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BVB: Shinji Kagawa ist der neue, alte Regisseur bei Borussia Dortmund

Marc Hlusiak

Update 25/08/2016 um 15:24 GMT+2 Uhr

Shinji Kagawa meldet sich pünktlich zum Bundesligastart in Topform zurück beim BVB. Im DFB-Pokal gegen Eintracht Trier traf der Japaner doppelt, zeigte sich spielfreudig und voller Tatendrang. Der Zeitpunkt seiner Formexplosion könnte besser nicht sein, denn Hauptkonkurrent Mario Götze ist noch nicht fit.

Shinji Kagawa

Fotocredit: Imago

Shinji Kagawa strahlte über das ganze Gesicht, als er nach seinem Treffer zum 2:0 im DFB-Pokalspiel bei Eintracht Trier von Ousmane Dembélé in die Luft gehoben wurde. Der Rest der Mannschaft strömte in Windeseile herbei, um dem Japaner auf die Schulter zu klopfen und ihn zu beglückwünschen.
Es war bereits das zweite Tor des Edeltechnikers, der schon lange nicht mehr so ausgiebig im Rampenlicht gestanden hatte, im Spiel gegen den Viertligisten.
Nach dem spektakulären Transfersommer dreht sich beim BVB schließlich alles um die acht Neuzugänge, für die rund 110 Millionen Euro ausgegeben wurden.
Besonders im Fokus steht das Kumpel-Duo Mario Götze und André Schürrle. Aufgrund der Ablösesumme des Pakets "Weltmeistermacher 2014" (55 Millionen Euro) werden die Stareinkäufe zum Bundesliga-Start gegen Mainz 05 () in der Startelf erwartet. Thomas Tuchel dürften Ablösesummen und vergangene Verdienste bei der Benennung seiner Anfangsformation jedoch wenig beeinflussen.
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Weltmeister Mario Götze (li.) und André Schürrle (re.)

Fotocredit: Imago

Kagawa wird oft und gerne vergessen, wenn über die Varianten einer BVB-Top-Elf gefachsimpelt wird. Dabei hat der Japaner schlagkräftige Argumente parat, die eine Berufung in die erste Elf rechtfertigen würden. Bereits zum Ende der letztjährigen Rückrunde hatte sich angedeutet, dass mit dem 27-Jährigen, der nach seiner Rückkehr von Manchester United mit Formschwankungen zu kämpfen hatte, wieder zu rechnen sein würde: Fünf Tore und zwei Assists gelangen ihm in der Schlussphase der letzten Runde.

Kagawa zieht mit Legende gleich

Der Japaner scheint die Form aus dem Frühjahr konserviert zu haben und nähert sich mit großen Schritten der Verfassung, die ihn schon zu seiner ersten Zeit in Dortmund zu einem der besten Mittelfeldspieler der Bundesliga gemacht hatte.
Mit seinen zwei Treffern im DFB-Pokal gegen Eintracht Trier hat der quirlige Japaner nun sogar BVB-Legende Norbert Dickel eingeholt. Beide weisen 50 Pflichtspieltreffer für Borussia Dortmund auf und Kagawa kann diese Marke im Gegensatz zum heutigen Stadionsprecher noch verbessern.
In Trier bekleidete der Publikumsliebling die Zehnerposition im Dortmunder Mittelfeld. Die Position, auf der alle zum Saisonstart Mario Götze erwarten. Doch der Rückkehrer dürfte es ob der Form Kagawas schwer haben, gegen Mainz 05 am kommenden Samstag in der Startelf zu stehen.
"Die hohe Leistungsdichte führt zu einem harten Konkurrenzkampf auf verschiedenen Positionen, das ist so gewollt", sagte Manager Michael Zorc dem "Kicker". Und wer gut drauf ist, der spielt.

Vorteil Fitness

Kagawa ist topfit, hatte im Sommer im Gegensatz zu den EM-Fahrern Götze, Schürrle und Emre Mor, für den die erste Elf noch zu früh kommen würde, frei und machte dementsprechend die komplette Vorbereitung unter Thomas Tuchel mit. Dem Trainer vertraut er:
Bei ihm ist es die Art und Weise des Fußballs, den er spielen lässt, die mir total zusagt und mir von allen Trainern, die ich erlebt habe, am meisten liegt. Er ist sehr akribisch und intensiv in der Zusammenarbeit, er fordert viel, aber es macht enorm Spaß.
Götze, der gegen Trier den Strapazen der ersten Wochen im BVB-Training Tribut zollen und mit muskulären Problemen zuhause bleiben musste, hat hier deutlichen Rückstand. Aus dem Urlaub kam der Ex-Münchner mit sichtbarem Übergewicht zurück. An Spritzigkeit und Explosivität fehlt es ihm noch.

Führungsspieler Kagawa

Im qualitativ hochkarätig besetzten Dortmunder Mittelfeld ist Kagawa nach den Abgängen von Ilkay Gündogan und Henrich Mchitarjan einer der Spieler, die mit Erfahrung glänzen können. Eine Eigenschaft, die dem BVB angesichts der radikalen Verjüngungskur des Sommers etwas abgeht.
Gerade mit Hinblick auf die Spiele in der Champions League, wird Tuchel froh sein, neben all den Talenten auch Männer in seinen Reihen zu wissen, für die Flutlichtabende in der Königsklasse kein Neuland sind und die ihre jungen Kollegen führen können.
Kagawa ist einer diese Männer, das war in Trier zu sehen. Vor Beginn der zweiten Halbzeit schnappte er sich Felix Passlack und Ousmane Dembélé und redete intensiv auf sie ein. Ein Bild, dass die neue Rolle des Mittelfeldmannes beim BVB verdeutlicht, war er doch sonst eher der stille Techniker, nicht der Führungsspieler.
Das Gesamtpaket Kagawa wirkt überzeugend. Eigentlich sogar zu überzeugend für die Bank. Götze muss sich strecken.
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