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Borussia Dortmund - Hertha BSC: Giftiges Verfolgerduell ohne Sieger

Christopher Köster

Update 14/10/2016 um 23:16 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund hat eine durchwachsene Generalprobe für das Champions-League-Spiel gegen Sporting Lissabon abgeliefert. Der arg von Verletzungen gebeutelte BVB trennte sich in einem hart geführten Topspiel 1:1 (0:0) von Hertha BSC. Die Partie des Dritten gegen den Zweiten beendeten beide Teams nur mit zehn Spielern. Die Tore erzielten Valentin Stocker (51.) und Pierre-Emerick Aubameyang (80.).

Schiedsrichter Patrick Ittrich hatte bei der Partie Borussia Dortmund gegen Hertha BSC einiges zu tun.

Fotocredit: AFP

So lief das Spiel:

Vor dem Spiel hatte sich alles um die Frage gedreht, ob BVB-Trainer Thomas Tuchel mit seiner Kritik an zu vielen Fouls gegen seine Mannschaft im Recht ist oder nicht. Dabei war es ein Spitzenspiel, Zweiter gegen Dritter. So fing die Partie auch an: Zwar ohne die ganz großen Chancen in der Anfangsphase, aber durchaus mit Schwung und kleineren Möglichkeiten auf beiden Seiten.
Bei Dortmund feierte Mikel Merino sein Debüt, der Neuzugang spielte als linker Innenverteidiger neben Matthias Ginter. Die etatmäßigen Startelfkandidaten Sokratis und Marc Bartra waren verletzt bzw. noch nicht fit genug für 90 Minuten. Dortmund hatte erwartungsgemäß mehr Ballbesitz, doch die Berliner standen defensiv immer wieder in ihrer Grundordnung und ließen den BVB nur ganz selten einmal Tempo aufnehmen.
Im zweiten Durchgang hatte Dortmund durch Emre Mor auch die erste Möglichkeit, doch das Tor erzielte die Hertha: Einwurf von rechts, Vedad Ibisevic legte mit der Hacke ab auf den startenden Valentin Stocker, der eiskalt zum 1:0 einschob. Der Treffer resultierte allerdings aus einem Stellungsfehler von Merino.
Pierre-Emerick Aubameyang hing bis dahin im Sturmzentrum komplett in der Luft, hatte nach einer Stunde weniger Ballkontakte als Torwart Roman Bürki. Kurze Zeit später hatte der Gabuner die Großchance zum Ausgleich auf dem Fuß, lupfte (beim Stand von 0:1!) allerdings über Hertha-Keeper Rune Jarstein, der stehenblieb und mit freundlicher Unterstützung des Pfostens parierte. Mit etwas mehr Geradlinigkeit hätte das das 1:1 sein können. Nach seinem kläglich vergebenen Handelfmeter (77.) war es dann aber ausgerechnet Aubameyang, der nach toller Vorarbeit von Merino und dem eingewechselten Ousmane Dembélé aus kurzer Distanz egalisierte.
In der Schlussphase sah Mor noch die Rote Karte nach einem Revancheschubser gegen Herthas Sebastian Langkamp (84.), Stocker grätschte Ginter völlig übermotiviert und dumm von hinten um und flog ebenfalls vom Platz (90.). Letztlich waren es also doch die Fouls, die dem Spiel die abschließende Geschichte gaben.

Die Stimmen zum Spiel:

Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund): "Wir haben Zeit gebraucht, um gegen einen disziplinierten und hartnäckig verteidigenden Gegner ins Spiel zu kommen. Wir haben Situationen nicht gut zu Ende gespielt. In der zweiten Halbzeit lag der Ausgleich lange in der Luft."
Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Ich glaube, wir haben einen Punkt verdient. Es ist Männerfußball mit vielen Zweikämpfen, ich mag sowas. Ich bin nicht unzufrieden, Dortmund hat ein Niveau mit Real Madrid. Das war von der Disziplin und der Taktik her sehr schön."
Sebastian Langkamp (Hertha BSC): "Ich habe mich anstecken lassen von der Stimmung. Es tut mir leid. Es war keine Rote Karte und entstand in der Hitze des Gefechts."
Sebastian Rode (Borussia Dortmund): "Wir wollten unbedingt drei Punkte holen und mit den verschossenen Elfmeter war mehr drin. Die Diskussionen vor dem Spiel haben sich verselbständigt, aber das hat uns nicht groß beschäftigt. Für den Schiedsrichter war es sicherlich nicht einfach, aber er hat es gut gemacht."

Der Tweet zum Spiel:

Die Foulstatistik bewegt auch das Netz - wenn auch in einer anderen Art als Thomas Tuchel.

Das fiel auf: Die Kreativen hängen in der Luft

Die Dortmunder hatten in ihrer Startformation zwei zentrale Kreativposten: Julian Weigl defensiv auf der Sechs und Mario Götze als Zehner. Beide wurden von Valentin Stocker (Weigl) und Niklas Stark (Götze) allerdings meist in Manndeckung genommen, weshalb durch die Mitte bei den Hausherren wenig ging. Götze wurde nach einer Stunde für Shinji Kagawa vom Platz genommen, Weigl spielte unauffällig zu Ende.

Die Statistik des Abends: 25

Dortmund war vor dem Spiel seit 24 Heimspielen unbesiegt (21 Siege, drei Remis). Mit dem Remis gegen die Hertha haben sie den eigenen Vereinsrekord (Januar 1965 bis April 1966 und November 2001 bis März 2003) übertroffen und unterstrichen ihre Heimstärke gegen einen sehr unangenehmen Gegner.
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