Anthony Modeste mit Doppelpack! 1. FC Köln klettert auf Platz zwei der Tabelle

"The trend is your friend" - und so veränderte FC-Coach Peter Stöger seine Elf auf keiner Position. Richtige Entscheidung. Die Kölner machten von Beginn an das Spiel und drückten die Ingolstädter tief in die eigene Hälfte. Gefährlich vor das Tor kamen die Hausherren jedoch nur selten - die "Schanzer" standen kompakt und machten die Räume sehr eng. Nach 20 Minuten gab es den ersten Hochkaräter, jedoch nicht für die Kölner. Almog Cohen setzte einen Distanzschuss an den Querbalken.

Ein Hallo-Wach-Moment für die Kölner. Die Gastgeber erhöhten in der Folge die Schlagzahl. In der 26. Minute setzte Yuya Osako Modeste im Strafraum in Szene. Der Stürmer ließ Orjan Nyland mit einem Volleyschuss keine Chance. Beim Pass von Osako stand der FC-Angreifer allerdings im Abseits. Bitter für Ingolstadt. Noch härter wurde es in der 39. Minute. Nach einem Foul von Tobias Levels an Osako im Strafraum erhöhte Modeste vom Punkt auf 2:0. Der siebte Saisontreffer des Goalgetters.

Im zweiten Durchgang blieben die Kölner weiterhin die spielbestimmende Mannschaft, spielten sich auch eine Vielzahl großer Torchancen heraus. Auch Ingolstadt probierte viel - wesentlich mehr als noch in der ersten Halbzeit und hatte Chancen, einen Treffer zu erzielen. Zudem hatten die Gäste Pech in der 72. Minute: Matthew Leckie wurde bei einem Schussversuch im Strafraum gefoult. Der fällige Pfiff blieb jedoch aus.

Auf der Gegenseite verpassten es die Hausherren, den Deckel drauf zu machen. Konstantin Rausch brachte den Ball nicht im Tor unter (53.) und auch Modeste scheiterte gleich dreimal aus guter Position (64./72./86.). So wurde es nochmals spannend. Matthias Lehmann foulte Dario Leczano im Strafraum, den fälligen Elfmeter verwandelte Lukas Hinterseer in der 90. Minute zum Anschlusstreffer. Die große Sensation blieb dann allerdings aus - ein weiterer Treffer gelang den Gästen nicht.

Peter Stöger (Trainer 1. FC Köln): "Es war ein intensives Spiel, und wir haben eine reife Leistung gezeigt für unseren Anspruch. Ist war eine ganz neue Situation, dass wir mit einem Sieg vorne dabei bleiben können. Der mussten wir uns stellen, aber das hat die Mannschaft richtig gut gemacht. Auch wenn es in der Endphase etwas hektisch wurde."

Markus Kauczinski (Trainer FC Ingolstadt): "Ich weiß um die Schwere der Arbeit von Schiedsrichtern, aber irgendwann habe ich schon das Gefühl bekommen, dass wir benachteiligt werden. Das tut weh, weil wir hier einen Punkt hätten holen können. Meine Mannschaft hat ein richtig starkes Spiel gemacht, aber mit einigen unglücklichen Entscheidungen fällt es eben total schwer. Dass du von der Seite eins in die Fresse kriegst, ist richtig, richtig bitter."

Jörg Schmadte (Geschäftführer Sport 1. FC Köln): "Ich finde, dass wir in der ersten Halbzeit ein ausgesprochen gutes Spiel gemacht haben, aber in der zweiten Hälfte über weite Strecken nicht, weil wir ein paar Situationen nicht gut zu Ende spielen und am Ende noch unnötig unter Druck geraten."

Der Kölner Höhenflug setzt sich fort und wirkt genauso selbstverständlich wie das taktische Auftreten des Tabellenzweiten. Die Stöger-Elf ändert die taktische Formation je nach Spielsituation wie aus einem Guss. Gegen den Ball ein geordnetes 4-4-2-System - bei Ballbesitz schiebt Jonas Hector auf die Sechs, aus der Vierer- wird eine Dreierkette - und Köln dominiert quantitativ das Mittelfeld. Die Arbeit von Stöger trägt Früchte.

Die Partie gegen den FC Ingolstadt war die 75. Partie für Peter Stöger in der 1. Bundesliga als Trainer des 1. FC Köln. Dazu eine ordentliche Bilanz: 23 Siege stehen 23 Niederlagen und 29 Unentschieden gegenüber.