zurück zu alter Stärke?

Wohl eher nicht. Zwar haben beide Mannschaften die gleiche Bilanz in dieser Saison (1-0-5), dennoch gibt es große Unterschiede. Der VfB Stuttgart zeigte nämlich meist gute Leistungen und eine klare Linie, steckte aber in einer Ergebniskrise. Mönchengladbach hingegen überzeugt nur in der ersten Halbzeit gegen Augsburg so richtig. Ein gehässiger Beobachter könnte sagen: das war der Neue-Trainer-Effekt. Wenn es diesen tatsächlich gibt, dann hält er meist nur ein Spiel. Stuttgart belohnt sich für die Geduld mit Alexander Zorniger und gewinnt das zweite Spiel in Folge.

FC Augsburg – TSG Hoffenheim: Auf einem Abstiegsplatz in die Europa League?

Darauf läuft es wohl hinaus. Der FC Augsburg hat nicht nur seine Form aus der Vorsaison verloren, er wird auf kurz oder lang auch dem Donnerstag-Sonntag-Rhythmus Tribut zollen. Es war nun die zweite von drei Englischen Wochen am Stück, der nicht allzu breit besetzte FCA-Kader kennt diese Belastung noch nicht und wird daher weiter Körner lassen. Hoffenheim hingegen wird den Schwung aus dem Unentschieden gegen Dortmund mitnehmen und den leichten Positivtrend fortsetzen.

Werder Bremen – Bayer Leverkusen: Ist Bayers Torknoten wirklich geplatzt?

Davon war nach Chicharitos Treffer gegen Mainz 05 zumindest die Rede. 410 Minuten hatte es schließlich gedauert, dann traf der Neuzugang und beendete die lange Torlosserie der "Werkself" in der Bundesliga. Die Spiele in München und Dortmund (jeweils 0:3) sowie gegen Darmstadt (0:1) waren ernüchternd - Bayer hat deutlich mehr Klasse, als sie bislang abgerufen haben. In Bremen wird es erneut Tore und Punkte geben, auch weil Karim Bellarabi sich wieder spielfreudiger gezeigt hat. Außerdem braucht die Elf von Roger Schmidt dringend Selbstvertrauen für das Barcelona-Spiel.

FSV Mainz 05 – FC Bayern: Schießt sich Müller aus der "Krise"?

Zugegeben, Thomas Müller eine Krise anzudichten, ist schon ziemlich frech. Zwei Spiele ohne eigenen Torerfolg sind in dieser Spielzeit jedoch ein Novum, daher wird der 26-Jährige in Mainz wieder gallig auf einen Treffer sein. Diese Galligkeit ist es auch, die gegen eine Mainzer Überraschung sprechen. Dreimal lagen die Bayern in dieser Saison schon 0:1 zurück, alle drei Male gingen sie als Sieger vom Platz. Und dass Mainz 05 ein Angstgegner der Bayern ist, ist auch eine Mär. Die Bayern haben die letzten sechs Spiele gegen die "Nullfünfer" allesamt gewonnen und sind zudem zur Wiesn-Zeit seit 16 Partien ungeschlagen. Na dann Prostmahlzeit.

Hamburger SV – Schalke 04: Vom Fast-Absteiger zum Kandidaten für Europa?

Ruhig Blut. Natürlich ist der Hamburger SV nach sechs Spieltagen nicht im Tabellenkeller, sondern steht auf Platz sechs - und der würde für die Europa League-Qualifikation reichen. Aber auch in der Elbmetropole sollten die Erwartungen jetzt nicht hochkochen. Erstens ist die Labbadia-Elf noch lange kein Spitzenteam, zweitens geht es am Samstag gegen den FC Schalke. Nach den ersten drei Spieltagen sah es nicht danach aus, doch nach drei Siegen in Folge stehen die Schalker nun auf Platz drei. Wem das zu viele Dreien waren: Es ist der beste Saisonstart der "Knappen" seit 15 Jahren. In Hamburg wird dieser fortgesetzt.

Eintracht Frankfurt – Hertha BSC: Mit Ibisevic zum nächsten Sieg?

Dieser Knoten, der immer und überall geplatzt sein soll, ist ja so ein Mysterium. Die Leidenszeit des Vedad Ibisevic war aber schon besonders bitter: Das letzte Bundesligator datierte vom 29. Januar 2014, danach blieb der Stürmer 601 Tage – oder 1419 Minuten – ohne eigenen Treffer. Mit dem Doppelpack gegen Köln fiel dem Bosnier ein schwerer Stein vom Herzen, ohne diese Bürde kann er in Frankfurt deutlich befreiter aufspielen. Dass Ibisevic erneut alleiniger Matchwinner wird, ist eher nicht zu erwarten, gegen die "launische Diva vom Main" ist für die Hertha in der aktuellen Form aber durchaus was drin.

Borussia Dortmund – SV Darmstadt 98: Knipst "Rekord-Auba" weiter?

Danach sieht es ganz aus. Nachdem Pierre-Emerick Aubameyang in den ersten sechs Spielen der Saison allesamt getroffen und damit einen Bundesliga-Rekord aufgestellt hat, stehen die Chancen auf eine Fortsetzung mehr als gut. Darmstadt hat fraglos einen starken Saisonstart hingelegt, mit dem nur wenige wirklich gerechnet haben. Doch schon am vergangenen Wochenende bei der Heimniederlage gegen die Bayern ist das "Normalste der Welt passiert" (Trainer Dirk Schuster), der BVB wird für die "Lilien" ebenfalls eine Nummer zu groß sein.
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