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Borussia Dortmund schlägt FC Bayern München im Bundesliga-Gipfel dank Pierre-Emerick Aubameyang

Frederik Büll

Update 19/11/2016 um 23:24 GMT+1 Uhr

Borussia Dortmund hat dem FC Bayern München am 11. Spieltag der Bundesliga die erste Saisonniederlage zugefügt und ist selbst bis auf drei Punkte an den Rekordmeister herangerückt. Der BVB siegte mit 1:0 (1:0), Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang traf bereits nach elf Minuten entscheidend. Damit übernimmt RB Leipzig nun auch endgültig die Tabellenführung, Bayern ist Zweiter, Dortmund neuer Dritter.

Borussia Dortmund vs. FC Bayern München

Fotocredit: Imago

So lief das Spiel:

Borussia Dortmunds Trainer Thomas Tuchel setzte in der Abwehr auf eine Dreierkette und mit Pierre-Emerick Aubameyang sowie Adrian Ramos auf eine echte Doppelspitze. Das sollte sich auszahlen: Gleich mit der ersten gefährlichen Aktion gingen die Hausherren gegen den FC Bayern München in Führung: Mario Götze tunnelte im Strafraum Mats Hummels, am ersten Pfosten bekam Aubameyang noch die Fußspitze heran, und der Ball kullerte an FCB-Keeper Manuel Neuer vorbei über die Linie (11.).
Auch in der Folge erteilte der BVB den Gästen eine Lehrstunde in puncto Einsatz- und Laufbereitschaft. Die Dortmunder störten das bayerische Aufbauspiel früh und ließen die Offensive des Meisters damit komplett in der Luft hängen. Nur selten kam der FCB in die gefährlichen Zonen. Erst in der Viertelstunde vor der Pause fand Bayern besser in die Partie und wurde etwas zwingender. Glasklare Torchancen sprangen jedoch nicht heraus, sodass die Dortmunder Führung aufgrund der hohen Intensität durchaus gerecht war. Borussia verbuchte drei Schüsse aufs gegnerische Tor, Bayern zwei.
Nach einem Aubameyang-Kopfball (49.), der über den Querbalken ging, brandete dann bei den Bayern-Fans kurzer Jubel auf. Nach einem Zuspiel von Philipp Lahm vollendete Franck Ribéry zum 1:1, stand jedoch einen guten Meter im Abseits (55.). Wenig später half das Aluminium, um einen Bayern-Treffer zu verhindern: Xabi Alonso schlenzte die Kugel vom linken Sechzehnereck mit rechts an die Latte (61.).
Aubameyang hätte in der 71. Minute für die endgültige Entscheidung sorgen können. Nach einem verunglückten Alonso-Rückpass stürmte der Gabuner auf Neuer zu, zeigte aber Nerven und vergab das mögliche 2:0. Die Münchner wirkten ideenlos, es fehlte das überraschende Element. Nach der ersten Niederlage in der Liga unter Coach Carlo Ancelotti ist die Tabellenspitze drei Punkte entfernt. München ist nun Leipzig-Jäger Nummer eins. Und der BVB findet wieder den Anschluss nach oben.

Die Stimmen:

Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund): "Es war sehr schwer, wir haben in vielen Phasen gelitten, aber man konnte gegen München nicht erwarten, dass wir ohne blaue Augen und Schmerzen herauskommen. Das war aber auch unser Motto - egal, wie hart es sich anfühlt, immer weiter daran zu glauben. Wir haben wenige Großchancen weggegeben und das Tor verteidigt, deswegen war das eine Topleistung."
Hans-Joachim Watzke (Geschäftsführer BVB): "Es war ein unheimlich spannendes und großartiges Spiel von beiden Mannschaften. Die Zuschauer sind natürlich völlig aus dem Häuschen. Es hat vier Jahre gedauert, bis wir zuhause mal wieder gegen die Bayern gewonnen haben. Wir genießen das. Es ist ein schöner Tag."
Carlo Ancelotti (Trainer Bayern München): "Die Dortmunder haben gut begonnen, dann kamen wir zurück ins Spiel. Nach 20 Minuten waren wir besser, gegen eine immer noch starke Mannschaft. Die Leistung war gut, das Ergebnis nicht."
Philipp Lahm (Bayern München): "Vor allem in der ersten Halbzeit hat uns der letzte Pass gefehlt. Bis dahin haben wir es gut gespielt, aber der letzte Pass kam nie genau, sonst hätten wir, glaube ich, zahlreiche Möglichkeiten gehabt. Für die Liga ist diese Situation doch gut. Das haben sich doch alle gewünscht."
Pierre-Emerick Aubameyang (Borussia Dortmund): "Es war eine große Freude, das Tor der Mannschaft zu schenken. Das Tor war von Lukasz Piszczek und Mario Götze sehr gut vorbereitet. Bei der zweiten Chance habe ich den Ball nicht gut mitgenommen und kontrolliert. Und ich hätte mit rechts schießen sollen, mit links habe ich nicht präzise geschossen."
Marcel Schmelzer (Borussia Dortmund): "Hier zu Hause die Bayern zu schlagen, das ist schon ein besonderer Moment. Das Publikum hat uns auch ein bisschen getragen. Da wollten wir uns dementsprechend bedanken für die Unterstützung. Riesenkompliment an die Mannschaft, die heute alles rausgehauen hat. Am Ende waren die Tanks ganz schön leer. Umso schöner ist es, heute hier mit den drei Punkten schlafen zu gehen."

Der Tweet zum Spiel:

Die Bayern-Spieler scheint diese Niederlage extrem getroffen haben. Nach dem Spiel fanden mit Neuer, Hummels, David Alaba und Thomas Müller nur vier Akteure den Weg in die Fankurve, um sich für die Unterstützung zu bedanken.

Das fiel auf: Fehlender Fair-Play-Gedanke

Eine knappe Viertelstunde vor dem Ende sank Marcel Schmelzer entkräftet zu Boden. Mittlerweile kommt es immer häufiger vor, dass der Gegner den Ball nicht mehr ins Aus spielt, sondern abwartet, bis der Schiedsrichter unterbricht. Tobias Stieler griff nicht ein, die Münchner brachten seelenruhig den Angriff zu Ende. Auch wenn möglicherweise mit vorgetäuschten Verletzungen die Zeiger schneller gedreht werden sollen, sollte an erster Stelle immer der Fair-Play-Gedanke stehen.

Die Statistik: 39

39 Spieltage in Folge war der FC Bayern saisonübergreifend Spitzenreiter der Bundesliga. Nun muss der Branchenprimus erstmalig mit dem zweiten Rang Vorlieb nehmen.
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