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VfB Stuttgart: Robin Dutt zeigt sich nach dem Abstieg aus Bundesliga selbstkritisch und kämpferisch

VonSID

Publiziert 15/05/2016 um 11:40 GMT+2 Uhr

Sportvorstand Robin Dutt zeigt sich nach dem 1:3 (0:2) beim VfL Wolfsburg und dem daraus resultierenden Abstieg seines VfB Stuttgart in die 2. Bundesliga "enttäuscht, wütend, sauer" und kritisch, aber auch kämpferisch. Zudem nimmt der 51-Jährige nicht nur Stellung zum Absturz der Schwaben, sondern blickt auch auf die neue Saison und kommentiert seine persönliche Zukunft beim VfB.

Nach der letzten Pleite gegen Köln musste Dutt gehen

Fotocredit: SID

Herr Dutt, der VfB Stuttgart ist abgestiegen, ist das der bitterste Tag Ihrer Karriere?
Robin Dutt (Sportvorstand VfB Stuttgart): Ja, definitiv. Das, was sich in den vergangenen Wochen immer mehr zugespitzt hat, ist heute Realität geworden.
Können Sie beschreiben, was in Ihnen als Verantwortlichen vorgeht?
Dutt: Wir sind enttäuscht, wütend, sauer. Wir haben eine Saison hinter uns, in die wir katastrophal gestartet sind. In der Mitte der Saison haben wir richtig Zugriff bekommen und haben uns richtig befreit. Dann haben wir aber völlig den Faden, völlig die Spannung verloren im letzten Drittel. Egal, welchen Hebel wir angesetzt haben, egal, welchen Reiz wir gesetzt haben, nichts hat dazu geführt, dass es über die Mannschaft auf den Platz kam. Am Ende steht dann das Ergebnis, das wir jetzt haben.
Haben Sie eine Erklärung dafür, dass es in den letzten Monaten so kontinuierlich bergab ging?
Dutt: Um ganz ehrlich zu sein: Nein. Nach so einem Mitteldrittel so aus der Spur zu kommen, das fällt schwer zu erklären.
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Stuttgart-Manager Robin Dutt in Wolfsburg

Fotocredit: Imago

Kann die 2. Liga auch eine Chance sein, um einen radikalen Umbruch voranzubringen?
Dutt: Ich denke, bevor wir anfangen, die Lösung für die nächste Saison zu finden, gilt es erst einmal eine Aufarbeitung für die Saison zu machen. Da sollte jeder sachlich auf sich persönlich zeigen, mit sich ins Gericht gehen. Das ist sicherlich eine Entwicklung der letzten vier, fünf Jahre, die heute ihren Tiefpunkt hat. Jeder sollte überlegen, was sein Anteil daran war. Deswegen werde ich da bei mir anfangen. Nur bitte ich auch um Verständnis, dass 20 Minuten nach einem Spiel sicherlich nicht der richtige Zeitpunkt ist, um eine Sachanalyse zu machen. Aber ich bin überzeugt davon, dass wir das sehr schnell machen sollten.
Was muss jetzt geschehen?
Dutt: Jetzt muss jeder auf sich selbst zeigen. Seinen Anteil klar benennen. Daraus ergeben sich alle anderen Handlungen.
Wie sieht Ihre persönliche Zukunft aus?
Dutt: Ich glaube, wir sind in so einer extremen Situation, dass es völlig normal ist, dass alles und jeder hinterfragt wird. Aber das wird sicherlich nicht heute gemacht und entschieden.
Kann es denn auch sein, dass Sie von sich aus sagen: "Ich höre auf"?
Dutt: Nur dann, wenn ich mich alleine fühle. Wenn die Sachebene stimmt, dann natürlich nicht. Dann bin ich ein Kämpfer. Wir haben eine Entwicklung von vier, fünf Jahren. Ich bin ein Jahr dabei und habe meinen Anteil daran. Und wenn ich das Gefühl habe, dass wir als Team die Chance haben, Lösungen zu präsentieren, dann wird es an mir nicht liegen.
Hatten Sie den Eindruck, dass die Mannschaft heute wirklich alles gibt?
Dutt: Es war heute ein Spiegelbild der Saison. Am Anfang hatten wir gar keinen Zugriff auf das Spiel, dazwischen waren wir phasenweise richtig gut drin. Zum Schluss war es wieder dahin.
Kann es denn eine gemeinsame Basis geben, wenn die Fans singen: "Wir sind Stuttgarter und ihr nicht"?
Dutt: Ich kann die Fans komplett verstehen. Aber ich bin eben auch Stuttgarter, deswegen geht mir das genauso nahe. Ich fahre heute nicht nach Bayern, nicht in den Norden, sondern ich fahre vor die Tore Stuttgarts. Deswegen bin ich hier zwar Mitverantwortlicher, aber auch Stuttgarter.
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