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Bundesliga: Das Foul an Dominik Kohr schockt in Augsburg Spieler und Fans

VonSID

Update 19/09/2016 um 08:54 GMT+2 Uhr

Das schwere Foul von José Rodriguez vom 1. FSV Mainz 05 an Dominik Kohr vom FC Augsburg am 3. Spieltag der Bundesliga schockierte Spieler wie Fans und sorgte überall für Unverständnis - zumal die Aktion bei 3:1-Führung der Mainzer im Mittelfeld gänzlich unnötig war. Mainz-Coach Martin Schmidt entschuldigte sich in aller Form bei den Augsburgern. Kohrs Nachmittag endete im Krankenhaus.

Dominik Kohr (FC Augsburg) wird verletzt abtransportiert

Fotocredit: Imago

Als sein Mitspieler Dominik Kohr schreiend vom Platz getragen wurde, war Paul Verhaegh kaum noch zu beruhigen.
"Es sah unglaublich schlimm aus. Das war unfassbar, unverschämt!", schimpfte der Kapitän des FC Augsburg nach dem 1:3 (0:1) gegen den 1. FSV Mainz 05 am 3. Bundesliga-Spieltag: "Ich bin unglaublich sauer. Mit solch einem Foul gefährdet man die Karriere eines Spielers."
Kohr (22), der Mann fürs defensive Mittelfeld und zudem U21-Nationalspieler, hatte sich in der Nachspielzeit nach einem brutalen Foul des Mainzer Jokers José Rodriguez auf dem Rasen gewälzt.
"Ich habe nur noch Blut gesehen", berichtete FCA-Torwart Marwin Hitz. Daniel Baier erlebte die Szene ähnlich:
Der grätscht den in der 93. Minute so dermaßen weg und ich habe nur noch Blut gesehen. Mir war dann auch nicht so gut, deswegen bin ich weggegangen, weil ich so etwas nicht sehen kann.
Der Mainzer Daniel Brosinski wagte es kaum, hinzuschauen: "Ich wollte gar nicht hingehen und gucken, die Kollegen haben schon gesagt, dass es eine sehr schwere Verletzung ist. Das war eine ganz dumme Aktion von José, der war total übermotiviert. Das muss nicht sein, so eine Verletzung zu riskieren."
Für diese sah Rodriguez bei seinem Bundesliga-Debüt nach fünf Minuten die Rote Karte (90.+3). Kohr bekam in der Kabine Morphium und wurde ins Krankenhaus gebracht. Augsburgs Innenverteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker versuchte indes, Kohrs besorgte Freundin zu beruhigen.

"Mir fehlen die Worte!"

Der eingewechselte Rodriguez hatte Kohr in der Nachspielzeit eine offene Wunde am Unterschenkel zugefügt und dafür Rot gesehen. "Man wagt sich gar nicht zu freuen", sagte Schmidt nach dem ersten Saisonsieg, "du würdest gerne den anderen in die Arme fallen, aber das hat uns die Freude genommen. Im Bus wird es wegen dieser doofen Aktion auch nur halb so lustig sein."
"Mir fehlen die Worte", sagte FCA-Trainer Dirk Schuster aufgebracht. "So ein Foul, so spät, bei 3:1. Darüber braucht man überhaupt nichts mehr zu sagen."
Mainz-Trainer Martin Schmidt konnte sich entsprechend nicht über den ersten Saisonsieg freuen. Auch ihm saß der Schreck in den Knochen. Sekunden nach dem Abpfiff bat er im Sky-Interview um Entschuldigung.
Das sah ganz übel aus. Ich möchte mich in aller Form bei Kohr und dem FC Augsburg entschuldigen. Das ist nicht Mainz 05! Ich hoffe für ihn, dass es nichts allzu Schlimmes ist. Das tut mir wirklich Leid und ich wünsche im Namen der gesamten Mannschaft gute Besserung.
"Dieses böse Gesicht ist nicht das Gesicht von Mainz 05. Wir werden das sanktionieren", ergänzte er.
Schmidt zeigte aber auch ein Mindestmaß an Verständnis für den 21-jährigen Rodriguez. "Er war sehr, sehr enttäuscht, dass er zuletzt nicht im Kader war und jetzt nicht gespielt hat. Dann kommt er rein und will dem Coach zeigen, dass er aggressiv ist - und dann hat er es übertrieben. Das war falscher Ehrgeiz, das war dumm."
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Jose Rodriguez trifft Dominik Kohr

Fotocredit: Eurosport

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