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Der Hamburger SV zittert erneut um den Klassenerhalt in der Bundesliga - Finanziell alles gesichert

VonSID

Publiziert 11/05/2017 um 15:53 GMT+2 Uhr

Nur ein Punkt aus den vergangenen vier Spielen: Der Hamburger SV zittert mal wieder um den Klassenerhalt. In einer ähnlichen Situation gab es 2015 gegen Schalke 04 einen ganz wichtigen Sieg. Das große Zittern hinterlässt seine Spuren, der Abstiegskampf zerrt an den Nerven von Markus Gisdol. "Die Lebensqualität nimmt rapide ab", sagte der Trainer des schwächelnden Hamburger SV.

Der Hamburger SV legt ein Kurztrainingslager ein

Fotocredit: SID

Gisdol kennt die Situation im Tabellenkeller, und der HSV ist ja fast schon so etwas wie ein Stammgast in der Relegation.
Und so wollen die Hanseaten dem großen Nervenflattern vor allem ihr Spezial-Wissen entgegensetzen. "Es spitzt sich jetzt noch einmal zu. Aber es kann uns helfen, dass wir wissen, wie wir diese Situation meistern können", sagte Gisdol vor der Partie bei Schalke 04 (Samstag, ab 15:30 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de): "Die Spieler sprechen sehr viel miteinander."
Immerhin haben die Hanseaten trotz akuter Abstiegsgefahr seit Donnerstag eine Sorge weniger - Milliardär Klaus-Michael Kühne pumpt weiter Geld in seinen Verein. Wie der Klub verkündete, stockte der Unternehmer seine Anteile an der HSV AG auf 17 Prozent auf. Die Kaufsumme für die 312.500 Aktien ist nicht bekannt. Die Lizenz sowohl für die 1. als auch die 2. Bundesliga soll damit aber gesichert sein.

Mut und Zuversicht sollen helfen

Sportlich wirkte Gisdols Team mit der brenzligen Situation zuletzt allerdings ziemlich überfordert, aus den vergangenen Spielen holte der HSV nur einen Punkt und hinterließ den Eindruck, als sei die Mannschaft körperlich und mental nicht bereit für die Herausforderung Abstiegskampf.
"Spieler sind Menschen. Wir gehen ihre Sorgen an", sagte Gisdol, der 1899 Hoffenheim 2013 in der Relegation vor dem Absturz in die Zweitklassigkeit bewahrte und nun an der Elbe als Psychologe gefragt ist:
Wir versuchen aber auch Mut, Zuversicht und Freude zu vermitteln. Das fehlt manchmal, wenn der Druck auf den Schultern lastet.
Der Druck könnte kaum höher sein. Selbst mit einem Sieg auf Schalke kann sich der Tabellen-16. unter keinen Umständen vorzeitig retten. Immerhin verhindern die Hamburger definitiv den direkten Abstieg, wenn sie am Samstag nicht weniger Punkte holen als der FC Ingolstadt.

Wood schwächelt in wichtiger Phase

Abwehr-Chef Kyriakos Papadopoulos zieht alle Register des Aberglaubens und will sich vor dem Duell bei seinem Ex-Klub wieder eine Glatze rasieren. "Wenn ich dadurch noch ein bisschen gefährlicher aussehe, ist das doch nur gut. Mir gefällt der Look", sagte der 24-Jährige der "Hamburger Morgenpost". Ein Aufeinandertreffen mit seinen ehemaligen Arbeitgebern scheint den Griechen stets besonders zu motivieren: Gegen Leverkusen und Leipzig hat er in der Rückrunde schon getroffen.
Dagegen trifft Angreifer Bobby Wood ausgerechnet in der wichtigsten Saisonphase das Tor nicht mehr. Kritik an dem US-Amerikaner lässt Gisdol aber nicht zu. "Er hat vergangene Saison noch 2. Liga gespielt, wird aber jetzt als Topspieler eingestuft, der immer Topleistungen bringen soll", sagte Gisdol, der laut Klubchef Heribert Bruchhagen auch im Abstiegsfall Trainer bleiben soll: "Er arbeitet vorbildlich, arbeitet hart für die Mannschaft. Bobby beißt sich Woche für Woche durch, seit Wochen spielt er mit Schmerzmitteln." Warum, ließ Gisdol offen.
Zuletzt gegen Mainz habe der HSV "beschissenen" Fußball gespielt, räumte Gisdol ein:
Ich denke, dass wir uns wieder befreien können gegen Schalke.
Sonst rückt der erste Abstieg der Vereinsgeschichte immer näher.
Schon jetzt wird viel gerechnet an der Elbe, und das Hamburger Abendblatt wollte es ganz genau wissen. Für die Zeitung berechnete Mathematik-Professor Ulrich Kortenkamp die Wahrscheinlichkeit des Klassenerhalts: immerhin 48 Prozent. Doch ein Grund zum Jubeln ist das noch lange nicht. "Zu 47 Prozent bleibt der HSV auf einem Relegationsplatz, zu fünf Prozent steigt der HSV sogar direkt ab", sagte Kortenkamp. Eine Rechnung, die weiter an den Nerven zerrt.
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