Bundesliga: Die TSG 1899 Hoffenheim siegt deutlich gegen lange tapfer kämpfenden FC Ingolstadt

Die heimstarken Hoffenheimer haben wieder einmal zugeschlagen und bleiben weiterhin in der Bundesliga ungeschlagen (sieben Siege, fünf Remis). Sebastian Rudy hielt aus 31 Metern drauf, der Ball schlug unhaltbar für FCI-Keeper Martin Hansen im rechten unteren Eck zum 1:0 ein (17. Minute). Ansonsten bewiesen beide Mannschaften, dass sie ihren Trainern Julian Nagelsmann beziehungsweise Maik Walpurgis in Taktik-Analysen genau zuhören. Die Räume wurden im Mittelfeld fleißig zugelaufen, viele Chancen gab es in diesem Duell in der ersten Halbzeit nicht.

Doch mit dem zweiten Abschluss aufs Gehäuse fiel das 1:1. Ingolstadts Florent Hadergjonaj setzte mit einem schnellen Einwurf rechts im Strafraum Dario Lezcano in Szene, der den im Rückraum freistehenden Almog Cohen bediente. Der Israli schloss präzise ab (38.). In der Nachspielzeit konnte ein Versuch von Sandro Wagner vom FCI-Keeper Hansen entschärft werden.

Auch die zweite Halbzeit blieb zunächst ereignisarm. Die Hausherren versuchten es, kamen gegen kompakte „Schanzer“ aber nie durch. Etwas überraschend durften dann die Gäste jubeln. Nadiem Amiri schenkte den Gäste mit einem mutigen Rückpass auf TSG-Torwart Oliver Baumann einen Eckball. Pascal Groß schlug die Kugel von rechts rein, 1899-Innenverteidiger Niklas Süle erzielte mit einem Eigentor per Kopf das 1:2 (60.). Doch postwendend konnte Hoffenheim wieder ausgleichen. Der starke Sebastian Rudy zirkelte einen Freistoß von der rechten Seitenlinie an den Fünfer, Adam Szalai vollendete mit dem Kopf (62.).

Defensiv war 1899 etwas zu sorglos. Markus Suttner und im Nachschuss Lezcano hätten das 2:3 machen können, scheiterten jedoch an Baumann (70.). Die Gäste blieben am Drücker, doch mitten in diese Druckphase streuten die Hausherren zwei Treffer ein. Andrej Kramaric nach feinem Pass von Kerem Demirbay (77.) und Adam Szalai, der eine scharfe Kramaric-Hereingabe einschob (79.) schockten die Gäste. Der Ex-Ingolstädter Benjamin Hübner war nach einem Demirbay-Eckball für das 5:2 der Hausherren verantwortlich (88.). Während Hoffenheim weiter Kurs auf die Champions League nimmt, sieht es für den FCI im Abstiegskampf weiter düster aus.

Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "Wir haben in den ersten 60 Minuten große Probleme gehabt, ins Spiel zu kommen. Das war nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Da waren wir sehr träge im Ballbesitz. Von großer Bedeutung war dann der schnelle Ausgleich."

Maik Walpurgis (Trainer FC Ingolstadt): "Wird sind in den ersten 60 Minuten sehr gut aufgetreten. Da war es ein Spiel auf Augenhöhe. Fünf Minuten der Unachtsamkeit haben gereicht, um das Spiel kippen zu lassen. Das ist sehr bitter für uns."

Das Eigentor brachte den FCI nur vermeintlich auf die Siegerstraße. Die ersten Gerüchte breiten sich aus, dass die TSG mit Absicht Geschenke an die Gäste verteilte, um dann noch vierfach zuzuschlagen.

Die „Schanzer“ haben ihr 20. Tor erzielt. Das ist nicht wirklich viel. Zudem fallen rund 60 Prozent davon nach ruhenden Bällen. Defensiv machte das Team heute rund 70 Minuten einen guten Job, ehe der komplette Zusammenbruch kam. Ohne Vollstreckerqualitäten im Angriff wird es schwer, in der Bundesliga zu bleiben.

Seit seinem Amtsantritt in der vergangenen Saison hat TSG-Trainer Julian Nagelsmann die Sinsheimer Arena zu einer Festung gemacht. Nur eine Niederlage gab es seitdem. Es war eine eher bedeutungslose Partie gegen Schalke am 34. Spieltag der Saison 2015/16.