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1. FC Köln - Peter Stöger und der Europacup: Erst mal Baku statt Mailand und Madrid

VonSID

Publiziert 14/10/2016 um 17:11 GMT+2 Uhr

Vor 24 Jahren hat der ruhmreiche FC, erster Bundesliga-Meister 1964 und Double-Sieger 1978, zuletzt ein Europacup-Spiel absolviert. Entsprechend groß ist in der Millionenstadt die Sehnsucht nach einem Comeback auf der europäischen Bühne. Und der starke Saisonstart macht Hoffnung. Nach sechs Spielen ohne Niederlage ist der FC Vierter und holte als erster Bundesliga-Klub Punkte gegen die Bayern.

Stöger nähert sich den hohen Erwartungen mit Wiener Humor

Fotocredit: SID

Peter Stöger nähert sich der Sache mit Wiener Humor. Natürlich kommt derzeit immer die unvermeidliche Frage auf ihn zu: Was passiert, wenn der 1. FC Köln sich tatsächlich für den Europacup qualifizieren wird? "Dann würden wir daran teilnehmen", sagt Stöger staubtrocken und legt angesichts des erstaunten Blicks seines Gegenübers nach:
Nein, im Ernst: Wir haben vorige Woche mal gesprochen, was wir machen, wenn das wirklich passieren würde. Und wir kamen zu dem Ergebnis: Okay, gut, dann nehmen wir teil.

Stöger als Gegenpol zur kölschen Euphorie

Der Österreicher stellt damit wieder bewusst den Gegenpol dar zur üblichen Aufgeregtheit in der Domstadt. Und pariert auch die Verabschiedung des Reporters souverän. "Wir sehen uns dann im Flieger nach Mailand oder Madrid", bietet dieser ihm an. "Erstmal nach Baku", antwortet Stöger. An die große Champions League will er noch nicht denken. Aber die Europa League, das wär doch mal was.
Beim 0:3 bei Celtic Glasgow am 30. September 1992 im inzwischen abgeschafften UEFA-Cup stand Weltmeister Bodo Illgner noch im Tor, der 2010 verstorbene Jörg Berger war Trainer.
Und das Heimspiel gegen den noch sieglosen FC Ingolstadt am Samstag (15.30 Uhr im Liveticker) gilt als ideale Steilvorlage auf den Ausbau der Bilanz, auch wenn Torjäger Anthony Modeste (5 Saisontore) wegen einer Sprunggelenkverletzung auszufallen droht. "Mit einem Sieg können wir uns ein wenig da oben festsetzen", sagt Mittelfeldspieler Marco Höger, ein gebürtiger Kölner, dem "Express":
Es ist unser Ziel, solange wie möglich da zu bleiben.
Man wolle die Euphorie "nicht in Grenzen halten", sagt auch Stöger. Er will sie nutzen, auch wenn er weiß, dass die Stimmung in Köln schnell umschlagen kann. "Diese Stadt zelebriert alles und trauert auch extrem", erklärt er. Nach einer Niederlage verspüre er die Aufgabe, "alles so hinzubringen, dass die Leute einigermaßen entspannt sind. Und wenn du zwei, drei Wochen lang gewinnst, musst du schauen, dass sie nicht durch die Gegend fliegen."
Dafür wisse er aber auch, dass den Verein im Falle der Europacup-Qualifikation "sehr, sehr viele Menschen auswärts begleiten würden. Ich würde zu 100 Prozent unterschreiben, dass es dann keine Flieger mehr geben würde."
Geträumt werden darf in Köln also schon vom Europacup. Nur wetten will Stöger nicht mehr. Beim letzten Besuch des WDR-Reporters hatte er vereinbart, auf Knien um den Dom zu krabbeln, falls der FC in die Bundesliga aufsteigt. "Ich leide heute noch", sagt der 50-Jährige, der seine Wettschulden einlöste: "Aber ich bin geläutert. Nie wieder eine Wette."
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